Kapitel FÜNF

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Short Note:
Die kursiv geschriebenen Teile sind Harrys Erinnerungen :)
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25. August 98'

Wie all die Jahre zuvor ging ich durch den Bahnhof Kings Cross und durchquerte die Absperrung zum Gleis. Noch immer war mir unerklärlich wie blind die Muggel sein mussten, dass sie das nicht sehen konnten. Oder zumindest am ersten September, wenn die ganzen Schüler mit ihren Koffern, Kesseln und Eulen durch den Bahnhof spazierten und in irgendeiner Wand verschwanden. Aber vielleicht waren sie wirklich blind für Magie. Würden nur das glauben, was sie sich auch wirklich erklären konnten. Und für Magie gab es keine Erklärungen. Es war nicht wie Mathe. Es war einfach nur da. Magie eben.
Am Gleis angekommen, stand der gewaltige Zug bereit. Und er wirkte noch immer genauso mächtig wie damals. Ein Zug, der mich endlich nach Hause brachte. Am Bahnsteig standen ein paar wenige Erwachsene, die mich erst gar nicht wahr nahmen. Zum Glück.
Ich ging in die erste Tür, die ich sah, um mein Glück nicht zu überstrapazieren. So gut wie jedes Abteil war leer, weshalb ich mich einfach in irgendeines setzte und meine Taschen ordentlich verstaute. Dann packte ich die Sachen aus, die ich bereits gelesen haben sollte und begann.
Die Fahrt war nicht anders als sonst, nur dass man keine lauten Kinderstimmen überall hörte. Eigentlich war es eher ruhig. Das Rattern der Räder auf den Schienen. Ab und zu die laute Pfeife des alten Zuges. Niemand ging durch den Gang an meinem Abteil vorbei, bis es schon fast dunkel war. Mit den meisten Informationen war ich fertig, als es laut an der Tür klopfte und jemand mit Schwung die Tür aufriss.
„Harry?"
„Hey, was machst du denn hier?", fragte ich verwirrt und stand auf, um ihn zu umarmen. Wie gestern auch.
„McGonagall hat mich gefragt, ob ich unterrichten möchte. Eigentlich war ich mir da gar nicht so sicher, aber Luna hat gesagt, es wäre eine tolle Möglichkeit. Wobei ich es eigentlich nicht so mag, so weit von ihr weg zu sein. Weißt schon. Nach den letzten Jahren, bin ich lieber bei ihr.", erklärte Neville strahlend und dann schmunzelnd. Er setzte sich gegenüber auf die Bank und begutachtete die ganzen Pergamente auf dem Tisch. „Und du?"
„Ja, McGonagall hat mich auch gefragt."
„Ich nehme mal an, dass du Verteidigung gegen die dunklen Künste übernimmst? Da hatten wir ja schon immer bisschen Pech mit den Lehrern. Aber du machst das bestimmt super. Ich kann es mir gut vorstellen, wie du unterrichtest."
Neville war erst wenige Minuten bei mir, aber ich hatte das Gefühl, dass er den ganzen Abend reden würde. Ich sehnte mich schon jetzt nach meinem Zimmer.
„Da bin ich mir nicht so sicher.", gab ich ruhig zurück und packte die Sachen zusammen. Den Rest könnte ich auch noch morgen lesen.
„Ach, Quatsch. Du machst das klasse. Du hast auch die DA unterrichtet und es hat wirklich was gebracht... Und."
„Neville... das hatte ich schon mit Hermine.", unterbrach ich ihn und er nickte nur. „Du unterrichtest Kräuterkunde?"
„Eh, Ja. Ich kann mein Lieblingsfach unterrichten."
Ich war mir ziemlich sicher, dass er noch mehr sagen wollte, es aber nicht tat. Und irgendwie tat es mir leid, dass ich ihn so zurückhielt, aber dieses endlose Reden war gerade zu viel. Ich fand es unglaublich anstrengend, wenn er so schnell so viele Informationen runter ratterte, dass ich mit dem Denken nicht hinterherkam.
„Das ist toll. Ich freue mich, dass du auch da bist."
„Ich finds auch toll, dass du dabei bist, Harry. Ich habe schon gedacht ich mache mich zum Obst, weil ich noch so jung bin. Aber McGonagall hat gesagt, sie ist für uns da.... Und Sprout hat wohl dieses Jahr schon aufgehört, also jetzt oder nie."
„Naja, wenn ich nach den Lehrern in unserer Zeit gehe, bin ich nächstes Jahr auch weg vom Fenster.", schmunzelte ich. Neville sah mich erschrocken an und schien noch abzuwägen, ob es ein Witz oder die Wahrheit war. Aber so wie die letzten sieben Jahre waren, hatte ich wohl nicht mehr lange zu leben. Dieser Gedanke erschreckte mich weniger, als er vielleicht sollte.

Die große Halle sah noch viel größer aus, als ich sie in Erinnerung hatte. Die langen Tische schienen länger und die Decke merkwürdigerweise noch höher, obwohl sie nur den dunklen Sternenhimmel zeigte. Ich schaute für einen Moment in die Sterne und tatsächlich sah ich einen Lichtschweif darüber fliegen.

This last Piece of meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt