Seelenfänger [Chrollo x OC] *pausiert*

Kapitel 6

Ich setzte mich etwas unwohl ins vereinbarte Kaffee, an einen Tisch nahe am Fenster. Sofort kam ein junger Kellner auf mich zu, der meine Bestellung aufnahm und allen Anschein mehr wollte. Er brachte mir ganz aufgeregt mein Getränk. „Für Sie die heiße Schokolade und für mich bitte Ihre Nummer." Sagte er und wartete geduldig auf eine Reaktion.

Ohne hinter den Kellner schauen zu müssen, wusste ich das Chrollo das Kaffee betrat. Seine Seele füllte den Raum aus und ließ mein angespanntes Empfinden entspannen. Anders als bei den ersten Begegnungen, reagiert mein Körper nicht mehr so nervös, sondern etwas angenehmer auf seine Seele. Neue Gefühle wirbelten sich in mir auf und mein Körper reagierte viel vertrauter auf ihn.

Chrollo legte seine Hand auf die Schulter des jungen Kellners. „Gibt es hier ein Problem mit meiner reizenden Begleitung?", fragte er. Nicht nur der Junge wurde rot und verlegen, sonders auf gewisse Art auch ich. Schnell verneinte er die Frage und nahm Chrollos Bestellung auf.

„Entschuldige die Verspätung. Musstest du lange warten?", fragte er und zog seine Jacke aus, die er über seine Stuhllehne vorsichtig hing. Ich musterte jede seiner Bewegungen, die er mit bedacht und präzise ausführte. Sein weißes Hemd spannte über seinen Rücken und ließ ihn muskulös wirken. Meine Augen konnten sich von seiner einfachen Gestalt nicht sattsehen. Gelassen und selbstbewusst drehte er sich zu mir und wartete auf eine Antwort. Die oberen Knöpfe seines Hemdes waren aufgeknöpft und ließen ihn lässig aber irgendwie auch attraktiv wirken. Mein Blick wich wieder hoch zu seinen Augen. Sehr intelligent und reizend wirkenden Augen.

„Nein, alles gut. Ich bin auch eben erst gekommen." Sagte ich und rührte mein Getränk um. Meine Hände zitterten ein wenig, lag es an seiner Seele? „Heute ohne Begleitung?" fragte ich und wollte so das Gespräch etwas auflockern. Zudem musste ich mich ablenken. Zwar reagierte ich angenehmer auf ihn, konnte aber mich nicht völlig in dieser Situation entspannen. Langsam fing ich an, an mir zu zweifeln. Ich bin ein Profi und guter Menschen Kenner. Und doch bringt er mich aus meinem Konzept.

Er lächelte zaghaft. „Kaede, du bist eine gute Beobachterin. Er ist mit anderen Dingen beschäftigt." War das Einzige was er dazu sagte. Ich nickte und merkte das die Stimmung etwas beklemmend wurde. Ich blickte runter zu meiner heißen Schokolade und beobachtete den platzen der kleinen Bläschen im Milchschaum. Dennoch spürte ich deutlich seinen Blick. Mustert er mich oder ringt er mit seinen Worten?

„Ich muss mich entschuldigen, aber du weißt sicherlich wer ich bin, nicht wahr?" fragte er nach einer Weile. Ich antworte nicht, sondern blickte erneut hoch in seine Augen. „Also musste ich auch herausfinden wer du bist. Zudem schienst du mir von Anfang an sehr interessant zu sein. Halt mich für bizarr, aber du hast eine undefinierbare Wirkung auf mich." Wieder antwortete ich nicht. Seine Worte hallten durch meine Ohren. Ich zog eine Augenbraue hoch. Fühlt seine Seele ebenfalls die Anwesenheit meiner? Dieses Gespräch nahm eine falsche Wendung.

„Als du mir deinen Namen genannt hast, konnte ich mir schon fast denken wer du bist. Du hast dir über die Jahre einen bekannten Namen gemacht. Ich musste schließlich herausfinden, was daran wahr ist."

„Das erhoffst du dir also aus diesem Gespräch?" fragte ich nun endlich. Er überlegte einen Augenblick. „Deine bloße Existenz ist sehr interessant. Also sag mir, bist du Kaede die Seelenfängerin?" fragte er und ich musste mir mein Lachen verkneifen.

Etwas verwirrt schaute er mich an. „Was genau verstehst du unter Seelenfängerin?" fragte ich, als ich mich wieder etwas beruhigt hatte. „Versteh mich nicht falsch, ich bin die für die du mich hältst. Nur hat mich noch niemand mit dieser Bezeichnung konfrontiert. Ich muss zugeben, ich mag sie. Also was genau weißt du denn schon alles über mich?", fragte ich etwas stolz. Die Bezeichnung lässt mich wirklich mysteriös und geheimnisvoll wirken. Seelenfängerin, passt tatsächlich ziemlich gut zu mir. Vielleicht werde ich irgendwann zu einer Legende, die man seinen Kindern abends erzählt.