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Nachdem eine Mitarbeiterin mich gebeten hat, den Laden nun zu verlassen, da sie jetzt schließen würden, stehe ich nun auf der Straße mit meinem Gepäck. Erneut. Auch wenn ich zuvor mit der ganzen Situation ruhig umgegangen bin, bekomme ich langsam Panik. Das ich diese Nacht auf der Straße verbringe ist mehr als gewiss und nun ist es auch noch stockdunkel.

In einer so großen und fremden Stadt herumzuirren hat um diese Zeit keinen Sinn, weshalb ich mich wie eine Obdachlose, was ich gewissermaßen auch bin, vor den Laden setze. Schlafen kann ich hier zwar vergessen, aber es ist wohl auch sicherer mein Umfeld nicht außer Acht zu lassen. Dies schließt auch aus, dass ich weiter Musik höre.

Als ich nun hier so sitze höre ich aus der Entfernung plötzlich ein Stimmengewirr. Natürlich verstehe ich absolut gar nichts. Doch da die Stimmen immer lauter werden und ich mittlerweile auch ihre Schritte hören kann, stehe ich vorsichtshalber auf. Ich hätte nicht mal gegen einen Mann eine Chance, solange ich da sitze wie ein Paket, das nicht abgeholt wurde und erst recht nicht gegen zwei oder gar noch mehr.

Aufmerksam schaue ich mich nach links und rechts um und bemerke wie sich von rechts eine Gruppe aus zwei Männern nähert. Angestrengt versuche ich ihre Gesichter zu erkennen, doch zusätzlich zu dem schwachen Licht der Straßenlaternen scheinen sie auch noch eine Maske und Caps zu tragen. Hier definitiv nicht unüblich aber definitiv furchteinflößend so alleine als Mädchen.

Doch die beiden Männer gehen ohne mich wirklich eines Blickes zu würdigen die Straße entlang. Erleichtert atme ich aus und sehe ihnen nach als die Stimmen plötzlich verstummen und sich auch ihr Gang verlangsamt, ehe sie komplett stehen blieben.

Als ich bemerke wie die beiden sich wieder in meine Richtung bewegten klammerte ich mich angespannt an den Griff meines Koffers und versuchte mir meine Angst nicht anmerken zu lassen; in der Hoffnung, dass die beiden doch vorüber gehen.

Jedoch kommen die beiden genau neben mir zum Stehen. Erst sehen sie mich an, dann einander, sprechen kurz auf Koreanisch und schauen wieder zu mir. Mit großen Augen versuchte ich etwas in den noch immer vermummten Gesichtern zu erkennen als sie dann endlich etwas sagen:

„Entschuldigung, hallo, ähm können wir dir helfen? Tut mir leid, dass wir dich vorher nicht beachtet haben.“

Nicht ganz sicher darüber wie viel ich erzählen sollte, antworte ich mit noch immer angespannter Stimme, dass ich hier meinen Urlaub verbringe und ich momentan nur auf der Suche nach einer Unterkunft bin, die ich aber sicher schon bald finde.

never fall in love with an idol ~ p.sh Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt