Kapitel 2 - Ärgernisse

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Ich saß in Mondstadt auf dem Dach der Kathedrale und neben mir Venti. Den ganzen Tag hat er mir dabei geholfen nach Informationen über diesen Razor zu suchen. Jedoch haben wir nichts herausgefunden. Nichts!!! Fertig und etwas enttäuscht legte ich mich hin. „Tut mir leid das ich deine Zeit so verschwendet habe..", schuldig blickte ich ihn an. Er lächelte nur „Mach dir nichts draus. Wir hatten doch trotzdem Spaß, außerdem haben wir schon lange nichts mehr zusammen gemacht!", es war eine wirkliche Aufmunterung.

Erleichtert atmete ich aus „Ich dachte du wärst sauer..". Venti schüttelte den Kopf „Auf dich doch nicht." sagte er während er meinen Kopf streichelte. Dann fing er an zu grinsen „Aber als Entschädigung gibst du uns heute Löwenzahn Schnaps aus!", ich lachte. „Diluc hat doch gesagt ich soll kein Löwenzahn Schnaps trinken.." erinnerte ich ihn. Augenrollend schenkte er mir einen Hundeblick und nahm meine Hände „Nur heute und auch nicht zu viel! Er wird bestimmt nicht sauer sein, dass hast du dir verdient und ich auch..!".

Dann gab ich nach. Es brachte einfach nichts mit ihm zu diskutieren. „Na gut..", er drückte mir einen Kuss auf die Wange und sprang auf. Ich hoffe nur Diluc wird wirklich nicht sauer sein..

Gemeinsam gingen wir zur Engelsgabe. Drinnen war relativ viel los. Kein Wunder, um die Zeit hat keiner mehr wirklich was zu tun. Charles, der Wirt, begrüßte uns freundlich „Guten Abend ihr beiden! Ihr wart schon lange nicht mehr gemeinsam hier.". Wir nickten, setzten uns an den Tresen und bestellten.

Nach ein einhalb Stunden hatte Venti sich schon ordentlich die Kante gegeben. Aber auch ich würde keinen Meter geradeaus mehr laufen können. „Isch glaub dasch reicht für heute~ isch sollte nach Hausche gehen.." *hicks*. Ich fing an zu lachen und versuchte aufzustehen, aber verlor das Gleichgewicht. Das war wirklich zu viel, wie sollte ich das bloß Diluc erklären?! Venti fing mich mehr oder weniger elegant auf „Ich bring dich nach Haus~" säuselte er. Wie konnte er bloß so normal reden, oder gar stehen. Der hat zu viel Übung.

Er trug mich auf seinem Rücken Richtung Weingut. Innerlich hatte ich Angst wie Diluc reagieren würde, aber das wollte ich nicht zugeben. Aber warte mal, ich kann ja meine Besoffene Klappe nie halten, also war es nur eine Frage der Zeit, bis ich es ausspucken würde.

Kurz vor Quellingen pustete ich ihm in sein Ohr und er erschrak. „Warumm?" jaulte er und ich lachte. Dann verstummte ich und er blieb stehen „Hast du was, (Y/N)?". „Bidde bring misch nich zu Diluc. Ich will nich das er böse ist." murmelte ich in sein Ohr. Deutlich verständlicher als vorhin. Venti ließ mich runter und schaute mich an. „Aber wohin willst du dann? Außerdem wäre Diluc bestimmt sauer wenn du gar nicht kommst.", natürlich hatte er recht.

Zustimmend brummte ich und er nahm mich wieder hoch. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter und spürte wie die Müdigkeit über mich kam. Noch kurz summte ich etwas, dann schlief ich ein.

Diluc pov:

Es war schon fast mitten in der Nacht und (Y/N) war noch immer nicht wieder zuhause. Heute morgen hat sie zwar gesagt das es spät werden könnte, aber damit hätte ich nicht gerechnet. Ich schwöre, wenn sie wieder was angestellt hat-

Meine Gedanken wurden von einem Klopfen unterbrochen. Ich ging zur Tür und öffnete diese. Was ich sah, ließ mich fast explodieren. Dieser verantwortungslose Kerl!!

Venti hatte die schlafende (Y/N) auf seinem Rücken. Da ist ja nichts bei, aber beide waren offensichtlich betrunken. Ganz ehrlich, ich könnt ausrasten. Der kann gleich was erleben.
Und so ließ ich ihn (Y/N) in ihr Zimmer bringen, damit sie schön schlafen konnte. Sobald er wieder unten war fing ich an. „Sag mal, spinnst du?!", verdutzt schaute er mich an. Weiß der nichtmal was er falsch gemacht hat. Unmöglich.

