Kapitel 9 - Verbündeter oder Verräter?

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- Y/N POV -

Also wirklich. Er weiß wie wichtig mir dieser Fall ist und dann lässt er mich einfach außen vor!

Schmollend machte ich mich auf den Weg in die Küche und holte mit Louis das Essen. Beleidigt und frustriert wie ich war das ich nicht helfen sollte sprach ich den Rest des Abends nicht mehr mit William.

Ich meine.. ich weiß das mein Verhalten kindisch ist, aber ich konnte in diesem Moment nicht anders. Im großen und ganzen bekam ich eigentlich immer alles was ich wollte auf den ein oder anderen Weg. Vorallem wenn mir etwas wichtig war. Nur dieses Mal nicht. Ich wollte unbedingt diejenige sein die Fridas tot rächt und jetzt das. Ich wusste aber auch das diese Diskussion beendet war nachdem William meinte ich solle erst einmal mit diesem Fred zusammen arbeiten. Wer ist Fred? Und dieser andere Verbündete?

Am liebsten hätte ich ihn danach gefragt, aber so nachtragend wie ich in diesem Moment war, verging der Rest des Abends und erst am nächsten Tag sprach ich mit William als er mir anbot mitzukommen um diese Verbündeten vom Bahnhof abzuholen.
Natürlich war ich schon so neugierig gewesen das ich freudig einverstanden war ihn zu begleiten. So erledigte ich also meine täglichen Aufgaben im Haus und ging dann mit William zum Bahnhof.

"Es.. es tut mir leid das ich mich so kindisch Verhalten hatte", sagte ich ehrlich und um das Eis zwischen uns zu brechen.

Ich mag diese Stille zwischen uns nicht.

Ich sah zu ihm auf um irgendeine Reaktion zu sehen und war erleichtert als er lächelte. So sehr das sich an meinen Lippen auch ein kleines Lächeln abzeichnete. Sein Lächeln war einfach ansteckend.

"Du bist also nicht mehr beleidigt?", fragte er mich mit einem leichten Grinsen im Gesicht.

Auch wenn ich nicht erklären kann woher ich das wusste, aber ich wusste einfach das er ebenfalls erleichtert war das ich wieder mit ihm sprach.

Ich schmollte jetzt absichtlich wieder wegen seinem Kommentar und er kicherte.

Sein Lächeln ist ja schon schön, aber sein Lachen ist noch einmal was ganz anderes.

Ich konnte so nicht weiter schmollen und kicherte auch.

"Also ist wieder alles gut?", fragte ich ihn nur um nocheinmal sicher zu gehen.

Auf meine Frage bot er mir an meinen Arm bei ihm einzuhaken, was ich natürlich annahm und so glücklich mit ihm weiter ging.

Ich liebe es einfach in seiner Umgebung, da fühl ich mich so geborgen und das ich einfach ich selbst sein kann.

Am Bahnhof angekommen war es bereits am dunkel werden und dem ganzen Dampf war es hier sehr neblig gewesen. Ein ziemliche unheimliche und mysteriöse Umgebung, passend für dieses Treffen. Wir standen nicht direkt am Bahnhof, sondern etwas abseits, wo wir unsere Ruhe hatten.

Da waren sie also. Die Verbündeten Fred und.. Sebastian Moran?!

Moran ist eine Adelsfamilie, welche viel am königlichen Hof war und mich dementsprechend kannten und Sebastian Moran war angeblich im Krieg mit seinen Untergebenen gefallen.  Aber hier stand er. Vor mir. Der erste Mensch in dieser Stadt der von meinem Geheimnis weiß. Er weiß aber nicht das es ein Geheimnis ist!

Als mir das klar wurde fing ich an zu schwitzen. Es war zu spät um zu verschwinden. Jetzt würde alles vorbei sein.

"Willkommen in Durham Fred und Moran", sagte William freundlich.

Fred nickte nur auf die Begrüßung.

"Du bist genauso gesprächig wie früher Fred", lachte Moran, welcher mich anscheinend noch nicht bemerkt hatte.

Es dauerte einen kurzen Moment bis William merkte das mit mir etwas nicht stimmte.

"Ist alles in Ordnung Y/N?", fragte William und sah mit seinen roten Augen sorgenvoll zu mir herunter.

Mein Hals war trocken und ich bekam keinen Ton heraus.

"Y/N?", Moran sah ebenfalls zu mir und schien kurz nachgedacht zu haben, "du bist doch..."

Weiter lies ich ihn nicht sprechen: "e..entschuldigt uns kurz", ich zog Sebastian mit mir etwas von William und Fred davon und ließ beide mit einem verwirrten Blick stehen.

Etwas abseits zündete Sebastian sich erst einmal eine Zigarette an. Ich war von mir selbst überrascht, ich hatte garnicht nachgedacht wie es jetzt weiter gehen sollte. Ich konnte nur nicht jetzt schon alles verlieren. Ich hatte noch nicht mal ansatzweise mein Ziel erreicht.

"Du bist Prinzessin Y/N nicht wahr?", beendete er seinen Satz von eben.

Ich nickte und sah auf den Boden.

Was soll ich jetzt machen?

"Weshalb ist die Prinzessin Groß Britanniens hier? Du warst seitdem du klein warst doch nicht mehr außerhalb des Schlosses. Ich schätze mal keiner hier weiß wer  du in Wahrheit bist", Sebastian zog an seiner Zigarette.

Ich nickte wieder.

Stimmt. Sebastian kannte mich schon da war ich noch ein baby. Er ist 12 Jahre älter wie ich und hatte sich um mich gekümmert und mit mir gespielt soweit ich zurück denken konnte. Aber nach einem Vorfall als ich noch klein war, war ich eine Zeit lang bewusstlos und konnte mich an die letzten Wochen vor des Vorfalles nicht mehr erinnern. Diese Zeit war einfach verschwunden und ich konnte mich weder erinnern noch hatte mir Sebastian erzählt was da passiert war. Ich weiß nur noch das ich ab da streng von den Bediensteten im Haus bewacht wurde und nicht mehr aus dem Schloss ohne triftigen Grund gehen durfte.

"Ich bin vor meiner Hochzeit geflohen..", murmelte ich und sah immernoch zu Boden.

"Vor deiner.. Was??", Sebastian sah mich schockiert an und ihn fiel fast seine Zigarette aus dem Mund.

"Ja. Diese Hochzeit wurde zum Wohle des Landes geplant, aber ich kann das nicht. Den Mann den ich heiraten soll ist furchtbar und es gibt etwas das ich unbedingt erledigen muss bevor ich zu so einem Leben mit einem Mann wie dem gezwungen werde", erzählte ich ihm.

"Lass mich raten. Du willst die Klassengesellschaft abschaffen?", sagte Sebastian zu meinem erstaunen.

Sebastian lachte etwas: "Man sieht dir immernoch an was du denkst", er wuschelte leicht durch meine Haare, "Naja du bist der Typ Mensch der mit Ungerechtigkeitein nicht klar kommt. Außerdem bist du Fred und mich mit William eben zum abholen gekommen. Es war also ziemlich leicht dein Vorhaben herauszufinden".

Ich wurde etwas rot, da es mir peinlich war so durchschaubar zu sein.

"Verrate mich bitte nicht. Hier weiß keiner das ich die Prinzessin bin, ich bin hier einfach ich", ich sah ihn mit bittenden Augen an.

Sebastian seufzte: "Meinetwegen, wenn du mich so ansiehst kann ich halt doch nicht Nein sagen".

Ich freute mich so das ich ihn umarmte.

Er verdrehte die Augen und murmelte: "das ich mal ein Geheimnis vor William haben würde".

Moriarty and the PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt