𝐄𝐥𝐢𝐳𝐚𝐛𝐞𝐭𝐡
Bevor ich überhaupt den Mund aufmachte, begann Jace zu erzählen. „In Schloss Venatura ist die Situation ruhig, es wurden noch keine Vorsichtsmaßnahmen oder Verteidigungskonstruktionen erstellt. Es scheint, als wären sie vom Rat bis jetzt völlig unbehelligt."
„Allerdings sind die Lehrkräfte teilweise äußerst unruhig", meldete ich mich zu Wort. „Es könnte also sein, dass sie bereits informiert wurden, allerdings noch keine Entscheidungen getroffen haben."
„Von der Maske fehlt jede Spur. Sie wurde weder ausgestellt, noch kann man sonst irgendwelche Hinweise finden, dass sie dort gefunden wurde. Wir haben jeden Raum der verzeichneten Pläne abgesucht – nichts." Jace zuckte mit den Schultern. Dann hob er drei Finger in die Höhe.
„Jungentrakt, Mädchentrakt, und das ganze restliche Außengelände." Mit jedem Wort senkte er einen Finger, bis keiner von ihnen mehr übrig war.
„Was ist mit dem Unterrichtstrakt?", fragte eine Frau, die uns direkt gegenübersaß. Sie blickte uns mit ihren kalten Augen kritisch an.
„Es gab einen Zwischenfall", gab ich zu. „Wir wurden gesichtet, aber wahrscheinlich nicht identifiziert. Von der Person geht allerdings keine Gefahr aus."
Die Frau hob skeptisch die Augenbrauen. „Wie das?"
„Es handelt sich um Levana Quint, Tochter von General Quint", erwiderte ich, und versuchte, trotz ihres abfälligen Blickes ruhig zu bleiben. „Wir gehen davon aus, dass sie eingeweiht ist."
„Wir sollten trotzdem dafür sorgen, dass wirklich nichts durchsickert", sagte die Frau zu meinem Vater. Sie zog scheinbar nicht in Betracht, dass sie auch mit Jace und mir sprechen konnte.
„Das werden wir", sagte Jace, bevor mein Vater antwortete. „Wir können heute wieder hin und mit dem Mädchen sprechen. Dann können wir uns gemeinsam auf die Suche machen. Mit Ortskenntnissen ist die Maske bestimmt leichter zu finden."
Unser Vater nickte. „Das ist einen Versuch wert. Dieses Mal denke ich aber, dass ihr zu zweit gehen solltet. Mir scheint es, als wären drei Leute zu viel für diesen Job."
Jace und ich nickten.
„Ihr müsst allerdings sehr vorsichtig sein. Am besten dringt ihr ein, wenn Mittagsruhe ist. Niemand darf euch entdecken oder die Chance haben, den Rat zu alarmieren. Mit dem Rat auf dem Grundstück wäre es deutlich schwieriger, in den Besitz der Maske zu gelangen."
„Wieso ist die Maske denn so wichtig?", fragte Bo.
„Das lassen sie meine Sorge sein."
„Wir sollten keine unnötigen Risiken eingehen, nur um dieses lächerliche Stück in die Hände zu bekommen. Wir sollten-"
„Mir wäre neu, dass sie mir Befehle erteilen können." Der Blick meines Vaters war deutlich kälter als der von der Frau gegenüber. Er jagte mir einen Schauer über den Rücken, doch Jace schien ihn überhaupt nicht zu bemerken. Ebenso wenig wie Bo, der scheinbar überhaupt nicht bemerkte, in welcher Gefahr er sich befand.
„Ich denke, wir sollten die lächerliche Schule in Ruhe lassen. Es wäre besser, wenn wir endlich Vilestentia unter unsere Kontrolle bekommen. Wenn wir unsere Truppen-"
Er stockte. Seine Augen weiteten sich, als er begann, zu husten. Blut tropfte aus seinem Mund auf den Tisch.
„Fahren sie fort", sagte mein Vater mit erhobener Hand. Sehr langsam drückte er sie fester zu und lächelte dabei. Aber ich würde es nicht als richtiges Lächeln zählen, immerhin lächelten seine Augen dabei nicht mit.
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Venatura
Fantasy𝐃𝐢𝐞 𝐌𝐚𝐠𝐢𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐝𝐢𝐞 𝐊𝐫𝐚𝐟𝐭 𝐝𝐞𝐬 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧𝐬. 𝐍𝐨𝐜𝐡 𝐧𝐢𝐞 𝐡𝐚𝐭𝐭𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐠𝐞𝐬𝐞𝐡𝐞𝐧, 𝐰𝐢𝐞 𝐣𝐞𝐦𝐚𝐧𝐝 𝐝𝐞𝐧 𝐓𝐨𝐝 𝐤𝐨𝐧𝐭𝐫𝐨𝐥𝐥𝐢𝐞𝐫𝐭𝐞 - 𝐛𝐢𝐬 𝐢𝐜𝐡 𝐞𝐬 𝐬𝐞𝐥𝐛𝐬𝐭 𝐭𝐚𝐭. Levana, Schülerin einer Schule...