Chapter 7- Beautiful face

0 0 0
                                    

Ich bin mittlerweile so deprimiert, dass ich mich schon frage, wo die Götter jetzt sind, wo ich sie brauche. Warum haben sie einem so wundervollen Menschen so etwas gegeben und nicht mir?

Ich kann es nicht verstehen und akzeptieren sowieso nicht.

Der Tag des Abschieds, der wundervollsten Person, die man kennen kann, ist nun nur noch höchstens 3 Monate entfernt. Ich habe das Gefühl, dass so viele Dinge fehlen, die wir noch erleben müssen.

Etwas in seinem Leben fehlt, doch es fällt mir nicht ein. Ich will mir nicht vorstellen, wie schrecklich Nächte für ihn sein müssen.

Nicht träumen zu können. Keine Ruhe finden zu können. Der Realität nicht entfliehen zu können. Der schrecklichen Erde nicht entfliehen zu können.

Zitternd betrete ich sein Zimmer. Überglücklich begrüßt er mich: "Huhu Ayu-Chan!" Doch ich kann deutlich sehen, dass es keinen Grund zum Glücklichsein gibt. Die Zeiten, in denen man noch breit lachen konnte, sind längst vorbei, sie sind vergangen.

Das einzige, was ich gerade sehe, ist ein blasser, dünner Junge, der sich ein Lachen auf seine schmalen, blassen und trockenen Lippen zwingt.

Einem so ungesund-aussehenden Menschen bin ich noch nie zuvor begegnet...Nie hatte irgendjemand zuvor so blasse Haut und gleichzeitig so dunkle Augenringe.

Ein Schauer läuft mir über den Rücken, als ich ihn so sehe, so blass, dennoch lächelnd. Nur noch 3 Monate... wenn nicht, sogar noch weniger. Nur noch 3 Monate in denen ich ihm meine Liebe zeigen kann. Um ihm seinen Tod nicht noch schwerer zu machen, werde ich sie nicht gestehen. Erst in seinen letzten Sekunden.

"Na du?!", strahlt er mich an. "Man, Ayumu!!! Lächel doch mal!"

Die Aufforderung ignorierend, gehe ich zu ihm. "Wie geht es dir?", frage ich ihn voller Sorgen.
"So wie immer, keine Sorge!"

"Lass uns etwas unternehmen..."

Schätzungsweise eine Stunde später, sitze ich mit Hikari im Zug in ein Dorf etwas weiter von Tokyo entfernt. Nach ungefähr zwei Stunden steigen wir aus dem Zug und atmen die kalte Winterluft ein.

"Wo gehen wir hin?", fragt er mich neugierig. "Auf ein Fest, Hikari." "We-", beginnt er, jedoch lege ich einen Finger auf seine Lippen, wodurch er verstummt.

Ich gehe vor und natürlich folgt er mir leise, dass es sich fast schon anfühlt, als seie ich alleine. Ich spüre etwas kaltes an meiner Hand und als ich neben mich sehe, nehme ich Hikari wahr, der seine Hand in meine gelegt hat. Vorsichtig nehme ich sie.

"Tadaa, das ist ein Winterfest. Veranstaltet von einem alten Schulfreund." Ein süßes Lächeln formt sich auf seine Lippen, wodurch meine Wangen heiß werden. Es ist ein komisches Gefühl, als seie mir warm, obwohl mir grad alle Glieder einfrieren.

Ein komisches Kribbeln füllt meinen Bauch, wodurch mir etwas schwindelig wird. Als hätte ich zu viel gegessen.

Hand in Hand gehen wir über den Markt. Überall sind warme Lichter, Stände mit Essen, Orakelstäbchen und so weiter. Typisch japanische Kultur halt.

Ich kaufe uns etwas zu essen und beginne direkt zu essen. Naja, zumindest versuche ich es. Überall klebt Mehl, was es echt nicht einfach macht, zu essen. Solche eigentlich einfachen Dinge, bringen Hiraki zum Lachen. Zumindest glaube ich, dass er deswegen lacht. So ehrlich und süß hat er lange nicht mehr gelacht.

"Du hast da was", weist er mich hin, währenddessen er weiter lacht. Mein Gesicht wird ganz heiß und ich versuche verzweifelt, das Mehl, oder was auch immer in meinem Gesicht klebt wegzumachen.

"Ich mach das", erlöst er mich und streicht etwas von meiner Wange.

Hikari POV:

Langsam streiche ich das Mehl aus seinem Gesicht und bemerke erst dann, wie er mich ansieht. Warum schaut er mir so tief in die Augen?

Hab ich etwas komisches gemacht? Sehe ich blöd aus?

"Warum habe ich deine Schönheit nicht früher erkannt?"

"W-Was?"

"Deine Schönheit... obwohl du krank aussiehst, Augenringe hast, blass bist, du bist wunderschön..."

"Nur weil ich bald sterbe, musst du nicht mit Kompliment-Lügen versuchen, mich besser fühlen zu lassen, wirklich."

"Ich lüge nicht, hast du dich mal angesehen?'

Bevor ich ihm widersprechen kann, merke ich ein vorsichtiges Tippen auf meiner linken Schulter. Hastig drehe ich mich. Er steht dort... er, den ich nicht erwartet hätte, nochmal in meinem Leben zu sehen.

I promise, we'll meet againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt