Kapitel 5

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Vermutlich hätte ich in diesem Moment denken sollen, er sei vernünftig, allerdings dachte ich genau das Gegenteil. Er konnte ganz sicher gut schauspielern, schließlich war sein Dad ein berühmter Hollywood-Star. Laut meines klugen Köpfchens versuchte Samuel also nur mich ins Bett zu kriegen. Etwas anderes konnte ich mir auch nicht erklären.

Diesmal war ich diejenige die schnaubte. Schnell stopfte ich meinen Krempel in den Rucksack, dann verschwand ich.

Als nächstes stand Mathe auf dem Plan. Zum Glück hatten wir Geometrie, da kam ich gut mit. Ich murmelte ein kurzes hallo, als ich an meiner Mathelehrerin vorbei ging.

Ich war gerade dabei den Durchmesser von irgendeinem übernatürlich großen Baum in Amerika auszurechnen, als ich plötzlich ein Kribbeln in meinen Lippen spürte. Ich ließ den Stift auf meinen Block fallen. Nach Luft schnappend tippte ich Henry an. Der griff direkt nach meinen Medikamenten und dem Asthma-Spray, während ich auf dem Boden rumzuckte. Ich spürte, wie mir Spucke aus dem Mund und Blut aus der Nase floss.

Henry setzte ci h hinter mich auf den Boden und zog mich mit seinem rechten Arm an sich, sodass ich nur noch schwer zucken konnte. Mit seiner linken Hand und einem Taschentuch wischte er mir Blut und Spucke weg. Danach gab er mir die nötigen Medikamente und mein Asthma-Spray.

Langsam ließen alle Symptome nach und ich kam wieder zu mir. Zum Glück machte die Lehrerin einfach mit ihrem Unterricht weiter, weshalb ich nur Valéries Aufmerksamkeit hatte.

Ich richtete mich gleichzeitig mit Henry auf und setzte mich auf meinen Stuhl. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es nur noch fünf Minuten bis zu Schulschluss waren. Ich schrieb so schnell ich konnte alles von der Tafel ab, sodass ich sogar noch bevor es klingelte fertig war und meine Sachen zusammen packte.

Als wir schließlich gehen durften, machten Henry und ich ein Wettrennen zu seinem Auto. Vor lauter lachen gewann er immer mehr Vorsprung. "Das ist unfair, ich hatte gerade einen Anfall!", rief ich ihm hinterher, dachte allerdings gar nicht daran, dass mich jeder hörte. Ich lief einfach weiter, lachte ohne Ende und hatte Spaß. Ich hatte wirklich Spaß. Die kleine schüchterne Madison hatte wirklich Spaß.

Erst als ich am Auto zum Stehen kam, fiel mir auf, dass uns alle anschauten. Teilweise wurden wir sogar gefilmt.

Kurz bevor Valérie an Henrys Auto ankam um mal wieder einen blöden Spruch rauszuhauen, sprang ich lachend ins Auto und befahl ich ihm schnellstmöglich loszufahren. Im Rückspiegel sah ich, wie Valérie auf den Boden stapfte und empört verschwand. Beleidigte Leberwurst. Jubelnd schlug ich mit Henry ein.




Hallo, hallo, hallo
Madison hatte gerade ihren ersten Anfall in dieser Geschichte. Was denkt ihr darüber? Seid ihr auch so gespannt, wie es mit Samuel weitergeht?
See you soon

Einen ganz besonderen MenschenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt