Loose Your Mind

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Ich schlug meine Augen zu dem grellen Morgenlicht auf. Als ich auf meinen Wecker sah, begegnete ich den roten Zahlen 09:12. Ich drehte mich erst auf die eine Seite und rollte mich dann auf die andere Seite. Schließlich legte ich mich auf den Rücken und streckte mich und machte dabei dieses geräusch, das beim recken immer hervortrat. Und glaubt mir es war unglaublich befreiend.

"Guten Morgen Prinzessin."

"Morgen.", antwortete ich rein aus Reflex mit geschlossenen Augen und einem Lächeln auf den Lippen.

"Morgen?", fragte ich gleich darauf und setzte mich ruckartig hin, sodass mir kurz schwindelig wurde.

Da saß er. Auf meiner Couch. Ohne Shirt, einer Joggingshose die tief in seinen Hüften hing und hatte ein Laptop auf seinem Schoß. Er hatte die Beine ausgestreckt und sich an die Armlehne angelehnt.
Machte er das mit absicht? Aber klar doch.

Es ging nun zwei Monate so. Wir wussten beide was wir wollten. Wir wussten beide aber auch was richtig und was Falsch war.

Er hatte einmal "Du solltest dich lieber mit deiner Liga messen", gesagt und damit mein alter gemeint. Seitdem war ich absolut kalt zu ihm. Trotzdem nutzten wir beide bei jeder gelegenheit unsere vorteile aus. Obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass er das im moment nicht mit Absicht machte.

Ich funkelte ihn erst durch zusammengekniffenen Augen an und schlug dann die Decke zurück womit ich meine Nackten beine entblöste. Ich hatte kurze Shorts an, die zwar nichts besonderes waren und sogar schonh abgetragen aussahen, sie hatten aber zwei vorteile.
1. Meine beine sahen länger in ihnen aus.
2. sie waren unerlaubt gemütlich.
Letzteres war aber bis jetzt immer mein eigentlicher Grund gewesen. Bis jetzt.

Ich hob meine beine, so elegant ich es als Tollpatsch konnte, über den rand und ließ sie baumeln. Ich zog meine Häschenschlappen an, die ich wieder nur trug weil sie gemütlich waren und stand auf. Ich reckte mich ein weiteres mal im stehen und mir war deutlich bewusst, dass dabei mein Top hochrutschte.

Ihr müsst mir glauben ich bin kein Mädchen, dass alles zeigt was sie hat. Nein, aber er hatte mich in meiner ehre verletzt in dem er mich beinahe als kleines Kind bezeichnet hat. Nicht seine Liga. Ha, was ich nicht lache.

Ich schlappte anschließend auf ihn zu und kratzte mich dabei an meinem Rücken. Nah genug bei ihm angekommen, beugte ich mich runter und hob sein T-Shirt auf. Als ich mich aufrichtete sah ich in seine zusammengekniffenen dunkel gewordenen Augen. Er hatte aufgehört zu Tippen und hatte seine Hände in seinem Schoß zur Faust geballt.

"Ich hatte dir gesagt mach es dir gemütlich und nicht fühl dich wie zu Hause.", sagte ich kühl und schmiss ihm beim gehen sein Shirt zu, was direkt in seinem Gesicht landete.

"Zieh dein Top runter!", hörte ich wie er mir ins Bad hinterher rief nachdem er zähneknirschend geknurrt hatte.
Selbstgefällig grinsend schloss ich die Tür hinter mir ab.

Eigentlich hatte Dad ihm im Garten das kleine Haus zugestellt wo er sich breit gemacht hatte. Doch heute war der befehl streng ernstzunehmen eingestuft worden. Er musste mich von nahem observieren. Denn heute war der 11.04.

Unser Jahrestag. Ex-Jahrestag. Wenn mans so nimmt. Und nach Trevors vorhersagen könnte jeden moment eine Bombe hochgehen oder Ninjas auftauchen. Nein jetzt mal im ernst ich war auch ziemlich beunruhigt.

Trotzdem war das beste mich davon nicht beeinflussen zu lassen. Ich machte mich schön im Bad fertig und machte mich frisch. Anschließend ging ich zurück in mein Zimmer. Jake saß jetzt an meinem Schreibtisch und tippte fleißig auf seinen Laptop ein. Trotzdem ohne Shirt. Lecker.
Würde ich aber nie zugeben. Nicht in einer millionen Jahren.sein Ego war groß genug.

Twinny #wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt