Nach dem kurzen Moment der Verbundenheit verfiel Petunia in einen sachlicheren Tonfall, um mich über die nächsten Schritte aufzuklären, damit wir unser Elternhaus verkaufen konnten.
Ich hatte fast das Gefühl, dass ihr dieser flüchtige Augenblick der Verletzlichkeit zusetzte. Als schäme sie sich für ihre Gefühle.
Dennoch hielt ich an der Hoffnung fest, dass wir nach heute einige Differenzen zwischen uns vergessen konnten.Aber spätestens als Vernon sich leise räusperte, hatte meine Schwester sich abermals versteift. Dennoch hatte ich den Eindruck, dass sie sich mir zuliebe zumindest um eine unproblematische Konversation bemühte.
Ihre Stimme klang erstaunlich höflich, als sie sich an James wandte. Nun zumindest höflicher, als ich von ihr erwartet hätte. Einem fremden Passanten hätte sie wahrscheinlich mehr Wärme entgegengebracht.Es war das erste Mal, dass sie James wirklich wahrzunehmen schien. Ihre Stirn legte sich kurz in Falten und ihre Iris bekam eine hellere Nuance.
„Also James", setzte Petunia beiläufig an.
„Ich nehme nicht an, dass du zufällig Potter heißt?"
Ihr Blick wanderte erneut zu seinem zerzausten Haar und ein Hauch von Abneigung flog über ihr Gesicht, angesichts seines verwegenen Auftretens.
James war wohl nicht die Art Mensch, mit der sich meine Schwester freiwillig umgeben würde. Wenn man mal davon absah, dass er ohnehin in ihrem Ansehen sank, allein dadurch, dass er magische Fähigkeiten besaß.Sie musste an seinem Blick erkannt haben, dass sie ins Schwarze getroffen hatte, denn sie schmunzelte zufrieden in ihre Teetasse.
„Woher weißt du das? Ich kann mich nicht erinnern, mich mit meinem Nachnamen vorgestellt zu haben?", erwiderte James verdutzt.
Ein selbstgefälliger Ausdruck trat auf Petunias Gesicht. Und sie fuhr unbeirrt fort, während sie die vorbeifahrenden Autos vor dem Fenster betrachtete.
„Es war abzusehen, dass sie früher oder später bei dir landet. So oft wie Lily von dir erzählt hat."
Nun begannen James Augen zu leuchten. Die Bescheidenheit, die er die letzte halbe Stunde an den Tag gelegt hatte, war mit einem Mal verpufft. Er war wieder ganz er selbst - sein übliches, vor Selbstbewusstsein strotzendes Selbst.
„Lily hat von mir erzählt?", grinste er.
Seine Augenbrauen wackelten anzüglich, während sein Blick hinter den Brillengläsern amüsiert zu mir zuckte.
Ich war mir nicht einmal sicher, ob ihm bewusst war, wie arrogant ihn dieser Gesichtsausdruck wirken ließ. Ganz zu schweigen von dem selbstgefälligen Tonfall in seiner Stimme.
„Sie hat nicht zufällig geschwärmt, was für ein passabler Quidditchspieler ich bin oder wie umwerfend ich aussehe?"Sein Grinsen ähnelte jenem, welches er nach einem Quidditchsieg trug, wenn die Mädchen ihm am liebsten um den Hals fallen würden. Doch so wenig jene Art bei mir zog, beeindruckte sie auch meine Schwester.
Petunia kniff die Lippen zusammen, nippte an ihrem Tee und erwiderte dann tonlos:
„Über dich geflucht trifft es eher."Für einen kurzen Augenblick erkannte ich mich selbst in der neckenden Art meiner Schwester. Immerhin hatte ich mich jahrelang demselben Tonfall bedient, wenn ich mit James gesprochen. Etwas herablassend, ihn nicht ganz für voll nehmend und zufrieden über die Tatsache, sein selbstgefälliges Grinsen zu mindern.
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Du bist mein Schnatz - Eine Jily Story -
FanfictionLily Evans kann James Potter nicht viel abgewinnen. James hingegen, würde alles tun, um endlich Lilys Gunst zu erlangen. Lily hat sehr mit ihrer schlechten Beziehung zu Petunia zu kämpfen. Nachdem sie mehr über Sirius Vergangenheit herausfindet, fä...