20. Kapitel

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Das Feuer war nun komplett ausgebrannt und die Kälte kroch unter meine Kleidung.
"Deine Mutter braucht aber ziemlich lang um dich zu finden. " Sagte ich und stocherte mit einem Stock in der Asche rum.
"Vielleicht wartet sie bis es hell wird. "
Er hatte nicht Unrecht aber ich war es leid in der Kälte zu sitzen und zu warten gefunden zu werden.
Ich hatte schrecklichen Hunger aber ich konnte nicht jagen da es zu viel Energie Kosten würde.
"Charles? " Fragte ich in die Dunkelheit hinein.
"Ja? " Fragte er zurück.
"Wenn es wieder hell wird gehen wir das Schloss suchen bis dahin sollten wir uns ausruhen. "
Es war komisch dem König Befehle zu geben aber hier im Wald war niemand mehr König und wir waren nur zwei junge Menschen die sich verlaufen hatten und diese Nacht überstehen wollten.
Ich hörte es Rascheln und dann setzte sich Charles neben mich, in dem schwachen Mondlicht konnte ich Kratzer und Dreck auf seinem Gesicht erkennen.
Seine blauen Augen wirkten so voller Leben und er grinste sogar leicht.
"Manchmal wünsche ich mir ein einfaches Leben zu leben indem ich kein König bin. So wie jetzt wo ich keine weiteren Probleme habe als selber zu überleben.
Ohne diese Verantwortung für ein ganzes Land sorgen zu müssen. "
Er sah mich lange an und wartete auf eine Reaktion.
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, bald würde er König sein und nicht mehr die Freiheiten eines Prinzen haben.
"Man will immer das was man nicht hat aber man darf nicht vergessen das auf der anderen Seite das Grass nicht grüner ist. "
Es war ein Sprichwort das mein Adoptivvater mir immer erzählt hat wenn ich mich beschwert hatte.
Er sagte nichts und ich versuchte die Unterhaltung zu retten.
"Es ist ein großer Druck König zu sein aber du hast ja mich und ich glaube daran das du es schaffen wirst. "
Er sah mich voller Ironie an.
"Du willst doch meine Macht oder? Es war dein Plan von Anfang an, wenn ich könnte würde ich sie die geben also mach mir nichts vor. "
Charles war wütend und ich zuckte zusammen als er sprach, ich hatte meine Worte gemeint wie ich sie gesagt hatte.
"Was weißt du schon was ich will. "
Meine Stimme war kälter als beabsichtigt .
Ich hatte es zu weit getrieben das wurde mir klar sobald ich die Worte aussprach, Charles stand wieder auf und wollte gehen.
Ich packte ihn am Handgelenk. "Wo auch immer du hingehen willst überlege es dir gut. "
Er sah mich voller Wut an aber er dachte nach und schließlich setzte er sich wieder zu mir.
"Ich wollte nicht das diese Unterhaltung so endet. "
Sagte ich leise und ich merkte wie Charles mit seinem Stolz kämpfte.
"Mir tut es leid. " Meinte ich ruhig.
"Mir auch. " Er presste seine Zähne zusammen wärend er das sagte.
Es Tat gut für einen Moment seine Schutzschilder runterlassen zu können und nicht nur Lügen zu erzählen.
Wir saßen schweigend nebeneinander und starrten in die leere.
Ich brach die Stille. "Wir sollten versuchen zu schlafen. "
Charles nickte, ich lehnte mich gegen den Baum und versuchte eine Bequeme Position zu finden.
Es war nun so kalt das ich beim Atmen kleine Dampfwolken ausstieß.
Eine Weile lag ich so da und versuchte einzuschlafen doch die Kälte hielt mich davon ab.
Endlich überwand ich meinen Stolz und drehte mich zu Charles.
"Wir sollten und gegenseitig Aufwärmen. "
Ich hoffte sehr das er nicht merkte wie unangenehm mir das war.
Er nickte nur und ich rutschte näher an ihn heran, ich drückte meinen Körper an seinen und lehnte meinen Kopf gegen den Baum.
Langsam aber sicher würde mir wärmer und die Müdigkeit überkam mich.
Ich wollte Charles noch etwas sagen aber bevor ich auch nur ein Wort herausbrachte fiel ich in einem Traumlosen Schlaf.

Die Sonne weckte mich und ihre Strahlen wärmtem mein Haut. Vögel zwitscherten und ein leichte brise wehte.
Es gab kein Zeichen der schrecklichen Kälte von gestern Nacht.
Doch ich wurde von einem schrecklichen Hunger geplagt und ich hatte einen schrecklichen Muskelkater.
Ich wollte aufstehen aber Charles lag immer noch eng neben mir und schlief.
Vorsichtig befreite ich mich aus seinem Griff und stand auf. Erst jetzt wurde mir meine Schmerzen und mein Hunger so richtig bewusst.
Ich zog meinen Dolch an dem noch getrocknetes Blut klebte und macht mich auf die Jagd nach kleiner Beute.

Ich kam mit einem Kaninchen zurück, Charles hatte schon ein Feuer entzündet.
Ich war erstaunt wie schnell er lernte, ich hatte lange mit viel Frust üben  müssen um diese Fähigkeit zu beherrschen.
Er saß am Feuer und starrte in die Flammen.
"Ich dachte du hast mich zurückgelassen. "
Sagte er ohne mich nur eines Blickes zu würdigen.
"Ich habe uns Frühstück besorgt. " Sagte ich und warf ihm das Kaninchen vor die Füße, ich war sauer auf ihn ohne Grund.
Ich ließ mich neben ihn fallen und begann damit das Kaninchen zu häuten und zu entweiden.
Charles sah mir aufmerksam dabei zu. "Woher kannst du das alles? "
"Ich habe es mir selbst beigebracht als mein Vater dem Alkohol verfiel. "
Es war eine halbe Lüge, die gleiche die ich Mary erzählt hatte aber sie wirkte.
Eigentlich hatte ich das Jagen von klein auf von meinem Adoptivvater gelernt.
Als Baby wurde ich ausgesetzt wahrscheinlich da meine Eltern nicht genug Geld gehabt hatten um für mich zu sorgen.
Ein Einsiedler in den Wäldern hatte mich gefunden und großgezogen.
Er brachte mir alles bei was er wusste damit ich überleben konnte, ich lernte das jagen und das stehlen.
Nach seinen Tod fand mich Elizabeth und schleppte mich aus Mitleid an ihren Hof.
Mein Magen knurrte bei den Geruch des gebraten Kaninchens und riss mich aus meinen Gedanken.
Mit meinem Dolch Teilte ich das Fleisch und still verschlungen wir gierig das Fleisch.
Als wir fertig waren und der Hunger gestillt war löschten wir das Feuer und begannen Wasser zu suchen.
Auf dem Weg unterhielten wir uns darüber wie wir am schnellsten zurück zum Schloss kamen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich das plätschern eines Baches.
Ich blieb stehen und Charles lief fast im mich rein. "Hörst du das? " Fragte ich ihn.
Er nickte in seinen Augen hatte es das gleiche leuchten wie gestern am Feuer.
Charles rannte in die Richtung aus der das plätschern kam und ich folgte ihm so schnell ich konnte.

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