Dean...

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Meine Arme liegen locker auf Dean' Oberkörper der sich ins Bett kuschelt. Meine Hand bewegt sich mit seinem Brustkorb, der sich im gleichmäßigen Rhythmus hebt und senkt.
Einer meiner Lieblingszeitvertreib ist es ihn zu beobachten. Wie friedlich er aussieht, alles erscheint so unkompliziert. Als würde die Zeit stillstehen. Ich streiche ihm eine schwarze Haarsträhne aus dem kantigen Gesicht. Er blinzelt auf, sieht mich mit intensiven Blick an und zieht mich näher zu seinem Gesicht. ,,Guten morgen, Honey.", begrüßte mich Dean mit einem langen Kuss.
Meine Sonnenblume sitzt sich auf und mustert mich mit tiefgehendem Blick. Diese Art von Blick wenn er wollte das ich ihm näher kommen soll. Langsam mit fließenden Bewegungen lasse ich mich auf seinen Schoß gleiten. Meine Hände wandern seinen nackten Oberkörper hinauf bis hinter seinen Nacken wo ich sie ineinander hacke. Meine Augen lasse ich über seine harten Gesichtszüge schweifen, bis sie bei den grauen Augen hängen bleiben. Dean legt seine Hände um meine Taille, zieht mich näher zu ihm als er sich meinem Gesicht nähert. Langsam stecken wir die Köpfe zusammen, genießen jede einzelne Sekunde während unsere Lippen in einem wilden Kampf involviert sind. Luftringend machen wir eine kleine Pause bevor es wieder weiter geht. Wir haben noch immer nicht gelernt auf unsere Atmung zu achten. Meine Fingerspitzen wandern seinen Nacken hinauf, bis ich bei den Haaren angekommen bin, kralle mich in dein dichtes Haar doch ich greife ins leere. Was?! Nein, nein bitte nicht. Langsam lösen sich kleine Hautfetzen von seinem Gesicht und lösen sich träge auf. Nein das darf nicht wahr sein. Ich strecke meine Hand nach Dean' Brust aus doch ich entferne mich immer weiter von ihm als würde jemand mich weck ziehen. Verdammt nein. Zappelnd versuche ich mich vergeblich von diesem Bann zu lösen. Ich will das nicht! "Dean, bitte!", schreie ich" Dean lass mich nicht allein. NEIN! DEAN, bitte", schreie ich ihn an. Dean wird immer durchsichtiger nimmt an Geistergestalt an bis er sich komplett auflöst, und wie ein Nebelschleier verblasst. Ihn verträgt wie eine Feder. Das einzige was ich tun kann ist nur hilflos zuzusehen.
Plötzlich schrecke ich auf. Schweißgebadet sitze ich schwer atmend auf meinen Bett. Als ich langsam meine Gedanken sortieren kann und realisiere dass es nur ein schrecklicher Traum war entlocken sich laute Schluchzer ; dieser Schock lässt mich frieren. Kerzengerade setze ich mich an den Bettrand als mir das vertraute Geräusch von klappernden Schlüssel in meine Ohren dringt. Genervt lasse ich mich nach hinten fallen. Oh Gott, jetzt stellt sich auch noch mein Kopf gegen mich. Wie soll ich das aushalten. Ich schaff das ohne Dean nicht. Das knarren der Tür lässt mich hochfahren. Mom steht mit zwei Pappbechern, die gefüllt mit Asia Nudeln sind, erwartungsvoll in der Tür. Ich weiß ganz genau was jetzt kommt, sie will dass ich was esse. "Verdammt Mom! Musst du dich so anschleichen außerdem habe ich keinen Hunger!", gifte ich sie an mit einer winzigen Hoffnung sie lässt mich in Ruhe. Doch natürlich nicht. "Komm mit Honey, wir essen unten", meinte sie nur als würde sie mich überhört haben. Ich quäle mich stöhnend hoch und folge Mom bis unten an den Esstisch, weil ich weiß mich querzustellen bringt rein gar nichts. "Nenn mich nie wieder so!", schreie ich sie an, als wir die alte Küche erreichen. Ich schlage mit der Flachen Hand aufs Treppengeländer. In ihrem Gesicht entweicht jede Farbe und ihre Augen sind geweitet. Sie weiß ganz genau dass Dean mich immer so nannte. "Ich weiß es ist schwer für dich mit dieser Situation umzugehen aber das bedeutet lange noch nicht dass du mit mir schreien kannst!", protestiert Mom. "Schwer? Schwer ist untertrieben. Du kennst diese Leere nicht die dich auseinander nimmt. Wenn dein Herz schreit dass es rauskommen will weil es im Dunkeln nicht mehr auskommt, denn du weißt nicht dass mein Herz einen Seiltanz tanzt im Dunkeln; das ins schwanken kommt weil meine zweite Hälfte fehlt. Also sag nicht dass es schwer ist wenn du keine Ahnung hast!", fahre ich sie in einen bitteren Ton an. Mit schnellen Schritten gehe ich auf den Küchenblock zu, reiß die Schublade mit dem Besteck auf ,nehme mir eine Gabel, daraufhin schlage ich sie zu sodass das Besteck klirrt. Meine Mom beobachtet mich entsetzt wie ich mich auf den Stuhl fallen lasse und beginne zu essen. Sie lässt sich langsam auf den Stuhl gleiten, nimmt sich hingegen die dazugehörigen Stäbchen. Unsicher stochert sie in ihren Nudeln herum. Ich wage es nicht sie anzusehen da mir bewusst ist dass sie weint. Schweigend essen wir jeweils unseren Becher auf bevor ich mich wieder in mein Zimmer verkrieche.

Mit dir starb die HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt