Kapitel 78

748 42 115
                                    

Lilys Blick lag mit gerunzelter Stirn auf einem Artikel des Tagespropheten

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Lilys Blick lag mit gerunzelter Stirn auf einem Artikel des Tagespropheten. Mit jedem Absatz, den sie überflog, wurde ihre Miene härter.
Ich konnte den Strudel an Emotionen hinter ihrer Maske zwar ausmachen, dass meinen Eltern das ebenfalls gelang, bezweifelte ich jedoch.
Dafür versuchte Lily zu sehr die Ereignisse der Zaubererwelt aus diesem Haushalt herauszuhalten.

Nicht das wir uns nicht alle einig waren, dass die Bedrohung wie ein Damoklesschwert über uns verharrte. Niemand konnte sagen, wann genau die Artikel im Tagespropheten erneut eine persönlichere Note für uns annehmen würden – aber die finstere Zuversicht, dass es irgendwann erneut jemanden Treffen würde, den wir kannten, war allgegenwärtig. Nichtsdestotrotz hatte ich Mum und Dad versprochen, die Zeit, bis wir erneut nach Hogwarts aufbrachen, mit anderen Gedanken zu verbringen.
Und sosehr mir die Geschehnisse seitdem verschwinden von Mr. Hastings auch das Adrenalin durch die Adern pumpten, bemühte ich mich ruhig Blut zu behalten.

Ich würde zwar gerne etwas ausrichten, doch mein Alter spielte gegen mich. Ich durfte erst seit Kurzem außerhalb von Hogwarts zaubern und selbst wenn ich mich für eine Zukunft als Auror entscheiden sollte, wäre ich die nächsten drei Jahre in der Ausbildung gefangen, bis mich das Ministerium ernstnehmen würde. Also unterdrückte ich den Drang hinaus in die Welt zu rennen, um selbst für Gerechtigkeit zu sorgen und saß stattdessen Schachspielend mit Sirius vor unserem Kamin.

Ich hatte den Nadelgeruch unseres noch ungeschmückten Weihnachtsbaumes in der Nase. Mum würde ihn heute Nacht schmücken, damit die Überraschung am Weihnachtsmorgen umso größer war. Eine unserer Traditionen – wir durften die Dekoration erst zusammen mit der Bescherung sehen.
Den Erzählungen meiner Mutter über die Gnomplage im Garten ihrer Freundin lauschte ich nur halbherzig. Ebenso wie ich meinen Schachzügen nur beiläufig Aufmerksamkeit schenkte.
Es fühlte sich an, als befände sich das gesamte Haus auf einem brodelnden Kessel, der jederzeit hochgehen könnte.

Ich hob meinen Blick, als Lily die Zeitung zusammenlegte und sich seufzend erhob. Das ernste Gesicht des Zaubereiministers blickte gen Decke und die Schlagzeile – Drei weitere Zauberer spurlos verschwunden – ließ meinen Kiefer angespannt malen.

Lily schob sich in mein Sichtfeld und verjagte die düsteren Gedanken mit einem leichten Lächeln. Sie hatte sich auf die Sessellehne neben mich gesetzt und betrachtete nun grübelnd unser Spiel.
Relativ schnell zuckten ihre Mundwinkel mitleidig, als sie meine miserable Partie erkannte. Doch als sie mir aufmunternd einen Kuss auf die Wange drückte, hätte mir meine sichere Niederlage nicht unwichtiger erscheinen können.

„Hey, lass den Mann spielen. Nur weil er haushoch am Verlieren ist, heißt das nicht, dass er abgelenkt werden darf. Ich will meinen Sieg schließlich ausgiebig genießen können."

Ich schnaubte und rückte meine Brille zurecht um meinen nächsten Zug zu bedenken.
„Turm nach E3." Mein Turm trat Sirius Pferd entgegen und ein leises Klackern war zu hören, als seine Figur entzweigeschlagen wurde.

Du bist mein Schnatz - Eine Jily Story -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt