Kapitel 21

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Belial wurde durch ein leises Weinen zweimal in der Nacht geweckt und stand auf, um zu der kleinen selbstgezimmerten Wiege zu gehen, in der ihr Sohn lag. Sanft nahm er ihn auf die Arme und legte ihn an seine Brust, damit er sich mit Belials Magiekreislauf verbinden konnte, um zu essen.

Langsam wurde Sai ruhiger und ein Gähnen entkam seinem kleinen Mund, als er fertig war. Aleks drehte sich unruhig, schlief jedoch weiter. Er war immer noch stark erschöpft von der Geburt und dem Blutverlust. Zwar hatte er diesen etwas ausgleichen können, doch es würde noch etwas dauern, bis er sich vollständig erholt hatte.

Sanft wiegte Belial Sai in seinen Armen, bis dieser wieder eingeschlafen war. Dann legte er ihn wieder in die Wiege und deckte ihn zu. Leise legte er sich ins Bett und zog seinen Engel wieder an sich.

Als das Licht den Raum erhellte, begann sich Aleks zu regen. Belial spürte, dass sein Gefährte aufwachte und nahm ihren Sohn, um diesen ihm gegenüberzulegen.

Als Aleks die Augen öffnete, schaute er in zwei kleine blaue Knopfaugen und glucksende Pauschbacken begrüßten ihn. Ein strahlendes Lächeln überzog Aleks' Gesicht. „Guten Morgen, Sai", flüsterte er liebevoll und drückte dem Baby einen Kuss auf die Nase.

Belial lag hinter Sai und schaute das Ganze lächelnd mit an. Ihr Sohn schaute Aleks mit großen Augen an und gab gluckernde Geräusche von sich. Seine Arme bewegten sich unkoordiniert in der Luft, hatten jedoch ein klares Ziel – Aleks' Gesicht.

Als die kleine weiche Hand seine Wange berührte, spürte Aleks einen magischen Impuls. Es war, als fielen alle physischen Schranken von ihm ab und fühlte sich leicht und unbeschwert. Bizarre Formen und Farben bildeten sich vor seinen Augen, darunter zwei gelbe Augen. Was ist das? Eine Wärme breitete sich in seiner Brust, dann spürte er plötzlich Hunger und ein unangenehmes Gefühl breitete sich in ihm aus.

Belial schaute das Ganze neugierig an, doch etwas war seltsam. Aleks bewegte sich nicht mehr, lag einfach nur starr da. Als Sai die Hand zurückzog und zu jammern begann, blinzelte Aleks mehrfach und schaute sich verwirrt um.

„Was?", fragte Aleks verwirrt.

„Tsuka, alles in Ordnung? Du warst weggetreten", fragte Belial verwundert.

„Ja, alles in Ordnung. Ich... ich glaube ich habe Sais Gedanken gesehen. Ich kann es nicht erklären, es war... seltsam", sagte sein Engel nachdenklich. Dann nahm er Sai und legte ihn an seine Brust und sofort verstummte das Jammern.

Belial schaute Aleks nachdenklich an. Sai ist Empathie und die Prophezeiung besagt, dass er die Köpfe aller öffnet. Öffnen. „Tsuka, hat Sai dich geöffnet?", fragte Belial.

Aleks schaute ihn an und dachte über die Aussage nach. „Aber sollte laut Nix nicht Astaroth als erstes geöffnet werden?", antwortete sein Engel.

Das stimmt. „Aber was, wenn er das bereits wurde? Wir sollten mit Astaroth sprechen", sagte Belial und Aleks stimmte zu.

Astaroth bestätigte ihre Vermutung, wobei Aleks das Gefühl hatte, dass er ihnen nicht alles sagte.

Gemeinsam saßen sie im Arbeitszimmer, Aleks auf dem Sofa mit Sai auf seiner Brust und Belial am Schreibtisch. „Ich habe das Gefühl, dass sich Astaroth verändert hat", sagte Aleks aus dem nichts.

Belial schaute verwundert zu seinem Gefährten, der über Sais Rücken streichelte. „Wie kommst du darauf?"

„Naja, sein Blick. Er schaut Sai anders an als dich oder mich. Es ist, als habe er eine besondere Verbindung zu unserem Sohn, dabei ist er erst gerade auf die Welt gekommen", antworte Aleks.

Belial würde das nächste Mal darauf achten.

Nach einer Woche war Aleks wieder so fit, dass er sich ohne Einschränkung bewegen konnte. Seine Fangzähne hatten sich zurückgebildet und waren nun fast verschwunden. Schade, denn er hatte damit sehr viel Spaß gehabt. Leider hieß dies auch, dass er sein Training, das er aufgrund seiner Schwangerschaft unterbrochen hatte, fortführen musste.

Aleksander - eine schicksalhafte Entscheidung (BAND 6) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt