Kapitel 7: die Gründerväter

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„Wie heißt du?“ fragte sie vorsichtig. „Darya, du?“ antwortete ich flüsternd, wir beide hofften niemanden aus den süßen Träumen zu reißen. „Cassie“ sagte sie leise. Ich lächelte, irgendwie passte der Name nicht wirklich zu ihr. Unwissend lächelte sie zurück. Schleichend glitt mein Blick durch den Raum. Noch nicht jeder war eingeschlafen, wie lang sollten wir denn noch warten? Unsicher sah sie sich auch um. Nachdem sie genau das selbe feststellte wie ich auch schnaubte sie auf. „Man. Vielleicht war das doch eine dumme Idee gewesen hier zu warten... oder?“ fragte sie mit leiser zitternder Stimme. „Ich hoffe nicht. Ich glaube nicht... Ich mein bald schläft hier bestimmt jeder.“ erwiderte ich hoffnungsvoll. Sie nickte mir zustimmend zu und wir beide verharrten in dieser Position für viele Minuten. Wieder sah ich mich prüfend um. Ich konnte mich praktisch schon selber riechen, so widerlich stank der Scheiß! Ich rümpfte meine Nase. Wieder schnaubte Cassie auf, aber diesmal etwas leiser. Ich lehnte mich entmutigt gegen die Wand und sah auf meine Decke. In diesem Raum hatte jeder genau die selbe Graue, schroffe Bettwäsche. Ob ich mir von meinen ersammelten Punkten eine neue kaufen könnte? Hoffentlich. „Hey Darya denkst du sie lassen Morgen die ersten gegeneinander kämpfen?“ mauelte Cassie unsicher. „Ja.. ich glaube das haben sie heute auch schon gemacht, nur mit einer anderen Gruppe.“ sagte ich so leise wie möglich. Wenn man es so betrachtete hatte ich mit meiner Gruppe für Heute echt Glück gehabt. „Cassie. Ich glaub sie sind alle eingeschlafen.“ flüsterte ich ihr zu. Sie schreckte auf und sah sich großzügig um. „Ja, glaub du hast recht.“ antwortete sie schließlich und ich atmete leicht auf.  

Langsam schlichen wir zu den Duschen und hofften inständig, das niemand aufwachen wird. Ich sah mich ekelnd um, hier war es wirklich widerlich drin. Die Toiletten schienen von irgendeinem Pilz befallen zu sein und die Duschen waren schon vollkommen abgeschrammt und verottet. Ich fragte mich ob die Ferox nicht genug Geld dazu hatten den Waschraum zu renovieren, oder ob sie das doch tatsächlich so haben wollten. So gammlig und schimmlig. Mir schüttelte es bei dem Gedanken hier gleich duschen zu gehen. Mutig hatte sich Cassie schon unten die erste gestellt und leicht hörte ich ihr zucken als das kalte Wasser aus dem Speier kroch. Ich stellte mich mit dem Rücken zu ihr und sah die Dusche an. Mir war eh schon kalt genug! Langsam drehte ich sie auf. Ich hörte wie es ratterte, es hörte ich so an als würden 1000 Steine darin herum rollen. Doch am Ende kam doch nur eiskaltes Wasser aus dem verrostetem Sprühkopf auf mich niedergeprasselt. Wie in Strömen begrub mich das Wasser unter sich und früher oder später musste ich mich der Kälte ergeben. Ich fröstelte, jedoch fühlte ich mich sauberer was mich leicht aufatmen ließ. Bisher schien auch noch niemand aufgewacht zu sein und so genoss ich das Bad im Frieden. Neben mir lag ein Stück Kernseife, ich nahm es zwischen meine Fingerspitzen und ließ es behutsam aufschäumen. Dann wusch ich mich. Ich musste zugeben das die Seife wirklich gut roch und zugegeben sehr gut Scheiß abwusch, auch wenn es unter solch miserablen Umständen war. Ich wickelte mein Handtuch schnell um mich herum und sprinntete eilich zurück zum Bett, wo ich mich hastig wieder anzog und mich schnell ins Bett legte. Ein paar Minuten später kam dann auch Cassie. Meine Haare waren zwar kalt und nass , aber im Moment siegte einfach die Müdigkeit über mein Gefühl und ich schlief innerhalb von ein paar wenigen Sekunden ein...

„Aufstehen!“ rief eine schroffe Stimme und riss mich aus meinen wunderschönen Träumen. Erschrocken sah ich auf. „In 5 Minuten im Trainingsraum.“ sagte Patrick und verließ das Zimmer. Ich sah zu Cassie, die war schon aufgesprungen und hatte ihre Jacke schon längst angezogen. Wie gelähmt stand ich dann auch auf und streifte mir ohne jegliche Kraft die Lederjacke über meine kraftlosen Schultern. Toller Start in den Tag. Ich wischte mir die Müdigkeit aus dem Gesicht und zwang mich dazu den anderen im Schritttempo zu folgen. Nur für mich fühlte es sich nicht an wie Schritttempo, sondern eher wie ein Marathonlauf. Wieder stampften wir durch die langweiligen Flure und rannten über die unsichere Brücke bis in den Trainingsraum. Heute würde meine Gruppe mit Messerwerfen anfangen und es ging auch gleich los.

Strong (Divergent F/F)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt