Kapitel 12 - Starry Skys

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Nachdem Venti so schnell gegangen war, saß ich noch eine Weile auf der Statue. Als dann die Sonne bereits dabei war unterzugehen bemerkte ich erst wie viel Zeit vergangen war. Langsam wurde es dunkel und ich kletterte die Statue hinunter.

Mit meinen Gedanken war ich bei meinem Gespräch mit Venti. Endlich hatte ich eine Antwort auf all meine Gefühle, aber gleichzeitig habe ich ihn mit meinen Worten sehr verletzt.

Hätte ich nicht mit ihm geredet, würde ich wahrscheinlich noch eine ganze Zeit brauchen um meine Gefühle zu erkennen. Hätte ich aber nicht mit ihm geredet, dann wäre alles gut. Vielleicht hätte er sich aber weiterhin Hoffnung gemacht und wäre am Ende nur noch enttäuschter gewesen.

Egal wie ich es drehe, am Ende wäre immer einer am leiden. Anscheinend kann man im Leben wirklich nicht alles richtig machen. Doch das ist egal, ab sofort werde ich mir noch mehr mühe geben, um alles richtig zu machen.

Am besten sollte ich mal nach Venti suchen, oder vielleicht nicht? Vielleicht möchte er grade einfach alleine sein..

Jedoch kann ich das nicht so stehen lassen! Ich muss es wissen, hat er wirklich Gefühle für mich? Alles deutet daraufhin, aber letztendlich kann ich nur Vermutungen anstellen.

Wo soll ich bloß nach ihm suchen. Vielleicht... ja. Das ist es, dort muss er sein!

Ich näherte mich dem riesigen Baum auf dem Windstieg. Von weitem hörte ich die wunderschönen Klänge einer Leier. Aber etwas war anders, sie waren nicht so fröhlich wie immer, sondern hatten etwas trauriges.

Dort saß er, auf einer kleinen Säule vor dem großen Baum. Einige Kristallschmetterlinge flogen um ihn herum und verliehen allem eine besondere Atmosphäre.

Leise näherte ich mich. Er hatte mich noch nicht bemerkt, also nutze ich die Gelegenheit und schaute ihn mir genau an. Seine Augen waren geschlossen, das Gesicht von Tränen übernetzt. Er hatte tatsächlich geweint.

Als ich meinen nächsten Schritt machte knackte ein Stück Holz unter meinem Schuh. Sofort öffnete er erschrocken seine Augen und starrte mich überrascht an.

„Entschuldigung, ich wollte nur nach dir schauen..", ich blickte auf meine Schuhe und vernahm sein heiseres lachen. Er stellte sich zu mir „Mir tut es leid. Ich hätte dich nicht so zurücklassen sollen. Ich bin schon ein erbärmlicher Gott, weint nur wegen einem Mädchen das er liebt.".

Dieser Satz gab mir Gewissenheit. „Du bist also wirklich in mich.. verliebt..?" fragte ich zögerlich.

Sein Blick wurde etwas fröhlicher „Ja.. doch du musstest mir ja auf die harte Tour klar machen das ich keine Chance hab.", er sagte es gespielt Vorwurfsvoll und ich musste lachen. „Du bist gemein!" meckerte ich grinsend und er lachte auch.

Schnell wurde ich wieder ernster „Es tut mir leid, dass ich dich auf diese Weise enttäuscht habe. Ich glaube, ich war echt Blind..", er nickte die ganze Zeit nur kindisch zustimmend.

Ich seufzte „Das ist mein Ernst. Du versteckst deine Gefühle aber auch immer vor anderen, dass solltest du lassen. Nur weil du ein Gott bist, heißt das nicht, dass trotzdem nicht auch ein Mensch bist. Also teile deine Gefühle mit anderen und trag nicht alles alleine! Jetzt bist du nämlich nur ein normaler Mensch, wie wir. Aber wir werden sterben, während du noch auf dieser Welt wandelst und uns bestimmt irgendwann vergisst. Vielleicht findest du schon bald deine Liebe, die mit dir weiterleben kann.".

Er stieß mir in die Seite. „Pfft. Du bist viel zu Ernst für dein Alter. Vielleicht brauchst du etwas Alkohol, der macht dich wieder zum Kind!" erwartungsvoll schaute er mich an.

Erneut stieß ich einen Seufzer aus, wie unverschämt er doch war- „Nein, danke. Wir wissen doch, wie das letzte mal geendet hat." erinnerte ich ihn.

Starry skys (Razor x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt