Special - Die Sukkubi-Familie wächst

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Eine Hand strich behutsam über seinen Bauch. Mit einem Schmunzeln drehte sich Zack zu seinem Gefährten, der sich hinter ihn gesetzt hatte und mit den Fingern Kreise um seinen Nabel zog. „Es wird dir nicht antworten." Dafür war es noch zu klein – das Leben, das in Zack heranwuchs.

Vor kurzem hatten sie erfahren, dass Zack ihr Kind empfangen hatte. Lucan konnte sein Glück immer noch nicht fassen.

Die Nachricht hatte sie geschockt, vor allem seinen Liebsten. Er hatte die Angst in seinen Augen gesehen, an deren Stelle eigentlich Freude herrschen hätte sollen. Der Grund war dessen Rasse gewesen. Zack hatte Angst, dass Lucan ihn verstoßen würde, sollte das Kind ein Inkubus oder Sukkubus werden.

Nachdem sie mehr über Zacks Vater und dessen Vergangenheit erfahren hatten, konnte er es nachvollziehen. Sie beide hatten eine schwierige Reise hinter sich, bis sie endlich zueinander gefunden hatten. In den vergangenen Monaten hatte sich Zack ihm immer wieder geöffnet, ihm weitere Einblicke in seine Vergangenheit gewährt, seine verletzliche Seite gezeigt.

Niemand sollte sich für seine Rasse schämen. Niemand.

Lucan liebte seinen Gefährten, fand die Merkmale wie dessen Flügel und sein Sukkubusschwanz bezaubernd. Zudem hatte er nicht den Hauch einer Chance, wenn er ihn mit seinem sinnlichen Duft lockte, der ihn uns seine Naturelle betörte – nicht, dass er sich hätte wehren wollen. Sein Gefährte war das wundervollste Wesen, das ihm je begegnet war, und nun machte er ihm das Geschenk einer Familie. Dieses kleine Wunder würde ihre Familie wachsen lassen.

„Ich denke, es wird Zeit, dass wir Rika und den anderen Bescheid geben", sagte Zack. Er wollte seiner Ziehmutter und besten Freundin von diesem Kind erzählen, hatte bisher aber noch nicht den Mut dazu aufgebracht. Er hatte es zuerst annehmen müssen, dieses Kind zu lieben begonnen.

„Dann lass uns gehen, Nyiam. Sie werden sich freuen", erwiderte sein Gefährte.

Ein Seufzen entkam Zack. Das wird etwas werden. Unmotiviert setzte er sich auf und beide reisten mit verschränkten Händen durch ein Portal in die Menschenwelt. Sie traten im Eingangsbereich des Sukkubushorts, in dem Zack seine Kindheit verbracht hatte, heraus. Sofort hüllte ihn die warme Aura seines Zuhauses ein und eine tiefe Ruhe überkam ihn. Das war der Ort, an den er immer zurückkehren konnte.

Lucan schlang einen Arm um Zack und sie liefen gemeinsam in das große Wohnzimmer, von dem aus die Treppen in die verschiedenen Etagen verliefen. Auf dem großen Sofa saß gerade Connie, deren Finger geschäftig über die Tastatur ihres Laptops flogen.

Als sie aufschaute und die beiden sah, war sie überrascht, doch sofort breitete sich Freude auf ihrem Gesicht aus. „Zack, was für eine Überraschung." Sie legte den Laptop zur Seite und sprang auf, um ihn in die Arme zu ziehen.

„Hallo Connie", begrüßte er seine Freundin und erwiderte die Umarmung. „Sind Rika und die anderen da?"

Der Sukkubus trat zurück. „Noch nicht, aber sie sollten in etwa zwei Stunden eintrudeln. Ist alles in Ordnung?", fragte Connie vorsichtig. Sie konnte deutlich sehen, dass Zack nervös war, und das machte ihr Sorgen. Er war einfach unangekündigt hergekommen und dass er so herumdruckste, machte es nicht besser.

„Das erkläre ich später. Mach dir keine Sorgen." Er wollte es im Beisammensein erzählen. Seine Freundin ließ es glücklicherweise auf sich beruhen und sie setzten sich. Der Sukkubus brachte ihn auf den neusten Stand und die Zeit verging wie im Flug.

Nach und nach trudelten die anderen Sukkubi ein, die überrascht waren, dass ihr Küken zu Besuch war. Sie setzten sich im Kreis und warteten auf Kara, die letztendlich hinzukam. Alle schauten neugierig zu Zack und dieser fühlte sich plötzlich wie bei einem Verhör. Seine Hände zitterten und wurden kalt. Sein Herzschlag beschleunigte und er schaute zu Boden.

Dann spürte er, wie eine warme Hand über seinen Arm streichelte und beruhigte sich. Der Geruch seines Dämons hüllte ihn ein und ließ ihn aufatmen. Lucan drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe und Zack lächelte ihm zu.

„Rika, Kara und ihr anderen Hühner, ich, nein, wir haben euch etwas zu sagen", begann er. Er verschränkte seine Hand mit der von Lucan, schaute nach vorne. „Ich... ich bin schwanger."

Stille herrschte. Ungläubigkeit stand in allen Gesichtern.

Wieso sagen sie nichts? Es war bedrückend.

Rika war die Erste, die aufsprang und ihn in die Arme zog. „Oh ihr Götter, ich freue mich so für euch." Er spürte die Wärme und mit einem Mal schien das Gewicht, unter dem er zusammenbrechen drohte, einfach von seinen Schultern zu fallen. Er erwiderte diese und Tränen traten ihm in die Augen. Die Erleichterung war zu groß, als dass er sie hätte zurückhalten können.

Nach und nach kamen die Hühner und beglückwünschten beide. Zack lachte und zahlreiche Hände betatschten sein Bäuchlein und wuschelten ihm durch die Haare.

Lucan betrachtete das Ganze mit Ruhe, freute sich für seinen Gefährten. Als sich Kara neben ihn setzte, nickte er ihr zu. „Du wirst ihn und das Kleine mit deinem Leben beschützen", sagte sie mit dem kühlen Ausdruck, der ihr zu eigen war.

„Natürlich. Meine Familie steht immer an erster Stelle." Das würde immer so sein. Dann schaute er zu der Anführerin des Horts. „Das gilt auch für euch." Er sah die Sukkubi als Teil seiner Familie und sie würden es auch für ihr Kind sein. In diesem Moment sah er den Ansatz von Wärme in den Augen von Kara, wenn auch nur für diesen Augenblick.

Es dauerte, bis die Frauen endlich von ihm abließen. Sie versprachen, bald wieder zu kommen und sie auf dem Laufenden zu halten. Gemeinsam brachen sie schließlich auf, nachdem Rika ihn ein weiteres Mal umarmt hatte.

Sie schaute Zack nach und seufzte. „Mein Baby ist erwachsen geworden, Killian." Sie sah das Foto vor Augen, wo Killian Zack als Baby im Arm hatte. Bald schon wird er an deine Stelle treten. Und sie würden ihm dabei zur Seite stehen.

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gewünscht von Doremie2

Aleksander - eine schicksalhafte Entscheidung (BAND 6) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt