Untold Stories ~ A Nuna FanFiction (German)

10| Überwältigende Überraschung

Das neue Kapitel ist jetzt schon da, weil ich nicht weiß, wie mein Internet morgen unterwegs ist. Viel Spaß beim Lesen <3

Mithilfe des Lichts aus ihren Zauberstäben führte Luna die beiden schnell über mehrere, dunkle Korridore und eine lange Wendeltreppe zum Eingang des Ravenclaw-Gemeinschaftsraumes. Dieser stellte sich als eine Tür aus altem Holz heraus, sie besaß zwar eine Klinke, jedoch kein Schlüsselloch. Auffällig war der bronzene Türklopfer in Form eines Adlers, ganz wie er auf dem blauen Wappen immer abgebildet war.

Auf dem Weg erzählte Luna ihm alles, was sich bei der DA zugetragen hatte, woraufhin Neville in knappen Sätzen von seinem Nachsitzen berichtete. Das Rätsel zum Eintritt in den Raum („Ich bin so zerbrechlich, dass man mich schon bricht, wenn man nur meinen Namen sagt") löste Luna schließlich ohne irgendwelche Schwierigkeiten („Die Antwort lautet „die Stille").

Als sie jedoch zum Abschied lächelte und den Gemeinschaftsraum betreten wollte, hielt Neville sie rein instinktiv am Handgelenk zurück.
„Warte..."
Etwas überrascht blickte Luna ihn an und spielte, verlegen aufgrund der kurzen Berührung, an den Butterbierkorken an ihrem Hals herum.
„Was ist denn?"

„Luna ich- ich weiß, dass ich es schonmal gesagt habe, aber gerade heute ist es mir nochmal klar geworden...", fing Neville etwas unsicher an und fuhr sich über Nacken. Seine Stimme klang etwas kratzig und hallte ganz leise an den Wänden entlang.
„Ich habe mir heute beim Nachsitzen echt Sorgen gemacht. Nicht nur über die anderen, sondern vor allem dich. Und-"

Mitten im Satz brach er ab, weil Luna plötzlich ihre Hand an seinen Arm legte. Neville hielt den Atem an und spürte ein aufdringliches, aber wunderbares Kribbeln in sich hochkommen.
„Keine Angst, Neville", begann sie zu wispern. „Ich habe mir auch Sorgen gemacht"
Und bevor Neville etwas erwidern konnte, hatte sie sich auf die Zehenspitzen gestellt und ihre dünnen, leicht rauen Lippen direkt an seine Wange gedrückt.

Ehe er reagieren konnte, war der zarte Kuss auch schon vorbei. Neville fühlte sich wie gelähmt, gleichzeitig jedoch, als würde er auf Wolken schweben. Tausend Gefühle spiegelten sich in seinen Augen, als er fassungslos ihren Namen flüsterte.
„Das war unerwartet", stellte Luna nüchtern fest und lächelte dann schief.

„Aber nicht weniger... Großartig", meinte Neville und erwiderte ihr Lächeln ebenfalls. Sein Herz schlug Saltos, als er daran dachte, was eben geschehen war.
Als Luna die Hand von seinem Arm nahm, zögerte Neville keine Sekunde und griff selbst nach ihrer Hand. Während sie gleichzeitig die Arme hinunter bewegten, verschränkten sich ihre Finger ineinander.

Zunächst wusste Neville nicht, was er sagen sollte, auch Luna war sprachlos. So traute er sich jedoch nach einigen Sekunden und kurzer Überwindung zu fragen:
„Also du... Du empfindest auch etwas?"
„Ja. Ja, ich denke, das tu ich schon länger", meinte Luna leise und blickte mit leerem, träumenden Blick auf Nevilles Oberkörper.

„Vielleicht sollten wir jetzt schlafen gehen...", sagte Neville leise, auch wenn es das entfernteste von dem war, was er jetzt von Luna wollte. Doch es war das einzige Vernünftige - sicherlich würden sie sonst nochmal erwischt werden.

Luna nickte leise, sah ihn mit ihren blass leuchtenden Augen das letzte mal an und ging anschließend in den Gemeinschaftsraum.
„Gute Nacht", wünschte sie beim Schließen der Tür.
„Gute Nacht", erwiderte Neville, auch wenn Luna ihn mit Sicherheit nicht mehr hören konnte.

Mit klopfendem Herzen drehte Neville sich wieder herum... Und wäre beinahe auf die Treppen gefallen, als er auf einmal in eine durchsichtige, leuchtende Grimasse sah.
„Peeves!", schimpfte er und sah den frechen Poltergeist tadelnd an. Der gelblich leuchtende kicherte nur und zeigte mit ausgestrecktem Finger spottend auf Neville.