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[Zuvor]

Euric sah der Frau besorgt nach, während er selbst den Palast des Konkurrenten durch den Nebeneingang betrat. Ein schmaler Gang, der nur ein paar Fenster zur ewigen Finsternis enthielt. Der Gang zum Saal hingegen, war reich geschmückt. Wie immer, wenn eine Wahl war und im Palast des letzten Siegers abgehalten wurde.

"Euric, wie schön Euch zu sehen." Dubius lachte und stemmte die Klauen in die Seite. "Ich hatte gehofft, du würdest unsere Retterin begleiten."
"Was erwartet Ihr? Ich bin hier, weil ich mein Geschenk in den Ring geworfen habe." Er verschränkte die Arme. "Außerdem habe ich nicht vor, die Rückkehr des Lichts allein für meine Zwecke zu nutzen. Sollte sie die Retterin sein."
Dubius schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern. "Ein solches Misstrauen in deinen Gast? Das ist ungewöhnlich. Du bist doch immer der Erste, der eine potenzielle Retterin fùr sich gewinnen will."

"Du bist da nicht besser als ich." Seine Hände ballten sich zu Fäusten. "Aber lass' das doch ihr Herz entscheiden. Wenn sie es ist dann geht in Kürze die Sonne auf. Wenn nicht, muss sie sich mit deiner neuen Gespielin abfinden."
"Ja, ihr Herz wird das entscheiden." Jetzt grinste der Mann. "Aber du wirst wegbleiben."

Der Schlag traf ihn plötzlich in die Rippen. Eine eisige Klinge drang durch Haut und Muskeln und Euric sank stöhnend zusammen, während kaltes Blut über die schwarze Haut floss. Dann wurde sein Kopf nach hinten gerissen und er gezwungen, den anderen anzusehen. "Wenn du nicht da bist, gibt es auch keinen Anspruch, Euric.", zischte der Mann und trat wieder zurück.
"Haltet ihn fest, bis die Wahl vorbei ist. Danach könnt ihr ihn laufen lassen.", befahl er noch und verschwand in den Schatten.

Euric wehrte sich garnicht. Eine Flucht war mit einer Verletzung aussichtslos und Dubius hatte Recht. Wenn er nicht da war, war Amalies Wahl hinfällig. Die Sterne auf dem Tisch waren wertlos und ohne Magie...

Geschenktes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt