Kapitel 7

39 3 3
                                    

„Samu?", rannte Riku nach der letzten Stunde hinter dem blondhaarigen Jungen her und schloss schließlich zu ihm auf. „Hm?", drehte Samu sich fragend zu ihm. „Brauchst du noch Nachhilfe?", fragte er. „Zur Zeit nicht, nee", winkte Samu ab. Riku seufzte. „Ach so", murmelte er. Ein Grinsen schlich sich in Samus Gesicht. „Du kannst mich auch so fragen, ob ich Zeit habe", meinte er. „Ja, nein, ich", stammelte Riku. „Habe ich, willst du mitkommen?", lächelte Samu und schlug ihm spielerisch gegen die Schulter. „Ja", meinte Riku und verdrehte die Augen.

„Wegen der Frage, die deine Mutter gestern gestellt hatte", setzte Riku an. Die zwei Jungen saßen wieder einmal bei Samu im Zimmer auf dem Fußboden. Samu sah auf. „Du musst echt nicht antworten", sagte er. „Will ich aber", widersprach Riku. „Ich bin in eine Pflegefamilie gekommen, deswegen musste ich die Schule wechseln." Samus Augen wurden ein Stück größer. Der Junge ihm gegenüber verzog den Mund und brachte ein schiefes Grinsen zustande. „Ich bin mit meiner Mutter nicht klargekommen, naja", seufzte er. „Hey, alles gut, du musst mir das echt nicht erzählen. Was du für dich behalten willst, das behältst du auch, wirklich", wiederholte Samu. Jetzt musste Riku doch richtig lächeln. Leicht schüttelte er den Kopf. „Wenn ich dir nicht vertrauen würde, hätte ich gar nicht erst angefangen zu reden", sagte er. „Du vertraust mir?", fragte Samu verwundert und ebenso überfordert. Er bekam ein Schulterzucken zur Antwort. „Irgendwie tue ich das wohl", meinte Riku. „Hm", machte Samu und sah den Jungen, den er nun doch schon etwas länger kannte, das erste Mal so richtig bewusst musternd an. „Ich dir auch", verließen die Worte von ganz allein seine Lippen. 

First KissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt