Upside Down

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Als wir in das Auto einstiegen rückte ich durch und Jake setzte sich hinter den Fahrer, sodass die Mitte frei war.

"Kannst los fahren.", sagte Jake immer noch formell und ich fühlte mich unwohl. Der Fahrer in dem schwarzen Anzug nickte und fuhr los.

"Darf ich jetzt erfahren was los ist?", fragte ich und schaute zwischen dem Fahrer und Jake hin und her.

Aber keiner antwortete und ich ließ mich zurück in meinen Sitz fallen.

"Wisst ihr, diese ganze Geheimhaltung und der ganze Militär-kram mit dem ihr zu tun habt geht mir gewaltig auf den Sack. Und glaubt mir ich bin ein Mädchen aus Fleisch und Blut. Ihr schafft es einem Mädchen auf den Sack zu gehen. Stellt euch das mal vor!...Werde ich zickig wenn ich genervt bin? Vielleicht. Werde ich unkooperativ? Darauf könnt ihr eure Männlichkeit verwetten.", platzte ich letztendlich, weil alles mir bis zur Nase reichte.

Ich wollte mit diesem ganzen Kram nichts zu tun haben. Ich wollte ein normales Leben ohne heiße Männer die mich 24/7 verfolgen, ohne Autos mit verdunkelten Scheiben oder ohne irgendwelche Geheimnisse. Ich wurde erst neulich betrogen. Ich wollte wie eine normale Person darüber trauern, falsche Entscheidungen treffen und dann mit meinem Leben weiter machen. Ich hatte es satt. Diesen ganzen Tumult um meinen Vater und seine Aufgaben. Satt die Tochter eines Mannes zu sein, der zur zeit zu den wichtigsten Männern in den USA gehörte.

Ich hatte es satt, dass sich niemand einmal die Mühe machte mir irgendetwas zu erklären, geschweige denn mit mir zu reden oder mich zu fragen wie es mir dabei ging. Ich bin keine Marionette mit der man spielte. Es wäre für mich alles viel einfacher und akzeptabler, wenn jemand mit mir reden würde. Ist das zu viel verlangt? Ich denk nicht, aber anscheinend doch.

Ich schaute zu Jake, weil ich eine Antwort von ihm erwartete, doch als ich ein Grinsen auf seinem Gesicht sah, als wäre ich ein kleines dummes Kind, dem er Babysitter spielen musste, brannten bei mir alle Sicherungen durch.

"Es reicht. Mir reicht's! Du magst älter sein als ich, aber ich bin kein kleines Kind mehr. Ich kann für mich selbst entscheiden ob ich etwas verdauen kann oder mich daran verbrennen werde. Du hast kein verdammtes Recht dazu mich zu behandeln wie ein kleines Kind. Ich bin eine erwachsene Frau, die das recht dazu hat frei zu entscheiden."

Ich war außer Atem und meine Hände zitterten vor Aufregung. Ich funkelte ihn an und plötzlich schaute er zurück. Der Fahrer wurde immer langsamer und hielt an. Ich sah im Blickwinkel die rote Ampel. Das war seine letzte Chance mich zu überzeugen.

"Ja das bist du.", war seine einzige Antwort mit einem schelmischen grinsen.

Die war dann wohl verspielt.

"Falls du auf den richtigen Moment gewartet hast - das war er.", zischte ich und griff nach der Tür und schaffte es sogar Sie aufzureißen. Aber fast gleichzeitig, war Jake über mir und schlug Sie wieder zu, mit den Reflexen eines Tigers. Er war über mich gelehnt und unsere Gesichter waren einander nur Zentimeter entfernt und man konnte die Spannung die sich aufbaute schon knistern hören.

"Bill!", herrschte er und sofort hörte man zahlreiche klicken, die mir versicherten, dass ich hier fest saß.

"Bill!!", rief er diesmal lauter und wieder in einem Sekunden Abstand hörte man ein anderes Geräusch und ich vermutete wie die Scheibe hochgefahren wurde, die die Lücke zwischen Fahrerraum und dem Raum abgrenzte, wo wir uns befanden. Als wir vollständig alleine waren hörte man nur uns beide atmen und das nicht gerade leise.

Ich rutschte unwohl auf meinem Sitz nach unten und hatte das Gefühl immer kleiner zu werden und mich in seinem Blick zu verlieren.

"Wag es ja nicht noch ein mal so etwas zu machen. Nächstes mal wird es ungemütlicher für dich. Du wirst dich jetzt absolut ruhig verhalten.Wir versuchen dich lediglich zu beschützen und es wird dir alles erklärt werden.", zischte er direkt vor mir und starrte mich aus strengen Augen an.

Twinny #wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt