Kapitel 7 -Entschlossenheit

346 18 2
                                    

- Y/n POV -

Ich sprach mit meiner Chefin über Fridas Tod und sie war genauso schockiert darüber wie ich.
Frida war ein sehr nettes und sympathisch Mädchen, welche immer für gute Stimmung in der Gaststätte sorgte. Sie liebte es zu tanzen und hat abends immer fröhlich gesungen und getanzt, alle Gäste mochten es.
Und einer ganz besonders. Lucien, ein Student und Adliger, welcher auf die Universität hier in Durham ging. Er kam regelmäßig vorbei und wurde schnell Stammkunde und das nur wegen Frida. Er war unglaublich in sie verliebt gewesen und ich habe mich sehr für die beiden gefreut, da Frida ihn auch liebte und beide es wirklich versuchen wollten, obwohl es so einen Standesunterschied gab. Es war regelrecht wie ein Märchen.
Ein Märchen ohne Happy End.

Meine Chefin erzählte mir wie der Mann unter der Brücke Frida sah als sie fiel. Sie soll singend und tanzend vom Rande der Brücke gefallen sein an einem sehr regnerischen Tag.

Es ist wirklich eine Tragödie. Sie war doch sogar Schwanger gewesen und hatte erst Luciens Heiratsantrag angenommen.
Außerdem konnte ich es mir unter keinen Umständen vorstellen das sie soetwas tun würde. Sie war eine Frohnatur und hatte immer alles positiv gesehen. Das so ein Mensch einfach Selbstmord begeht ist unmöglich.

Ich sprach weiter mit meiner früheren Chefin bis ich ein "Platsch" hörte. Meine Chefin und ich drehten uns um und sahen einen durchnässten William an der Straßenecke stehen.
Ich konnte nicht anders, bevor ich realisiert hatte was ich überhaupt tat hatte ich schon angefangen zu lachen.
Es sah einfach zu lustig aus wie er da Wassertropfend stand und verwirrt zu dem Mädchen und zu mir blickte.

Die Chefin hingegen ging zu dem Mädchen, ihrer Tochter, und schimpfte sie, wie sie einen Adligen einfach mit einem Eimer voll Wasser überschütten konnte. Diese zeigte aber keine Reue, sondern sagte ziemlich aufgeregt: "Aber er ist auch ein Adliger von der Uni! Genauso einer wie der der Schuld ist das Frida jetzt tot ist".
Sie sah noch einmal zu William, streckte ihre Zunge aus den Mund und machte ganz laut: "Bäääh", woraufhin sie ins Haus rannte bevor ihre Mutter sie nocheinmal tadeln konnte.

Ich für meinen Teil hatte mich wieder etwas beruhigt und hielt William ein Stofftaschentuch entgegen. Naja teilweise beruhigt, ich musste noch immer etwas kichern, da ich fand das William einfach wie ein nasser Welpe aussah wie er da so da stand und mit seinen wunderschönen scharlachroten Augen zu mir sah.

Ich glaub er weiß nicht genau wie er darauf reagieren soll, da ich so lachte. Gut an seiner Stelle wäre ich vermutlich auch durcheinander gewesen. Aber es machte Spaß ihn so zu sehen und mit ihm Zeit zu verbringen. Vermutlich mehr als es eigentlich zu diesem Zeitpunkt sein sollte. Aber was sollte ich groß dagegen machen? Er schien auch nicht wütend oder so zu sein, daher ist es schätze ich mal schon in Ordnung.

Er nahm das Taschentuch dankend an und wischte sich sein Gesicht ab.
Meine Chefin entschuldigte sich im Namen ihrer Tochter bei ihm, was er aber sehr schnell abtat mit den Worten: "Ist schon in Ordnung. Aber dürfte ich fragen was sie meinte? Hat jemand von der Universität etwas mit Fridas Tod zu tun? Wissen Sie ich bin dort Professor".

Ich lächelte etwas.

Er findet diesen Selbstmord wohl auch seltsam. Bin ich froh das er da ist und recherchiert. Allein das er herkam bedeutet bestimmt das er bereits mitten im Fall drinnen ist, oder? Keine Ahnung weshalb ich mich in diesem Moment so erleichtert fühle, aber irgendwie vertraue ich ihm das er das Geheimnis lösen wird und für Gerechtigkeit sorgen würde.

So erzählte uns meine frühere Chefin was sie alles wusste von Frida und Lucien und diesem seltsamen Mann der am Abend von Fridas Tod ebenfalls in der Gaststätte war und anscheinend mit Frida auch kurz vor ihrem Ableben sprach. Was genau dieser Mann sagte wusste sie nicht, aber für mich gab es keinen Zweifel das er an dem Tod von Frida schuld war.
Nachdem sie fertig geredet hatte, verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Rückweg zum Anwesen.

Ich fragte William nachdem es eine Weile so unangenehm still war: "Du glaubst also auch nicht an einen Selbstmord?"

Er sah in Gedanken aus. Er blinzelte und antwortete mit ernstem Ton: "Ja. Ich kannte Frida zwar nicht, aber ich bin mir sicher das hinter diesem Selbstmord mehr liegt. Ursprünglich kam ich wegen einer meiner Schüler. Lucien fehlte heute schon den zweiten Tag und jemand aus dem Sekretariat hatte sich sehr merkwürdig verhalten als er versuchte die Aufmerksamkeit von Luciens Fehlen abzuwenden".

Ich nickte nachdenklich.

Frida ist Tod und Lucien verschwunden. Und wieder eine merkwürdige Person die versucht Luciens verschwinden zu vertuschen.

Ich sah zu William auf und fragte sehr aufgeregt und neugierig: "Glaubst du dieser seltsame Mann aus der Gaststätte und dieser Sekretär sind vllt ein und die selbe Person? Wenn ja könnten wir ihn ausfragen was er genau damit zu tun hat und..".

William unterbrach mich: "Es ist sehr wahrscheinlich das diese beiden in Wahrheit die selbe Person ist. Allerdings würde ich ihn jetzt nicht mit unserem Wissen überrumpeln. Wenn er unser Täter ist, machen wir es ihm so nur leichter seine Taten zu vertuschen. Und ich befürchte er ist bereits geübt in so etwas. Wir müssen ihn anders dazu bringen seine Taten zu gestehen und Lucien finden."

Ich nickte wieder: "Und wie sollen wir das machen? Ich meine.. Wenn er darin geübt ist, wird er sicherlich nicht so schnell auf irgendetwas hereinfallen. Wir brauchen irgendein Trick. Und auch die Suche nach Lucien.. Er könnte überall sein."

Und schon war ich in Gedanken und überlegte was wir tun konnten.

William lächelte und sagte: "Lass das mal meine Sorge sein, ich habe bereits eine Idee wie wir das alles hinbekommen können".

Ich vertraue ihm wirklich. Ihm und seinem Lächeln, als könnte er alles schaffen was er sich in den Kopf setzt so wie.. Wie dieser Junge den ich einst sah. Wie hieß er noch gleich? Ich erinnere mich nicht mehr wirklich.. Das ist bereits so lang her und so verschwommen.
Naja ist ja auch Egal, ich bin einfach froh das ich jemand gefunden habe den ich so vertrauen kann und der die selben Ziele wie ich verfolgt.

Moriarty and the PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt