Kapitel 9: aus der Stadt verbannt

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Eine schreiende Sirene riss mich aus meinem ruhigem Schlaf. „Heute doppelt so schnell!“ rief eine laute Stimme aus dem Hintergrund. Mit meinen Händen rieb ich über meine verschlafenen Augen ehe ich sie öffnete. Die sperrliche Beleuchtung machte mir, zum Glück nicht viel zu schaffen, deswegen bekam ich auch mal keine Kopfschmerzen davon. Ich stämmte meine Ellenbogen in die harte Matratze um mich aufsetzten zu können. Ich hob die schwere Decke weg von meinen Füßen und stand erledigt auf. In Ruhe sah ich mich um. So gut wie alle waren schon fertig! Gehetzt zog ich meine Schuhe, ein neues T-Shirt und eine Jacke an, da wir ja auf das Dach gingen wo es sicher kalt war. Unsicher sah ich hinüber zu Cassie, ob sie sich beruhigt hatte? Sie ignorierte mich völlig. „Morgen.“ sagte ich kurz zu ihr, nur um sicher zu gehen. „Morgen.“ flüsterte sie erwidernt. Sie hatte mir also so ein wenig vergeben, oder? Von vorn hörte ich die ersten paar in Richtung Trainingsraum stampfen, daraufhin schnaufte ich laut auf und joggte schnell zur Gruppe, gefolgt von Cassie und den anderen, die auch so langsam waren wie wir. Mit ausgestrecktem Kopf lief ich zum Raum. Hin und wieder sah ich dabei auf mein neu erworbenes Tatoo. Es war rot und aus irgendeinem unerfindlichem Grund angeschwollen, trotzdem fand ich den Vogel immer noch wunderschön. Wieder gingen wir über die Brücke, durch die Flure bis hin zum Raum. Daraufhin ging meine Gruppe auf das Dach, wo wir wieder in aller Freude mit dem schlimmsten Trainer der Welt Schießen üben durften!

Außer ich, ich durfte kriechen üben. Er stand auf dem Dach, neben ihm ein paar Hand Pistolen. Erleichtert schrie ich in meinen Gedanken auf, also schossen wir Heute mal mit leichten Waffen, nicht mit Schwergewichten wie letztes mal. „Heute teil ich euch in zwei Gruppen. Die erste wird die erste Hälfte der Zeit mit den Handwaffen trainieren, während die zweite mit den Waffen trainiert die wir letztes Mal hatten. Wenn dann die Hälfte der Zeit um ist wechseln wir.“ erklärte er mürrisch, er schien auch nicht grad gut in den Tag gestartet zu sein, aber ich gönnte ihm das! Er teilte uns pi mal Daumen in die genannten zwei Gruppen ein. Ich war in der ersten, was mich echt freute, nicht nur weil ich mit Cassie darin, ich durfte auch erstmal leicht anfangen. Schon fast zu glücklich lief ich zum Waffenstand wo ich mir die kleinste Pistole nahm die sie hatten. Sie war aus glänzendem, dunklem Metall gebaut das es irgendwie schaffte bedrohlich zu wirken. Die passte bestimmt gut zu meinem neulich erworbenem Rebellen Look, dachte ich mir und spielte mit ihr ein wenig in meiner Hand herum. Wirklich leicht, nicht so wie die andere. Der Trainer wieß uns auf neue Plätze. „Bei den leichteren Waffen ist der Rückstoß größer, also zieht eure Hand über euren Kopf, falls ihr denkt das ihr es nicht hin bekommt , denn wenn ihr es nicht tut könntet ihr euch die Waffe direkt in die Nase schlagen.“ erklärte er uns, zeigte sogar wie man das machen sollte. Dann entließ er uns endlich und ließ uns schießen. Ich nahm die Pistole in beide Hände, umschloß sie so fest wie ich konnte und schloss ein Auge zum besser zielen. Mein einer Zeigefinger legte sich leicht auf den Abdrücker, doch ich hatte noch nicht die perfekte Stelle gefunden auf die ich schießen wollte. Nach ein paar mal zielen aber hatte ich es dann, ich zog meine Finger nach hinten, sodass die Pistole ausgelöst wurde. Sofort kam der Rückstoß, auch wenn er es uns erklärt hatte hatte ich nicht damit gerechnet das er so krass ist! Die Waffe knallte mir direkt auf meine Nase. Ich ließ sie erschrocken fallen als ich die warmen Flüsse fühlt die mir direkt in den Mund liefen.

Ich blutete! HILFE! Ich fing an zu hyperventilieren, nun hatte anscheinend auch der Trainer bemerkt das etwas nicht stimmte, er hatte es zumindest dann gemerkt als ich anfing zu heulen. Cassie, die neben mir geschossen hatte sah mich geschockt an. „Darya!“ schrie sie auf und somit hatten nun auch alle anderen mit bekommen wie dumm ich war! Der Trainer gab mir ein Taschentuch was ich sofort an meine Nase drückte. „Das war noch das beste was dir in so einem Fall hätte passieren können. Sei froh das du dir deine Nase nicht gebrochen hast! Jetz hör auf zu heulen!“ bellte er , woraufhin ich auf schluchzte. Es tat so gemein weh! Ich sah ihn wütend an. Wie immer stachen die Piercings aus seinem Gesicht heraus. Sofort wendete ich meinen Blick ab, mit diesem Metall in seinem Gesicht wirkte er irgendwie bedrohlich. Ich erhaschte ein Namensschild, das jemand an seiner Jacke befestigt hatte. Ein dunkelrotes, schimmerndes Schild worauf „Matt“ stand. Der Name war viel zu nett für so jemanden. Ich schnaufte auf und nahm das Taschentuch von meiner Nase weg. Es hatte sich von weiß in rot eingefärbt und ließ mich erschaudern. Ich schluckte heftig. Ich knüllte das Taschentuch zusammen. „Cassie, bring sie bitte in den Krankenflügel.“ befahl Matt. Cassie nahm mich an der Hand und zog mich hoch, da ich zusammengeklappt auf dem Boden saß.

Strong (Divergent F/F)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt