Kapitel 8

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„Annu ist mittlerweile öfter dabei als du", grinste Jukka seinen Kumpel an. Samu zuckte bloß mit den Schultern. „Was hängst du eigentlich immer mit dem Streber rum?"

„Riku ist kein Streber", verteidigte Samu seinen neuen Freund. Jukka verdrehte die Augen. „Der ist sogar besser als Liisa", schaltete auch Annu sich ein. „Und? Dann ist er eben gut", schnaubte Samu. Jukka ließ den Ball auf seinem Finger kreisen. „Kann der Typ sonst noch was außer Mathe und Physik?", fragte er spöttisch. „Lasst ihn in Ruhe man", ging Samu einfach davon. Dass sein Kumpel ihm hinterher rief, dass es nicht so gemeint war, hörte er nicht mehr.

„Keine Lust auf Fußball?", passte Riku ihn am Tor zum Sportplatz ab. „Naja", murmelte Samu. „Was machst du eigentlich hier?"

„Ich dachte, ich könnte vielleicht mit euch spielen", erwiderte der Junge. Samu zog die Augenbrauen hoch. „Was?", lachte Riku. „Nichts, nichts, alles gut, wir, ähm", stammelte er. „Wenn du keine Lust hast", setzte Riku an. „Doch, komm mit", zog er ihn am Arm mit sich über den Platz zurück zu seinen Freunden. Jukka sah ihn verwirrt an, als er mit dem Neuen im Schlepptau wieder kam. „Hättet ihr was dagegen, wenn er mitspielt?", fragte Samu und erwiderte den Blick seines Freundes beinahe provozierend. Jukka hob die Schultern und sah fragend in die Runde. Die Antwort war ein einstimmiges, schweigendes Nicken. „Gut", kommentierte Samu. „Ihr zwei gegen uns drei", meinte Jukka jetzt in dem Tonfall, den Samu zuvor drauf hatte. Die beiden Jungen schauten sich kurz an, dann nahmen sie die Herausforderung an.

Schlecht waren weder Riku noch Samu, aber auch das andere Team war gut und außerdem waren sie zu dritt, was zur Folge hatte, dass Jukka, Sami und Annu gewannen, wenn auch nur knapp. „Sorry, Alter", schlug Sami Riku auf die Schulter. „Du bist cooler als du aussiehst."

„Was ein Kompliment", schüttelte Samu lachend den Kopf. „Besser als gar keins", meinte Riku. „Du könntest heute Nachmittag mitkommen, nur falls du möchtest", bot Jukka unerwartet an. Riku schien zu überlegen, doch dann nickte er. „Cool", schlug Jukka mit ihm ein.

Als die fünf am Nachmittag das Fußballfeld des Spielplatzes, wo sie außerhalb der Schule immer kickten, betraten, stoppte Riku kurz, ehe er versuchte, so normal wie möglich weiter zu laufen. Verwirrt musterte Samu ihn. „Alles gut?", fragte er. „Jaja", murmelte Riku.

„Hey, ich sagte doch, ich behalte dich im Auge", wurde Samu gegen den Zaun, der den Spielplatz vom Fußballfeld trennte, geschubst. Sami war vor einer Stunde schon abgehauen, Jukka und Annu wollten noch etwas kicken und Riku war noch einmal zurückgegangen, weil er seine Strickjacke am Spielfeldrand liegen gelassen hatte. „Was bitte habe ich getan", sah Samu den etwas älteren Typen in roter Trainingsjacke an und versuchte sich aus dem Griff zu befreien, der ihn an das harte Metall in seinem Rücken drängte. „Jonas, lass ihn", erklang eine Stimme hinter ihnen, die Samu überfordert den Kopf in besagte Richtung drehen ließ. Riku sah den Typen auffordernd, und auf einmal ziemlich selbstbewusst an, selbstbewusster als er sonst wirkte. Auch wenn er definitiv nicht schüchtern war, mehr zurückhaltend. Dieser Jonas schnaubte und ließ Samu los. „Zischt ab", schnaubte er. Riku griff seinen Kumpel am Arm und zog ihn vom Spielplatz. „Du kennst den Idioten?", fand Samu seine Sprache wieder. Nickend zuckte Riku mit den Schultern. 

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