6. Nachricht

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„Aber leise sein, ja? Unsere Prinzessin hat heute Kopfschmerzen!", sagte ich ruhig, während ich bemüht lautlos die Tür zur Wohnung aufschloss und Michael sowie Maurice hereinließ. Beide hatten sie mich gebeten einmal nach Manuel sehen zu dürfen, da sie ihm wohl ein Geschenk vorbeibringen wollten und da Maurice das Talent hatte unglaublich niedlich auszusehen konnte ich nicht einmal nein sagen. Der Blonde hatte meinem besten Freund einen kleinen Plüschbär gekauft, der ihn schnell wieder gesund werden lassen sollte und Michael begleitete den Riesen ohne zu zögern, wollte ihn nicht enttäuschen. Der Grauäugige fand, dass es nicht allzu schlimm war, wenn Manuel krank war, deswegen würde er ihm wohl einfach nur gute Besserung wünschen und wieder gehen, aber Maurice fand es wichtig zumindest einmal vorbeizuschauen, somit kam der Brünette ohne zu zögern mit. Man merkte es ihm vielleicht nicht sofort an, aber er richtete sich sehr nach Maurice und freute sich immer über dessen funkelnde Augen, wenn er sich freute, dafür kam er sogar bei etwas so unwichtigem mit wie bei dieser Sache. Ich sah mir das ganze schon etwas länger an und war mir ziemlich sicher, dass Micha den Grünäugigen liebte, aber so lange er nichts sagte konnte daraus nichts werden. Maurice war schließlich viel zu schüchtern und vorsichtig um jemandem seine Gefühle zu gestehen, das hieß, es hing allein an dem Brünetten.

Leise zog ich mir meine Schuhe aus und ging direkt in Richtung meines Zimmers, um vorsichtig in dieses hineinzuschauen. Schlafend lag der zwölftklässler in die Decke eingerollt und atmete ruhig, was mich lächeln ließ. Am Morgen schon wollte er nicht aufwachen und schlief lieber weiter, was ich wirklich nicht verstand. In den letzten drei Tagen hatte er so viel geschlafen und trotzdem war er noch immer müde, das zeigte nur wie sehr sein Körper noch immer kämpfte. Trotzdem ging ich nun auf den Größeren zu und strich sanft über dessen Haar, sodass er unzufrieden brummte. Müde öffneten sich die Augen und ich wurde von meinem Freund ruhig gemustert, was mich lächeln ließ. So guckte er mich oft an, ganz verwirrt und müde, das gefiel mir sehr. „Hallo Manu...schau mal, ich habe hier zwei Besucher für dich mitgebracht!", sprach ich sanft auf den Grünäugigen ein, welcher nun verwundert guckte und sich mühsam in Richtung Tür drehte, wo bereits Maurice stand und lächelnd winkte. Staunend richtete er sich nun auf, um ebenfalls zu lächeln als er seinen Freund erkannte. Der Brünette freute sich sehr wenn er Besuch bekam und wieder einmal ein kleines Geschenk von unserem Maurice bekam, das zeigte ihm, dass man ihn mochte und schätzte.

„Maurice! Ich freue mich dich zu sehen...", meinte Manuel leise, wobei seine Stimme rau klang und nun kam der Blonde näher, um sich auf das Bett zu setzen. Freudig hielt er einen kleinen Teddybär hoch, an dessen Hals eine rote Fliege gebunden war und nur ganz langsam kam auch Michael zu uns ins Zimmer, deutlich vorsichtiger als sein Freund. In seiner Hand hielt er ein paar Zettel und diese würden meinen Schützling sicher am meisten freuen, denn das waren alles Mitschriften aus dem Unterricht. Meine Handschrift war leider sehr unsauber und so hatte sich der Grauäugige dazu bereiterklärt alles genaustens und sauber für unseren Manu mitzuschreiben, sodass dieser auf keinen Fall etwas wichtiges verpasste. „Hier Manu, der macht dich ganz bestimmt schnell wieder gesund! Geht es dir denn heute zumindest wieder etwas besser? Sieh Mal, Micha hat dir ein paar Notizen aus dem Unterricht mitgebracht!", erzählte Maurice sanft, während ich mich richtig hinsetzte und dabei zusah wie nun auch der eher ruhige Michael sein Mitbringsel überreichte. Das erste Mal seit Tagen leuchteten die Augen meines Freundes glücklich und ich freute mich darüber, wusste genau wie sehr es dem zwölftklässler fehlte in die Schule zu gehen. Zwar sagte er immer, dass er keine Lust hatte auf den Unterricht, aber wenn er dann redete hörte er gar nicht wieder auf damit und lächelte glücklich.

„Dankeschön, Mau...und dir auch danke, Micha! Es ist schön euch zu sehen! Mir geht es auch schon wieder ganz in Ordnung, nur noch die Nase läuft und ich hab Kopfschmerzen, aber das wird schon wieder. Bleibt ihr hier?", fragte mein bester Freund hoffnungsvoll und es war Maurice der leicht seinen Kopf schüttelte, dem Grünäugigen so ein Stück seines Lächelns nahm. Michael musste arbeiten und Maurice hatte zwei kleine Brüder auf die er aufpassen musste, also hatten die zwei keine Zeit, so schön es auch wäre. Wenn sich der zwölftklässler bis Samstag wieder wohlfühlte und gesund war, dann würden wir gemeinsam mit Lia und Maurice einkaufen gehen, sowie etwas essen, zumindest war das der Plan. Vielleicht gesellte sich Michael später auch noch zu uns, wenn er gearbeitet hatte, aber das wusste niemand so wirklich sicher und deswegen würde Manuel ihn wahrscheinlich erst nach dem Wochenende wiedersehen. „Nein, leider nicht...Micha muss arbeiten und ich muss auf Nico aufpassen, aber dafür machen wir uns ja einen schönen Samstag! Wir wollten einfach nur gucken wie es dir geht und dich dann wieder weiter schlafen lassen. Patrick hat uns erzählt dass du einen Asthma Anfall hattest und da wollte ich gucken ob es dir wieder gut geht...du musst doch schnell wieder gesund werden, okay? Außerdem hast du doch Patrick, der macht bestimmt was mit dir!"

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