Kapitel 13

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Gemeinsam liefen Belial und Aleks Elenoa hinterher. Sie liefen durch den dichten Wald, vorbei an großen Wurzeln der Bäume und Sträuchern. Sie folgten einem Pfad, den Nicht-Einheimische niemals sehen würden. Belial und Aleks hatten die Hände verschränkt, wobei Belials Daumen Aleks' Hand unterbewusst streichelte.

Aleks musste lächeln und ein warmes Gefühl breitete in seiner Brust aus. Er liebte es, wenn Belial ihn berührte und ihm nahe war, dann kam er zur Ruhe. Seit er schwanger war, benötigte er diese Nähe umso mehr, nicht nur er, sondern auch ihr Sohn.

Geht es, Tsuka? Wenn es zu anstrengend ist, können wir auch eine Pause machen, fragte sein Dämon über ihren Link.

Alles gut, ich fühl mich gut und das Tempo geht. Außerdem mussten sie schnell vorankommen, denn Aleks wollte, nein, brauchte Antworten und diese konnte nur die Hohepriesterin liefern.

Nach drei Stunden kam eine in den Felsen gehauene Treppe, die von einem Holzgeländer umgeben war. Die Streben des Geländers bestanden aus jeweils neun Schlangen und einer menschenähnlichen Figur.

Vor ihnen ragte ein Schrein aus Holz in die Höhe. Jeder Balken war mit detaillierten Verzierungen versehen, die in liebevoller Handarbeit geschaffen worden sein mussten. Langsam gingen sie die Treppe hinauf, bis sie vor einer dünnen Holztür standen, auf der eine große Schlange abgebildet war, die in ihren eigenen Schwanz biss.

Aleks fuhr über das Relief und spürte jede einzelne Schuppe unter seinen Fingern.

Elenoa schob die Schiebetür zur Seite und vor ihnen öffnete sich ein pitoresques Gebäude mit zahlreichen Bildern, Reliefs und Skulpturen. Besonders faszinierte Aleks die zahlreichen Malereien von Menschen mit dunkler Haut und schwarzen Haaren, aber auch einer Person mit weißer Haut und blonden Haaren, die vor einer großen Schlange saßen.

Er stand vor dem Kunstwerk und schaute es schweigend an. Helle Haut und blonde Haare - das ist mein Volk.

„Wer ist diese Schlange?", fragte er Elenoa.

Die lächelte und sagte: „Das ist Degei, unser Gott und der Schöpfer der göttlichen Rasse, deren Schutz wir uns verschrieben haben."

Aleks nickte und löste sich von dem Anblick. Die Frau schaute ihn bedächtig an. „Bitte begebt euch in das Empfangszimmer links um die Ecke, die erste Tür. Ich werde meine Großmutter holen."

Belial und Aleks folgten Elenoas Anweisungen und betraten das von ihr genannte Zimmer. Es begrüßte sie ein Raum mit einem roten Teppich auf dem Boden und einem Altar mit drei Statuen – zwei Fische und ein Aal, die im Kreis schwammen. Aleks schaute gebannt auf die drei Skulpturen. „Das sind doch dieselben wie in der Höhle", sagte er und schaute seinen Gefährten an.

Dieser nickte. Diese Details, als stammen beide aus derselben Hand. Vorsichtig fuhr er über den weißen Fisch, fuhr mit dem Daumen dessen Rückgrat entlang.

Dema Leka symbolisiert die himmlischen Sphären, die du in dir trägst, mein Sohn", erklang eine alte, weibliche Stimme.

Die beiden drehten sich zur Tür und erblickten eine ältere Frau mit langen grauen Haaren. Sie war gut zwei Köpfe kleiner als Belial und ihr Gesicht hatte tiefe Falten, die von einem hohen Alter zeugten. Sie hatte ihr Haar in zehn Zöpfe geflochten, deren Enden von bunten Perlen zusammengehalten wurde. Diese erinnerten Aleks an die Schlangen am Eingang. Doch es waren nicht die einzigen Schlangenelemente, die diese Frau trug. Ihre Arme waren mit Schlangentattoos überdeckt und auch die langen, bunten Ketten, enthielten diese Elemente. Ihre Kleidung war ein buntes Oberteil und ein passender Sulu, auf dem ebenfalls eine blaue Schlange abgebildet war.

Aleksander - eine schicksalhafte Entscheidung (BAND 6) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt