Kapitel 8: Feuerrot

325 12 2
                                    

Ich atmete erleichtert auf als sich heraus stellte das der Schmerz wohl doch nicht so schlimm gewesen war wie ich es mir ausgemalt hatte. Als der Tatoowierer meine Erleichterung bemerkte schnaufte er leicht lächelnd auf und zog das Motiv wieder ab. „So jetzt fangen wir mal an.“ sagte er anspielend. Was? Wieso? er hatte doch schon angefangen! Oh nein... achso! Also war das erst der Aufdruck damit r sich daran orientieren kann... Oh Gott... Ich kniff die Augen zusammen. Ich hörte wie er alles fertig machte. Er bespritzte meine Haut mit eiskaltem Wasser, wahrscheinlich um sie zu betäuben oder so etwas. Dann merkte ich langsam wie er ansetzte. Ich zuckte erschrocken zusammen, als ich die einzelnen Nadelstiche auf meiner Haut spürte, wie sie sich in meine Haut bohrten. Langsam schüttelte es mich bei dem Gedanken daran dieses Bild für den Rest meines Lebens zu haben. Ich hoffte ich könne mich dann später wenigstens noch an den Grund erinnern warum ich es mir stechen ließ und das ich nicht so eine alte verwirrte Oma werde, wie die meisten leider waren. Nach dem zehnten Nadelstich hörte ich auf damit den Schmerz wirklich wahrzunehmen und fing damit an mir mehr Gedanken über andere Dinge zu machen über die ich sonst keine Zeit hatte nachzudenken. Ich war mir vollkommen im klarem das Ferox die richtige Entscheidung gewesen war und das ich stolz darauf sein sollte dem System so zu vertrauen, aber ich vermisse auch meine Familie und die Tiere, die Sonnenstrahlen und Felder. Deshalb mag ich das Dach auch so, weil man von dort oben wirklich alles sehen kann. Die Weißen Gebäude der Ken und die grauen der Altruan, die der Candor und auch die Felder und kleinen Häuser der Amite. Immer wenn ich das sehe ist es so als könnte ich die Lieder noch von hier aus hören. Wieder kam mir das Lied in den Sinn. Ich hatte es schon fast vergessen! Nun wollte ich aber auch nicht anfangen zu singen oder zu summen, man sollte a nicht denken das ich irgendwie geistlich verwirrt war, auch wenn ich mir da gerade nicht einmal so selber drüber im klarem war. Ich sah an die Decke, wirklich komisch hier drin , als ob sie einen extra mit dem Licht verwirrten damit man erst draußen bemerkt was man denn für einen Fehler begangen hatte. Ich hoffte das es mir nicht so ergehen würde, aber mein tatoo war ja jetzt nicht so auffällig.

„Fertig“ sagte der Tatoowierer sichtlich stolz über seine Arbeit. „Hoffe es gefällt dir“ fügte er noch hinzu und stand beherzt auf. Sofort zog ich mein Handgelenk zu meinem Gesicht und starrte wie besessen darauf. Der Vogel war ihm wirklich gut gelungen, er hatte schöne verzierte Flügel und sah alles in einem aus wie Darya, oder wie dieser Vogel aus dem Heft. Schnell bezahlte ich noch und ging dann wieder zu den anderen. Zu meiner Überraschung waren nur Ben und Nat schon wieder da. „Wo sind denn die anderen?“ fragte ich verwirrt und sah mich schnell um. „Die haben sich ein bisschen was Aufwendigeres gegönnt.“ erklärte mir Ben und Nat nickte zustimmend mit ein. Irgendwie konnt eich mir das bei ihnen gar nicht vorstellen... „

Zeig mal was du dir gemacht hast!“ schrie Nat und sprinntete zu mir herüber. Ich zeigte ihr bereitwillig mein Handgelenk. „Man ey Darya, der passt irgendwie echt voll gut zu dir.“ kommentierte sie fröhlich und klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter. „Zeig mal her.“ befahl Ben und auch ihm zeigte ich es. Er stimmte Nat zu und die beiden zeigten mir danach auch ihre. Ben hatte sich einen Löwen quer über seinem Oberarm tatoowieren lassen, aber es passte zugegebenner Maßen sehr gut zu ihm. Nat hatte sich ein abstraktes Tatoo stechen lassen, sie sagt sie sehe darin das Leben, was mich irgendwie Lachen ließ, denn es war wirklich einfach nur verwirrend, aber auch wunderschön. „Ach seht mal da kommt er ja!“ rief Ben quer durch das Studio um Nik wieder willkommen zu heißen. Schon vom weitem her konnte man erkennen das es bei ihm etwas größeres geworden war.

„Und? Zeig mal!“ rief ihm Nat aufgeregt zu. „Is ein bisschen schwer zu zeigen..“ gab Nik etwas erleichtert zu. „Wieso?“ fragte ich nun leicht genervt, ich mein ich würde ihm meins ja auch zeigen. Am Hals von Nik schien es anzufangen und dann über... achso es ging über seinen Rücken rüber. „Mann lass dir doch nicht gleich beim ersten Mal sowas riesiges Tatoowieren, man fängt klein an weißt du.“ sagte Ben leicht enttäuscht, aber mit ein wenig Anerkennung in seiner Stimme mitschwingend. Als nächster kam Martin. „Ist das dein Vogel?“ fragte mich Nik als er mein Handgelenk Tatoo sah. „Ja. Das ist Darya, naja fast sie...“ erwiderte ich und sah mir das Tatoo selber noch einmal ganz genau an, es sah wirklich aus wie sie irgendwie machte mich das stolz. Als nächstes kam Martin. Er hatte seine beiden Arme mit so etwas vorgegebenen Tatoowieren lassen, jedoch musste man wirklich sagen das es gut aussah, natürlich könnte es auch daran liegen, weil es vorgedruckt war. Stolz zeigte er es rum und ließ es von allen Seiten bewundern, ich wusste wirklich nicht was ich von ihm halten sollte.

Strong (Divergent F/F)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt