Kapitel 1

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„Ist da noch frei?", sah Samu den braunhaarigen Jungen an und deutete auf den Platz gegenüber von ihm am Tisch. Riku blickte von seinem Mittagessen auf. Die Mensa war nicht so voll, dass der Stuhl vor ihm der einzig freie war. Er nickte mit halbvollem Mund, während er den Jungen aus seiner neuen Klasse nicht aus den Augen ließ. Samu setzte sich. „Kickst du nicht mit den anderen?", fragte Riku, als er aufgekaut hatte. „Hatte Hunger", meinte der blondhaarige Junge. Riku nickte erneut, um sich dann wieder seinem Essen zu widmen. „Was machst du so? Als Hobby meine ich. Du spielst kein Fußball, oder?", wollte Samu nun wissen. Riku blickte wieder auf. „Nein", sagte er nur. „Und was machst du dann?", beharrte Samu. „Du würdest eh nur lachen", schüttelte der Neue den Kopf. „Tue ich nicht", zog Samu verwirrt die Augenbrauen zusammen. „Ich mach Musik", gab Riku zu. „Was für Musik?", fragte Samu. „Gitarre, so Pop, Rock", zuckte Riku mit den Schultern. „Wieso sollte ich darüber lachen? Ich liebe es Gitarre zu spielen und Rock erstrecht", schüttelte Samu den Kopf, ehe er sich wieder seinem Essen widmete.

„Ansonsten liebe ich Experimente, also so alles was mit Naturwissenschaften zu tun hat", meinte Riku zögernd. „Das heißt du bist gut in Mathe, Chemie und so?", Sah Samu ihn an. Riku zuckte mit den Schultern. „Kein Profi, aber ein bisschen Ahnung habe ich schon", meinte er. „Also könntest du mir reintheoretisch Nachhilfe geben?", fragte Samu ihn mit einem erwartungsvollen Blick. „Weiß nicht", erwiderte Riku. „Ich bin eine Niete in diesen Naturwissenschaftsfächern und meine Mutter will mich zur Nachhilfe schicken, da müsste ich dann einmal in der Woche nachmittags hin. Bitte, ich hab da echt keinen Bock drauf", lag ein leichtes Flehen in seiner Stimme. Riku seufzte. „Schön, was kriege ich dafür?"

„Wie? Was kriegst du dafür?", fragte Samu perplex. Er lachte. „Ich mache das doch nicht um sonst", sah er mit einem Grinsen zu dem blondhaarigen Jungen auf. Samu klappte den Mund auf und wieder zu, ehe er sich fing. „Ja, klar, was willst du denn?", ging er darauf ein. Sie waren aufgestanden, um abzuräumen. Riku stellte Tablet und Geschirr an der Rückgabe weg und drehte sich wieder zu Samu um. „Du hast jetzt nicht echt geglaubt, dass ich dir dafür Geld abzocke, oder?", öffnete er lachend die Tür in seinem Rücken. Samu hob lediglich die Schultern. Eigentlich hatte er ihm das geglaubt, schließlich hätte er auch Geld verlangt, wenn er die Kompetenz für Nachhilfe gehabt hätte. „Klar, dass ihr Idioten andere für alles abzieht", schnaubte er. „Hey, jetzt warte doch mal, ich", rief Samu ihm hinter her, als der andere Junge einfach verschwand. „Na toll", murrte er und schob missmutig die Hände in die Taschen seiner Shorts. 

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