Kapitel 1 - Die Begegnung

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„(Y/N)! Komm, wir müssen los!", rief mein älterer Bruder Diluc von unten. Ich stand vom Stuhl auf, nahm mir mein Schwert und ging die Treppe runter. „Bin schon da.", er nickte mir zu und wir gingen raus. Auf dem Weg vom Weingut Morgenröte bis nach Mondstadt begegneten uns einige Schleime welche ich mit Leichtigkeit einfror und vernichtete. Wir wollten grade durchs Tor gehen, da hielt mich Diluc zurück. Fragend schaute ich ihn an, „Geh du schonmal zum Hirschjäger, ich bin gleich da.", dann ging er zu einem der Ritter. Schweigend ging ich schonmal zum Hirschjäger, dort saß bereits Amber und wartete. „Oh, hallo (Y/N)!" begrüßte sie mich freudestrahlend als sie mich entdeckte. Ich setzte mich neben sie „Hey Amber..!".

Wir unterhielten uns bis endlich Diluc kam. „Da bist du ja, Diluc!" sagte sie lachend. Er seufzte nur genervt „Wie auch immer, was wolltest du?". Amber's lachen verschwand und sie räusperte sich. Dann holte sie eine Karte von raus. „In der Nähe vom Tempel der tausend Winde habe ich ein Lager von Abgrundmagiern ausfindig machen können. Diluc, bitte kümmere dich darum, für (Y/N) oder mich wären sie zu stark.", sie zeigte auf eine Stelle nahe des Tempels. Diluc nickte „Gut, dann werde ich mich gleich auf den weg machen.", er stand auf. „Ihr kommt ja alleine zurecht.", ich nickte bestätigend und er ging davon. Dann wendete ich mich zu Amber „Und warum sollte ich jetzt auch kommen?". Sie lächelte „Für dich habe ich ein Nest von Schleimen entdeckt. Besonders große und starke..! Die sind in Wolfenlauf.". Freudig griff ich nach meinem Schwert „Dann kann ich mich ja auch gleich auf den weg machen, oder gibt's sonst noch was?", sie schüttelte den Kopf „Nein, du kannst los. Dann kann ich auch gleich weiter.". Wir verabschiedeten uns und dann gingen wir unseren eigenen Weg.

Pfeifend ging ich den Weg Richtung Wolfenlauf entlang. Ab und zu besiegte ich einige Schleime und sammelte ein paar ihrer Rückstände auf. Ich fand sogar die heile Maske eines Hilichurles. Eine Seltenheit die ich bestimmt für eine gute Anzahl an Mora verkaufen könnte. Als der Wald von Wolfenlauf schon in Sichtweite war, hörte ich einen Donner. Ich blickte in den Himmel und sah die dunklen Regenwolken. Was ein Mist aber auch. Dann muss ich mich halt beeilen. Also beschleunigte ich meine Schritte um einiges und lief in den Wald hinein. Ab und zu fiel schon ein Regentropfen auf die Blätter hinab. Der Donner war furchteinflößend, ich hasste Gewitter aber alles. Ich will aber nicht einfach so umkehren also erledige ich das einfach schnell.

Während ich bei den Schleimen ankam wurde auch der Regen mehr. Schön, so kann ich sie einfrieren. Mit meiner Eismagie umhüllte ich mein Schwert und fing an sie zu bekämpfen. Es war mühselig auch nur einen von den zu besiegen. Wirklich große und robuste Dinger, muss man sagen. Ich war auch bereits zur hälfte Nass. Was Diluc wohl grade macht? Vielleicht ist er ja schon fertig, schließlich ist er vor 2 Stunden los. Er sollte schnell fertig gewesen sein, er ist ja um einiges stärker als ich.

Plötzlich explodierte der Pyro-schleim vor mir und das heiße Zeug traf mich überall. Ich war zu unvorsichtig! Was ein Mist. An einigen Stellen war meine Kleidung kaputt und ich hatte leichte Verbrennungen. Wenigstens hab ich nur noch zwei vor mir. Dann mal ran an den Speck! Mir wird kalt bei dem ganzen Regen und Wind, trotz der Anstrengung. Nicht, dass ich mich erkälte.

Mit einem leichten Platzgeräusch biss auch der letzte Schleim ins Gras. Endlich geschafft! Über mir ertönte ein lauter Donner und ich zuckte zusammen. Ich schaute in den Himmel, ein Blitz erschien. Das Licht kam auf mich zu. Scheiße, werde ich jetzt vom Blitz getroffen? Dann sterbe ich, das kann nicht sein! Ich konnte nur meine Augen schließen und wartete auf meinen Tod und den Schmerz.

Doch ich spürte eine Kraft die mich umriss. Als ich meine Augen öffnete sah ich einen Jungen. Er lag über mir und stützte seine Hände neben meinem Kopf ab. Sein Atem ging schnell. Die grauen langen Haare fielen ihm verstrubbelt ins Gesicht. Wie ich, war auch er Nass. Trotzdem strahlte er eine unglaubliche Wärme aus die mich nicht mehr frieren ließ.
Es war nur ein kurzer Augenblick, dann verschwand die Wärme und er setzte sich auf. Dieser Junge hatte mir das Leben gerettet, aber wer war er?

Ich setzte mich auch auf. „Danke das du mich gerettet hast, das war knapp.", bedankte ich mich freundlich. Er nickte „Ja, knapp.. du mehr aufpassen. Gewitter gefährlich.", seine Sätze waren unvollständig, aber zu verstehen. Es scheint als hätte er nie wirklich mit jemandem geredet. „Wer bist du?" fragte ich, „Ich Razor, du?". „Ich bin (Y/N). Danke nochmal das du mich gerettet hast..!", er nickte „Dein Name schön. Ich dich gerne gerettet.". Ich lachte „Danke, dein Name ist auch toll!", auf seinem Gesicht erschien ein leichtes lächeln „Danke. Du gehen, es kalt und gefährlich.". Ich nickte verständnisvoll und stand auf „Okay. Dann machs gut, wir sehen uns!" winkend ging ich meinen weg nach Hause.

Den ganzen Weg lang dachte ich über ihn nach. Ich hatte ihn noch nie gesehen, also kommt er weder aus Mondstadt noch Quellingen. Vielleicht aus Liyue..? Nein, er sah nicht aus wie jemand von dort. Vielleicht lebt er im Wald.. das würde auch erklären warum er nur so wenig sprechen kann.

Endlich war ich am Weingut angekommen. Schnell ging ich nach drinnen. An der Eingangstür hing ich meine Jacke zum trocknen auf und stellte meine Schuhe neben Diluc's. „(Y/N)? Warum hast du so lange gebraucht?" hörte ich Diluc aus der Küche. Ich ging zu ihm und sah wie er etwas kochte. Er erblickte mich und schüttelte den Kopf „Geh duschen und dich umziehen. Außerdem musst du dich um die Verbrennungen kümmern. Dann kannst du mir erzählen warum du so lange gebraucht hast. Ich hab mir schon sorgen gemacht!". Jetzt fängt er schon wieder an zu meckern. Ich geh mal lieber schnell..

Nachdem ich mich geduscht, mir etwas frisches angezogen und mich um meine kleinen Wunden gekümmert habe, setzte ich mich nach unten an den Tisch. Genau in dem Moment stellte Diluc das Essen auf den Tisch und setzte sich mir gegenüber. „So, dann erzähl mal." forderte er auf. Gott der klingt ja wie als wäre er mein Vater. „Naja. Amber hat mich zum Schleime töten in den Wald geschickt. Irgendwann hat es angefangen zu Regnen und ich hab mich beeilt. Diese Schleime waren echt nervig und ich hab ein Weilchen gebraucht bis ich sie klein gekriegt hab. Dann hat es plötzlich sehr laut gedonnert und ein Blitz kam direkt auf mich zu! Doch ein Junge hat mich gerettet. Sein Name ist Razor, kennst du ihn? Also ich habe ihn noch nie gesehen.", dann beendete ich meine Erzählung.

Diluc schien kurz zu überlegen „Ein Junge aus dem Wald? Sicher das du dir das nicht nur einbildest? Vielleicht hast du Fieber bekommen und halluzinierst.". Natürlich würde er mich nicht für voll nehmen. Ich seufzte „Dann glaub mir halt nicht, aber ich halluziniere nicht und der Junge ist echt!".

Nachdem wir fertig mit essen waren machte ich den Abwasch. Diluc ging hoch um noch etwas Papierkram zu erledigen. Ich summte friedlich vor mich hin und beendete meine Arbeit. Danach zog ich mir nochmal meine Schuhe an und ging raus. Nur ein kleiner Spaziergang im dunkeln. Draußen war alles nass und die Luft war angenehm kühl. Der Mond und die Sterne erhellten die Nacht. Ich ging an das Gewässer in der Nähe und warf einige Steine vom Rand hinein. Der Mond verschwamm in den Wellen, welche durch die Steine entstanden. Der Himmel fühlt sich viel Näher an wenn man ihn im Wasser sieht. „Im Sternenhimmel von Teyvat ist immer ein Platz für dich.", daran musste ich denken. Es löste ein angenehmes Gefühl in mir aus..

Starry skys (Razor x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt