| Josefine |
„Weißt du Josy, es kann sehr, sehr schwer sein, einen Menschen aus vollstem Herzen zu lieben. Aber manchmal ist es noch viel schwieriger, die Liebe eines anderen Menschen auch zuzulassen..."
„Heute Abend wie vor 12 Jahren. Denk an meine Worte.", hatte Kai mich heute morgen verabschiedet und das tat ich. Seine Worte spukten schon den ganze Tag in meinem Kopf herum und ließen mir keine Ruhe. Ich wusste genau, was er gemeint hatte.
Er wollte mit mir Weihnachten feiern.
Er wollte, dass wir den Abend zusammen verbringen, wie früher.Doch es war nicht wie früher.
Die Zeiten hatten sich gewaltig verändert und daran konnten weder Kai, noch ich, geschweige denn unsere Beziehung, etwas ändern. Ich konnte nicht mehr einfach bei Familie Havertz Zuhause hineinspazieren und mich quasi selbst einladen. Nicht, nachdem mir Helena gerade erst ein Friedensangebot gemacht hatte. Natürlich war es eigentlich Kai gewesen, der mich eingeladen hatte, aber er hatte das weder mit seiner, noch mit meiner Familie abgesprochen.
Ich seufzte.
Warum musste auch alles so kompliziert sein?Laut Kai war alles immer so einfach, aber entweder war Kai einfach zu optimistisch oder ich war mal wieder zu ängstlich. Doch egal, was sich letztendlich Bewahrheiten würde, ich wollte unser Glück keines Falls auf die Probe stellen und meine Oma freute sich auch schon den ganzen Tag auf unseren gemeinsamen Abend. Sie würde es mir vermutlich nicht sagen, aber enttäuschen würde ich sie schon, wenn ich den heutigen Abend bei Kai verbringen würde.
Meine Entscheidung war also gefällt. Ich würde hier bleiben.
Mit brummendem Schädel stellte ich den Wasserhahn ab, griff nach meinem Handtuch und stieg aus der Dusche. Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es bereits kurz nach fünf war. Normalerweise konnte ich unter dem heißen Wasser der Dusche immer besonders gut abschalten und entspannen, aber heute hatte die Dusche irgendwie nicht ihre erhoffte Wirkung gebracht. Im Gegenteil. Mein Kopf fühlte sich noch schwerer an als vorher.
Eingewickelt in mein Handtuch flitzte ich schnell in mein Zimmer und zog mir meine Klamotten an, die ich extra für heute Abend ausgesucht hatte. Da viel mein Blick auf das eingepackte Fotoalbum, was ich für Kai hier gebastelt hatte und ich seufzte schwer. Ich hatte natürlich auch gehofft, dass ich den Abend mit ihm verbringen würde, aber ich würde schon noch die Gelegenheit bekommen, es ihm zu geben.
Da ich nicht mehr nach unten durfte, meine Oma würde vermutlich ausflippen, wenn ich jetzt runter gehen würde, weil ich den Tannenbaum und alles drum herum viel zu früh sehen würde, setzte ich mich auf mein Bett und schaute mir eine Weile Fotos auf meinem Handy an. Eigentlich diente es nur als Zeitvertreib und doch führte es mir vor Augen, wie sehr sich mein Leben in den letzten Monaten verändert hatte. Zum positiven, wie zum negativen. Der Umzug nach Köln und direkt danach das erste Treffen mit Julian im Club. Die über Wochen immer schlechter werdende Beziehung zu meinem Vater und auf der anderen Seite die immer besser werdende Freundschaft zu Kai und Jule. Es war einfach so viel passiert.
Völlig in Gedanken versunken bekam ich überhaupt nicht mehr wirklich mit, was um mich herum passierte und plötzlich war ich mir nicht ganz sicher, ob ich gerade ein Glöckchen klingeln gehört hatte. Doch schon im nächsten Moment ertönte das Klingeln erneut und mit einem Satz war ich auf den Beinen. Mein Handy ließ ich auf meinem Nachtschrank liegen und schon flitzte ich die Treppe runter. Auch wenn ich Weihnachten alles andere als toll fand, gab es eine Sache, die ich wirklich daran mochte. Und zwar, dass man sich an diesem Abend immer nochmal wie ein kleines Kind fühlen durfte. Ich hüpfte zwar nicht mehr ganz so euphorisch die Treppe hinab wie früher, aber in mir drin machte sich jetzt doch eine klitzekleine Vorfreude breit.

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melody of memories | kai havertz
Fanfiction𝗞𝗶𝗻𝗱𝗵𝗲𝗶𝘁𝘀𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻. 𝗪𝘂𝗻𝗱𝗲𝗻. 𝗧𝗶𝗲𝗳𝗲𝗿 𝗮𝗹𝘀 𝗲𝗶𝗻 𝗠𝗲𝘀𝘀𝗲𝗿 𝘀𝗶𝗲 𝗷𝗲 𝗵ä𝘁𝘁𝗲 𝗴𝗿𝗮𝗯𝗲𝗻 𝗸ö𝗻𝗻𝗲𝗻. 𝗦𝗰𝗵𝗺𝗲𝗿𝘇𝗲𝗻, 𝗱𝗶𝗲 𝗲𝗶𝗻 𝗞𝗶𝗻𝗱𝗲𝗿𝗵𝗲𝗿𝘇 𝘇𝗲𝗿𝗯𝗿𝗲𝗰𝗵𝗲𝗻... ...