| Josefine |
Vorsichtig hob ich meinen Blick und sah direkt in zwei strahlende blaue Augen.
„Hey sorry, ich wollte dich nicht erschrecken, aber kann man dir irgendwie helfen?"
Völlig irritiert blickte ich den jungen Mann an, der nun vor mir stand und sich mit seiner rechten Hand die blonden Haare aus der Stirn strich. Dabei lächelte er mich vorsichtig, aber freundlich an. Sofort hatte ich das Gefühl, dass ich diesmal an eine richtige Person geraten war und hier einen vernünftigen Typen vor mir stehen hatte, der mir wirklich helfen wollte. Doch meine Laune war für diesen Abend am Nullpunkt angekommen und ich hatte keine Lust auch noch seine Party-Nacht zu zerstören. Feiern sollte ja eigentlich Spaß machen, aber das was ich hier machte, sah ganz bestimmt nicht nach Spaß aus. Deswegen wunderte es mich auch, dass er mich überhaupt angesprochen hatte.
Ich musste ihn wohl ziemlich lange, ziemlich komisch angestarrt haben, denn irgendwie war mir bei der Aktion vorhin mal wieder klar geworden, dass alle männlichen Wesen auf diesem Planeten kein Gehirn besitzen und zu nichts zu gebrauchen sind. Dass er jetzt hier aufgetaucht war, passte also leider so gar nicht in mein neues Weltbild und auch wenn er es nicht wusste, brachte er es gerade gefährlich ins Wanken. Trotzdem wollte ich mindestens für die nächsten drei Wochen nichts mehr mit Männern zu tun haben. Allein bei dem Gedanke an eben wurde mir schon wieder schlecht.
„Nein, danke!", brachte ich also mit viel Mühe über meine Lippen. „Ich warte nur eben auf eine Freundin, die ist gerade auf der Toilette."
Damit hoffte ich, er würde verstehen, dass ich einfach in Ruhe gelassen werden wollte. Doch er schaute mich nur an, als wäre ich ein unerklärliches Phänomen aus einem anderen Universum und dann schaute ich vermutlich genauso bescheuert zurück, weil ich nicht verstand, warum er mich so anschaute. Er fing an zu grinsen, als er meinen Blick sah.
„Sorry, aber zwei Dinge. Also Erstens. Warum hast du dich so erschrocken, als ich dir meine Hand auf die Schulter gelegt habe, wenn du doch eh erwartet hättest, dass ich deine Freundin bin? Und Zweitens. Warum zur Hölle seid ihr nicht zusammen auf dem Klo?"
Er blickte mich wirklich an, als wäre ich das unerklärlichste Wesen der Menschheit, was vermutlich aber auch am Alkohol lag, denn ganz nüchtern war er bestimmt nicht mehr. Mir entfuhr ein Lachen und auch wenn ich es nicht wollte, schlich sich bei seinem verwirrten Gesicht ein Grinsen auf meine Lippen. Wow, er hatte es tatsächlich geschafft meine Laune zu verbessern.
„Tja.", sagte ich und zuckte mit den Schultern. „Da hast du mich wohl durchschaut."
Er sah aus, als müsse er kurz über meine Worte nachdenken, verstand dann aber ziemlich schnell was ich meinte und grinste selbstsicher. „Wusste ich es doch, deine Freundin existiert überhaupt gar nicht.", stellte er fest und ich nickte.
„Aber mal ganz im Ernst.", wollte ich doch noch etwas klarstellen. „Frauen gehen zwar wirklich oft gemeinsam auf die Toilette, aber mit in diese kleine, dreckige Kabine muss ich mich nun wirklich nicht immer quetschen, außer es gibt mal einen Notfall."
Damit würde ich vermutlich gerade sein gesamtes Bild von Frauen auf der Toilette zerstören, aber ihn schien das nicht wirklich zu stören. Er runzelte nur kurz die Stirn und lachte dann schon wieder. Was genau daran jetzt so lustig war, wusste ich nicht, aber ich schob es einfach zum wiederholten Mal an diesem Abend auf den Alkohol. Für ihn war das Thema anscheinend sowieso beendet.
„Okay, komm mit. Wenn ich dir schon nicht helfen kann, dann kannst du mir ja vielleicht wenigstens helfen." Er hielt mir seine Hand hin und ohne zu zögern griff ich nach ihr. Er war vielleicht meine einzige Rettung, dass dieser Abend nicht nur als Katastrophe enden würde und irgendwie mochte ich ihn wirklich, auch wenn wir uns erst seit fünf Minuten kannten. Meinen Vorsatz, dass ich mindestens drei Wochen nichts mehr mit Männern zu tun haben wollte, hatte ich so eben über Bord geworfen.
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melody of memories | kai havertz
Fanfic𝗞𝗶𝗻𝗱𝗵𝗲𝗶𝘁𝘀𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴𝗲𝗻. 𝗪𝘂𝗻𝗱𝗲𝗻. 𝗧𝗶𝗲𝗳𝗲𝗿 𝗮𝗹𝘀 𝗲𝗶𝗻 𝗠𝗲𝘀𝘀𝗲𝗿 𝘀𝗶𝗲 𝗷𝗲 𝗵ä𝘁𝘁𝗲 𝗴𝗿𝗮𝗯𝗲𝗻 𝗸ö𝗻𝗻𝗲𝗻. 𝗦𝗰𝗵𝗺𝗲𝗿𝘇𝗲𝗻, 𝗱𝗶𝗲 𝗲𝗶𝗻 𝗞𝗶𝗻𝗱𝗲𝗿𝗵𝗲𝗿𝘇 𝘇𝗲𝗿𝗯𝗿𝗲𝗰𝗵𝗲𝗻... ...