„(Y/N) ist noch nichtmal richtig Volljährig und du bringst sie betrunken zurück. Du bist so verantwortungslos! Selbst du kannst kaum aufrecht stehen. Was hättest du gemacht wenn ihr was passiert wäre? Huh?! In diesem Zustand bist du nutzloser als eine tote Fliege!"

Schuldig blickte er zu Boden. Na endlich, er kapiert es! Weltwunder..
„Es tut mir leid, Diluc. Wir haben den ganzen Tag Informationen gesammelt und weil nichts bei raus kam, wollte ich sie etwas aufmuntern. Dann hab ich sie überredet einen auszugeben. (Y/N) war viel fröhlicher als zuvor und hat die Sache vergessen und dann hab ich halt auch abgeschaltet...", zum Ende hin wurde er leiser.

Ich seufzte „Es ist ja schön das du dich um sie sorgst-", er unter brach mich: „Natürlich sorge ich mich um sie! Für mich ist sie wie eine kleine Schwester.". „Wenn du dich so um sie sorgst, dann würdest du sowas nicht tun. Es hätte was passieren können! Meine Güte hast du ein Glück das nichts passiert ist. Sowas schimpft sich Freund, oder Gott.", genervt lehnte ich mich gegen die Wand.

Mittlerweile versuchte er nichtmal mehr was zu erwidern. „Geh jetzt bitte. Du hättest am besten wissen sollen wie sehr ich mich um sie sorge..", ich hörte leise Schritte.

Mein Blick wanderte zur Treppe, dort stand (Y/N). Haben wir sie etwas geweckt? „Es tut mir leid. Das ist meine Schuld..! Sei nicht sauer auf Venti..", Tränen flossen über ihre Wangen und sie schluchze leise. „Es ist alles gut, (Y/N). Ich bin gar nicht mehr sauer, okay? Jetzt geh wieder schlafen.", sie nickte und ging wieder hoch. Ich blickte wieder zu Venti. Sein Blick hingegen war dort, wo (Y/N) eben noch stand. Er wirkte konzentriert, dann wendete er sich ab. „Ich gehe dann jetzt." und schon war er weg.

Wie anstrengend das alles ist. Morgen muss ich nochmal mit (Y/N) reden. Erstmal hab ich mir selber etwas schlaf verdient, wenn ich hiernach überhaupt schlafen kann..

Nachdem ich noch einen Blick in das Zimmer meiner friedlich schlafenden Schwester geworfen hatte, ging ich endlich selber ins Bett. Und wer hätte es gedacht, ich schlief sofort ein. Nach dem Stress einerseits kein Wunder, andererseits schon.

(Y/N) pov:

Als ich aufwachte hatte ich furchtbare Kopfschmerzen. Was war gestern passiert, nachdem wir uns so betrunken haben? Ich kann mich nur erinnern, dass Venti und Diluc gestritten hatten und ich runter gegangen bin. Sonst ist eigentlich alles weg.

Nachdem ich duschen war und mich umgezogen hatte waren meine Kopfschmerzen schon etwas besser. Zögerlich ging ich dann runter. Hoffentlich schimpft Diluc mich nicht so aus wie er es bei Venti gemacht hat.

Unten saß er am Tisch und schaute mir erwartungsvoll entgegen. Ouh oh, nicht gut. „Du weißt was ich sagen will, oder?" fragte er und ich nickte. „Gut, dann wäre das geklärt. Hast du Hunger?", verwundert starrte ich ihn an. „Bist du nicht sauer?" fragte ich, „Doch, aber du musst selber wissen was du tust." erklärte er. „Warum warst du so sauer auf Venti?", fragte ich vorsichtig, er schaute mich ernst an „Weil er einen Fehler gemacht hat. Ich habe ihm vertraut, dass du sicher bist, aber stattdessen hat er sich ja mit dir besoffen. Ich hoffe du weißt wie sehr ich mir um dich sorgen mache und verstehst das.", ich nickte.

Danach aßen wir Frühstück und beschlossen die Sache zu vergessen. Außerdem hatte er mir versprochen Venti zu verzeihen. So konnte ich erleichtert und mit leichten Kopfschmerzen einen tollen Tag genießen.

Starry skys (Razor x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt