kapitel 77

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POV Yumeku
Das stetig anhaltende Rauschen des Regens und das Platschen jedes einzelnen meiner Schritte begleitet mich durch die dunklen Seitengassen und nur ab und zu hascht der Scheinwerfer eines Autos um eine Ecke, ehe sich die Dunkelheit wieder eng um mich hüllt. Die vom Regen schwüle und schwer liegende Luft lässt mich sobald ich um eine Ecke biege abwechselnd durch kühle und warme Luftschichten gehen. Meine kompletten Klamotten sind total durchnässt und kleben schwer an meiner Haut, als wollten sie mich nach unten ziehen.  Und obwohl es nicht sonderlich kalt ist, zittert mein Körper durch den kühlen Regen.
Ein letztes mal biege ich ab und bleibe vor einem kleinem Billiard Club stehen. Mit meiner Kapuze tief in mein Gesicht gezogen betrete ich den Club und sehe mich kurz um. In dem Club sind zwei Billiardtische und eine kleine Bar. Scheinbar ist hier drinnen Rauchen nicht verboten, denn in der Luft liegt ein nebeliger Schleier an Rauch und an den kleinen Tischen am Rand neben den Billiardtischen sitzen überall Typen die Zigarretten in den Händen halten. Es ist ein Bild wie in einem klischeehaftem Gangsterfilm, die Typen mittleren Alters mit Zigarren zwischen den Lippen und deutlich jüngere leichtbekleidete Frauen an der Seite der Machos. Nicht gerade ansehnlich, aber ich sollte mich jetzt lieber auf etwas anderes konzentrieren.
An der Stelle wo ich stehe hat sich am Boden mittlerweile eine Wasserpfütze von meinen tropfenden Klamotten gebildet, weshalb ich vom Barceeper misstrauisch beäugt werde. Zielstrebig gehe ich auf einen der Männer zu, welcher gerade mit einem anderen Typen sehr viel Geld auf die nächste Runde wettet. Ich stelle mich ihm direkt gegenüber um ihm den Blick auf den Billiardtisch zu versperren und als er mich dann bemerkt, sieht er mit hochgezogenen Augenbrauen auf. "Was stehst du mitten im weg? Geh zur Seite!" grollt er mit rauchiger Stimme. Als ich ihn ignoriere steht er ruckartig auf und packt mich am Kragen. "Hör mal Kleiner, entweder du gehst mir aus dem Sichtfeld oder du wirst es bereuen" knurrt er mich im tiefen Ton an und schubst mich dann nach hinten. Etwas nach hinten stolpernd starre ich ihn ohne mich von der Stelle zu bewegen kühl an. "Bist du taub?!" beginnt der Typ lauter zu werden und man merkt deutlich dass er nicht mehr ganz so nüchtern ist. "Verschwinde wenn du hier nur dumm rumstehst!" die Frau die neben ihm saß steht nun ebenfalls auf und wendet sich mit hochnäsigem Blick an mich. "Hör lieber auf ihn, sonst macht er dich zum Krüppel" kichert sie und klammert sich an dem Arm von dem Typen. Mir entfährt ein spöttisches Lachen, ehe ich kehrt mache und den Club wieder verlasse. Es macht nicht viel Sinn vor so vielen Leuten jetzt einen Aufruhr zu machen, ich sollte besser warten, bis er den Club verlässt und alleine ist. Um zu begründen, warum ich ihn als mein nächstes Ziel gewählt habe: Er ist ein brutaler Mörder und Vergewaltiger. Vor ein paar Jahren hat er seine eigene Stieftochter nachdem sie von seiner Affäre erfuhr sexuell missbraucht, misshandelt und anschließend zu Tode geprügelt. Die Mutter des Mädchens hat er ebenfalls auf grausame weise zugerichtet und obwohl sie noch am Leben ist, ist sie auf eine Psychische Anstalt angewiesen, da sie schwerst Selbstmordgefährdet ist. Als der Typ von der Polizei gefunden wurde, hat er bei der Flucht mehrere Polizisten getötet und ist nun seit knapp zwei Jahren untergetaucht und auf der Flucht. Etwas abseits des Clubs stelle ich mich etwas vom Regen geschützt an eine Hauswand und halte den Ausgang des Billiardclubs im Auge.
Nach ca. zwei Stunden kommt der Mann nun deutlich betrunken mit der Frau an seiner Seite aus der Tür geschwankt. "Tut mir leid, ich kann nicht mehr mit zu dir, ich hab morgen was vor" sagt die Frau zu ihm als er sie überreden möchte, die Nacht bei ihm zu verbringen und spannt einen Regenschirm auf. Als sie sich verabschiedet und die beiden ihre Wege trennen, gehe ich ihm unauffällig hinterher. Ein paar Straßen weiter, wo ich bewusst bemerkbar nah hinter ihm gelaufen bin, geht er in eine Sackgasse und bleibt dann vor der Hauswand die ihm den Weg versperrt stehen und dreht sich um. "Denkst du,mir fällts nich auf dass du mich verfolgs?" lallt er in ziemlich aggressivem Ton. "Agh du scho wieder? Was is dein Problem, dass du ständig in mein Weg stehs?!" brüllt er schon fast und ich lasse die Kaputze von meinem Kopf gleiten und ziehe den Mundschutz aus.  "Du bist ja noch n Kind" der überraschte Ton des Typen lässt mich kurz auflachen. "Was gibtsn da zu Lachen? Geh heim in dein Bett, es is Schlafens zeit für kinder" brabbelt er und will schwankend an mir vorbei laufen, als ich mich ihm erneut in den Weg stelle.
"Na los geh ausm Weg sonst prügel ich dich ausm weg und lass dich da in ner Ecke liegen" grollt er erneut und ich ziehe nur ein Messer aus der Tasche meines Hoodies. "Dafür dass du ein gesuchter Mörder bist, verhällst du dich mitten auf der Straße ganz schön achtlos" murmle ich und trotz des Regens bin ich mir sicher dass er mich verstanden hat. Seine Haltung verspannt sich fast augenblicklich und irgendwie komme ich gerade etwas in Stimmung zu spielen..
"Und was wills du dagegen tun kleiner?" knurrt er und ich grinse. "Hmm, das hier?" mit einem mal schlinge ich meine Arme und einen seiner Arme und er beginnt zu versuchen mich abzuschütteln. Als er mich dann von sich weg bekommt kann man ihm deutlich ansehen, dass er ohne zu zögern bereit wäre auf mich lozugehen um mich kalt zu machen.  Er redet die ganze Zeit drohend auf mich ein, was ich gekonnt gnoriere und in dem Moment wo er kurz seine Deckung fallen lässt, steche ich mit dem Messer zu. Die Klinge tief in das Fleisch seines Bauches rammend, ziele ich bewusst so, dass keine überlebenswichtigen Organe verletzt werden um es extra qualvoll für ihn zu machen. Das Messer in seiner Haut stecken lassend, ersticke ich seinen schmerzerfüllten Schrei indem ich beide Arme um seinen Hals schlinge und ihn halb bewusstlos würge. Mit einem erstickenden Geräuch lässt er sich dann auf die Knie fallen, woraufhin ich seinen Hals loslasse. "Hmm eigentlich wollte ich dich ja so zur Strecke bringen wie du es magst: so lange schlagen bis du den Geist aufgibst aber das ist mir echt zu anstrengend" murmle ich und trete so stark gegen seinen Oberkörper, dass er nach hinten auf den Rücken fällt. "Agh fuck, was is dein scheiß Problem?!" blickt er nach oben zu mir und ich lasse mich auf seinen Bauch fallen. Mit meinen Beinen fixiere ich seine Arme und spiele an dem Griff des Messers was ihn schmerzerfüllt aufzischen lässt. "Oh man du bist echt langweilig, so macht das keinen Spaß" der Typ beginnt sich unter mir zu winden, bis ich mich auf seiner Brust sitzend nach vorne lehne und sein Gesicht zu mir gewendet festhalte. "Lass uns ein Spiel spielen" schlage ich schmunzelnd vor. "Die Regeln sind ganz unkompliziert: gib keinen Laut von dir und du lebst. Mach ein Geräusch und du stirbst. Ganz einfach nichtwahr?" kichere ich und ziehe das Messer aus seinem Bauch. Sein unterdrücktes wimmern lässt mich laut auflachen. "Schon lustig wie selbst die gefährlichsten Mörder an der Schwelle zum Tod zu Crybabys werden" kichere ich und rutsche etwas nach hinten um auf seinem Bauch zu sitzen. Ich spüre wie sich das warme Blut aus der Wunde an seinem Bauch langsam in den Stoff meiner Hose einsaugt und muss mir einen angeekelten Gesichtsausdruck verkneifen. "Ach und solltest du zappeln, steckt das Messer gleich in deinem Arm, also halt still!" füge ich noch hinzu und beginne den Stoff seines Shirts an seiner Brust aufzuschneiden. "Das wird jetzt etwas weh tun.." warne ich ihn vor und beginne mit der Spitze des Messers seine Brust aufzuschlitzen. "mghh" wimmert er und verdrängt sein gequälte Schreien. Langsam und tief beginne ich das Motiv in seine Brust zu ritzen und als der Typ aus Reflex meine Hand festhällt steche auf seinen Arm ein. "Ich sagte du sollst still halten!" knurre ich ihn an und steche immer und immer wieder auf seinen Arm ein, bis er von dem ganzen Schmerz (oder wahrscheinlich eher von dem Blutverlust) ohnmächtig wird. "Wie langweilig du bist" murre ich seinem schlaff zur Seite gedrehntem Kopf zu.
Am Ende meines Werks füge ich noch eine kleine 5 daneben hinzu. Stolz betrachte ich den blutverschmierten gefiederten Flügel welcher auf seiner Brust klafft und muss lächeln. Der Engelsflügel erinnert mich immer an das Messer welches mir Luke geschenkt hat.. In den Griff ist exakt dieser Flügel eingraviert, welcher nun den Körper des Typen ziert. Darum bemüht nicht in die Gedanken rund um Luke zu verfallen, denke ich immer wieder an mein Ziel, Ausgleich für die 23 Unschuldigen zu schaffen...
Ein paar mal um mich auch zu versichern dass er stirbt, steche ich noch auf den anderen Arm ein und setze dann das Messer direkt an seiner Stirn an. Mit ziemlich viel Kraft trete ich auf den Griff des Messers, dessen Klinge nun mit einem unangenehmen Knacken in den Schädel des Bewusstlosen eindringt. Mit angeekeltem Gesichtsausdruck schüttle ich meine blutigen Hände ab und wische den Griff des Messers mit dem Ärmel meines Pullovers ab um meine Fingerabdrücke zu verwischen. Praktisch dass es regnet, so muss ich nicht so sehr die Spuren die auf mich hinweisen verwischen. Nach seinem Puls zu fühlen erspare ich mir, den ich bin mir sehr sicher dass der nicht mehr aufstehen wird. 
Mich kurz umsehend ziehe ich wieder die Kaptze meines Hoodies über den Kopf und renne los um endlich nach Hause zu kommen. Es hat heute etwas länger gedauert als ich erwartet hätte aber egal.. Mit noch immer triefend nasser Kleidung schließe ich die Wohnungstür auf und stelle meine Schuhe ordentlich neben die der anderen. Dann schleiche ich mich ins Bad um meine Klamotten in die Waschmaschine zu schmeißen und ziehe mir auch direkt ein mir viel zu großes Tshirt an. So leise ich kann tapse ich aus dem Bad zurück in Kaitos Zimmer und lege mich neben ihn ins Bett. Auf der leuchtenden Anzeige des Weckers zeigt es 4:21 Uhr an und erst jetzt fällt mir auf, wie kalt mir durch den Regen eigentlich geworden ist. Auch wenn der Adrenallinschub durch den zurückgehaltenen Blutrausch in den ich fast verfallen wäre mich ziemlich aufgewärmt hat, so ist mir auf dem Rückweg in die Wohnung noch kälter geworden. Mit zitternden Händen greife ich unter der Decke nach Kaitos warmen Arm, welchen ich auch gleich umschlinge und innerhalb von wenigen Sekunden einschlafe..

Floating boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt