Es roch angebrannt. Hatten sie die Tür etwa verbrannt?
„Sie muss noch hier sein", sagte das Mädchen.
„Woher willst du das wissen?", fragte Bo sie spitz.
Das Mädchen stöhnte. „Hast du jemals jemanden gesehen, der außen stand und innen was unter die Tür geschoben hat?"„Gesehen nicht, aber ich weiß, dass es geht."
Ich könnte mich selbst verfluchen. Ich hätte die Hintertür nicht verriegeln sollen. Nun wussten sie, dass ich nicht geflüchtet sein konnte.
„Durchsucht einfach alles", befahl Jace.
Die anderen schienen zuzustimmen, denn ich hörte keine Wiedersprüche. Nur das Rumpeln der Sportgeräte, als sie in den Abstellbereichen nach mir suchten.
Früher oder später würden sie mich finden.Ein paar Meter weiter könnte ich hinter die nächste Matte flüchten, die näher an der aufgebrochenen Tür war. Vielleicht würde ich es schaffen, wieder zu rennen. Danach könnte ich die Treppe wieder nach oben rennen, in ein Zimmer eines Lehrers, und ich wäre in Sicherheit.
Langsam drückte ich mich zum Rand der Matte und lugte dahinter hervor.Die Drei waren damit beschäftigt, mich ein immer noch im Abstellbereich zu suchen, sie sahen nicht in meine Richtung.
Dennoch stand das Mädchen ziemlich nah an der Matte, zu der ich flüchten wollte. Wenn ich zu laut war, würde sie mich bemerken, während ich gerade hinter ihr verschwinden wollte.
Und das durfte unter keinen Umständen passieren.Ich holte einmal tief Luft und huschte hinüber, quetschte mich wieder durch den Spalt, überprüfte wieder, ob sie mich sahen. Doch das taten sie immer noch nicht.
Damit mein Atem mich nicht verriet hielt ich die Luft an. Wenn ich jetzt losrannte, bestand eine nicht gerade geringe Chance, dass sie mich sehen würden, doch wenn ich Glück hatte, würde ich rechtzeitig zu einem der Lehrerzimmer schaffen. Zumindest hoffte ich das.
Die Luft ging mir aus, und ich wusste, dass ich nicht länger warten konnte. Also begann ich, wieder zu rennen. Wie erwartet blieb ich nicht unentdeckt.
Das Mädchen war mir direkt auf den Fersen, und ich wagte es nicht, mich umzudrehen, um zu sehen, ob auch die anderen beiden mir folgten.
Alles, was ich jetzt vor meinen Augen hatte, war der Weg zu dem nächsten Zimmer, das einem Lehrer gehörte. Dafür musste ich die Wendeltreppe hoch die als kleine Nebentreppe zum großen Treppenhaus galt. Anschließend würde ich nur wenige Meter überwinden müssen.
Mein Atem ging schnell, ich hörte die Geräusche unserer Schuhe, wenn sie auf den Boden trafen, und roch den Geruch von Angstschweiß.
Aber scheinbar hatte das Mädchen ihre Probleme mit der Treppe. Auch sie atmete laut, und ich spürte, wie der Abstand größer wurde. Ich wagte einen Blick über die Schulter.
Tatsächlich lag sie nun ein wenig zurück und war allein. Ich war mir sicher, jetzt konnte ich es schaffen, in Sicherheit zu kommen.
Die Treppe war überwunden, ich konnte die Tür von Ewa schon sehen. Meine Hand zitterte, als ich im Laufen nach der Klinke griff.
Doch ich erreichte sie nicht. Der Boden fühlte sich dumpf an, als mein Kopf Bekanntschaft damit machte.
Das Mädchen hatte in den letzten Metern noch derartig aufgeholt, dass sie mich zurückgerissen hatte. Auch sie lag nun am Boden, und griff keuchend nach meinem Arm, wahrscheinlich, um ihn mir auf den Rücken zu drehen. Ihre Hand war schwitzig.
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Venatura
Fantasy𝐃𝐢𝐞 𝐌𝐚𝐠𝐢𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐝𝐢𝐞 𝐊𝐫𝐚𝐟𝐭 𝐝𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬. 𝐍𝐨𝐜𝐡 𝐧𝐢𝐞 𝐡𝐚𝐭𝐭𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐬𝐞𝐡𝐞𝐧, 𝐰𝐢𝐞 𝐣𝐞𝐦𝐚𝐧𝐝 𝐝𝐞𝐧 𝐓𝐨𝐝 𝐤𝐨𝐧𝐭𝐫𝐨𝐥𝐥𝐢𝐞𝐫𝐭𝐞 - 𝐛𝐢𝐬 𝐢𝐜𝐡 𝐞𝐬 𝐬𝐞𝐥𝐛𝐬𝐭 𝐭𝐚𝐭. Levana, Schülerin einer Schule...