𝐂𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝐬𝐢𝐱

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Hayley Evans.

Ich sollte die Tür sofort wieder zuschlagen, aber Steve hielt die Tür offen.

„Was machst du hier?", fragte ich und ging wieder rein in die Küche. Er folgte mir.

Bevor er mir antworten konnte, fügte ich noch hinzu: „Und wer hat dir erlaubt, reinzukommen?"

„Ich wollte nur sehen, wie es dir geht", sagte Steve.

„Oder sollte ich eher sagen, du willst mich überreden zur Beerdigung zu kommen", meinte ich und holte eine Flasche Whiskey und ein Glas aus dem Schrank.

„Du solltest nicht trinken", meinte er, ,,Trauer und Alkohol sind nie eine gute Mischung."

„Toll, dass du kommst, um mich zu belehren, Rogers. Das kann ich jetzt wirklich gut gebrauchen", sagte ich sarkastisch, „und würdest du mir jetzt bitte meine Frage beantworten, woher du weißt, wo ich wohne?"

„Fury hat es mir gesagt", antwortete er mir.

„Wie konntest du ihn dazu überreden?", wollte ich wissen und nahm ein Schluck von meinem Glas.

„Ich habe ihm gesagt, es sei ein Notfall", erklärte er. Es war klar, dass Steve log.

„Ein Notfall? Eine bessere Lüge ist dir nicht eingefallen?", spottete ich, „Fury gibt die doch nicht meine Adresse, weil es ein ,Notfall' ist."

„Nat hat mir es gesagt", versuchte er es weiter.

Ich musste lachen. „Nat würde es dir niemals sagen, weil sie weiß, dass ich es nicht wollen würde. Also, du hast noch einen Versuch."

Steve zögerte zuerst und seufzte dann. Jetzt war er bereit die Wahrheit zu sagen. „Ich bin dir, nachdem du aus dem Krankenhaus raus bist, gefolgt."

„Dankeschön, war doch nicht so schwer", sagte ich und trank den Rest des Whiskeys aus meinem Glas aus. „Also war's das jetzt? Ich habe heute noch was vor."

„Was? Etwa dich betrinken?", fragte Steve sarkastisch.

„Genau, also würde ich dich jetzt bitten zu gehen", sagte ich und versuchte ihn in Richtung Tür zu schieben, was sich als ziemlich schwer herausstellte. Steve war nicht mehr der kleine schwächliche Junge, den ich kannte. Er hatte sich verändert, in mehr als nur einer Weise. Schließlich gab er auch nach und ging.

„Ich würde mich freuen, wenn du zur Beerdigung kommen würdest und ich glaube Peggy hätte es auch gefreut", verabschiedete er sich und dann war er weg und ich wieder alleine. Ich fühlte mich wieder komplett alleine, so wie ich es in den letzten Jahren im roten Raum immer tat. Seit ich mit Peggy reden konnte, tat ich es nicht und jetzt war sie tot. Ich wollte Steve unbedingt die Wahrheit sagen, aber dennoch kann ich mir nicht vorstellen, wie er reagieren würde. Würde er mich glücklich in seine Arme schließen oder eher sagen, dass ich sein glückliches Leben wieder unglücklich gemacht habe, denn ich wusste, dass ich ihn permanent an die Zeit, als er noch wegen seiner Größe von anderen geärgert wurde, erinnerte. Ich erinnerte ihn an alle die schlechten Zeiten von damals. Auch nach meinem Verschwinden haben Bucky und Steve an mir gehangen und nicht aufgehört zu suchen. An diese Zeit erinnerte ich ihn auch. Die Zeit, als ich weg war. Und an Bucky. Ich wusste, dass er jedes Mal, wenn er mich ansah, auch Bucky sah. Er war in mir eingeprägt, genauso wie Steve. Genauso, wie der rote Raum. Genauso, wie meine Vergangenheit.

𝐋𝐎𝐕𝐄 𝐌𝐄 𝐌𝐎𝐑𝐄 𝐓𝐇𝐀𝐍 𝐄𝐕𝐄𝐑𝐘𝐓𝐇𝐈𝐍𝐆 (Steve Rogers ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt