22 - ITZZY

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Day 7, 05:21

Florence sah furchtbar aus. Es tat mir richtig weh, sie so zu sehen ...
„Was ist gestern passiert?", fragte sie mich verwirrt.
„Du weißt es nicht mehr?", wunderte ich mich.
„Nicht mehr alles, glaube ich...", murmelte Florence und kratzte sich an ihrem Hinterkopf.
„Du warst mit drei starken Männern auf der Straße, die dich verprügelt haben.", begann ich zögernd zu erzählen.
„ICH habe SIE verprügelt, nicht sie mich", verbesserte mich Florence und setzte sich stöhnend auf den Badezimmerboden. Ich presste meine Lippen aufeinander und erwiderte nichts.
„Dann bin ich gekommen und hab dich zurück gebracht.", beendete ich die Geschichte, und Florence seufzte.
„Und wer hat mich verarztet?", fragte sie weiter.
„Ich", antwortete ich.
„Du? Bist du dann die einzige, die weiß, wo ich gestern war?"
Ich nickte eifrig.

Florence stützte ihren Kopf in ihre Hände und flüsterte ein leises „Danke".
Ich wollte natürlich nicht, dass sie Ärger bekam. Sie war neu, und ich wollte nicht, dass sie jetzt schon von der Schule flog, denn ich mochte sie.
„Wenn du dir eine Kappe aufsetzt, sieht man das Pflaster nicht, keiner wird es also bemerken", schlug ich ihr vor, „und den Rest können wir mit Make-up abdecken."
Florence hob ihren Kopf und nickte.
„Dann fang an", flüsterte sie müde.

Day 7, 18:32

Als ich nach dem Essen aufstand und mein Teller in die Ablage stellen wollte, griff Jasmin nach meinem Ärmel und hielt mich fest.
„Itzzy, warum bist du in letzter Zeit nicht mehr so viel bei uns?", fragte sie mich flüsternd.
„Ich will Florence nicht alleine lassen, sie ist doch neu", versuchte ich mich herauszureden, aber für Jasmin galt das nicht als eine Antwort.
„Das kann dir doch egal sein. Weißt du denn gar nicht, warum sie vom Internat geflogen ist?"
Ich schüttelte langsam meinen Kopf.
„Sie hat einem Jungen die Nase gebrochen", flüsterte mir Jasmin ins Ohr, „und hat versucht, die Schule anzuzünden"
„Das sind nur Gerüchte", erwiderte ich und versuchte, mich an ihr vorbeizudrücken. Doch Jasmin hielt mich zurück. Sie kam so nah an mich heran, dass ich ihren Atem auf meiner Wange und in meinem Ohr spüren konnte.
„Ich weiß, dass ihr gestern nicht in eurem Zimmer wart", flüsterte sie, „Wo wolltet ihr denn so spät noch hin?"
„Ein paar Snacks kaufen, und jetzt lass mich" Wütend versuchte ich wiederholt, mich loszureißen, aber Jasmin ließ mich nicht los.

dark purple kiss 1 || girlxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt