28. gezwungenes Geständnis

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Sanft strich ich Manuel durch sein langes, weiches Haar, während ich wie gebannt auf den Fernseher schaute und Baymax guckte. Niemals hätte ich gedacht, dass mich dieser Film doch so sehr interessieren könnte. Mein Freund währenddessen fand es wohl auf meinem Schoß so gemütlich, dass er dort eingeschlafen war und sich ruhig von mir streicheln ließ, meine Zuneigung merklich genoss. Es war niedlich mit anzusehen wie sehr der Grünäugige gefallen daran fand von mir gestreichelt zu werden, er war mit einem Lächeln auf den Lippen eingeschlafen und ließ seine rechte Hand direkt auf meinem Bein ruhen, was mich sehr daran erinnerte, wie der Jüngere schon in der sechsten Klasse zeigte, dass er gerne bei mir war. Immer, wenn einer von uns wieder nach Hause gehen musste, als er beim anderen gewesen war, klammerte sich Manu beinahe an mich und weigerte sich mich gehen zu lassen. Ich fand seine Geste niedlich, wurde gerne so von ihm festgehalten und das wusste der Langhaarige auch, er merkte, wie ich dann immer glücklich zu ihm schaute. Besonders, dass mich der Größere im Schlaf schützend umschloss empfand ich als hinreißend und eine liebenswerte Eigenschaft an ihm. Auch ich tat mein bestes um den Grünäugigen zu schützen, legte ihm vorsichtig eine Decke über den Körper, noch bevor er eingeschlafen war und bekam dafür ein kleines Lächeln geschenkt.

Erst das Öffnen der Haustür ließ mich verwundert von dem Bildschirm des Fernsehers wegsehen. Es dauerte keine volle Minute, bis mein Vater das Wohnzimmer betrat und verwundert den Fernseher ansah, genauso seine linke Augenbraue in die Höhe zog wie ich es getan hatte, als Manu vorgeschlagen hatte Baymax zu gucken. Mein Freund bekam nichts von all dem mit, er schlief tief und fest, wachte auch nicht auf, als ich mich etwas mehr aufrichtete und ich fand das niedlich. „Sehr interessanter Film, muss ich sagen! Aber könntest du deinen Manuel nehmen und in dein Zimmer gehen? Es ist gleich Zeit fürs Abendessen und das heißt, wir gucken Modern Family!", sprach mein Vater, was mich leicht meinen Kopf schütteln ließ. Einen Teufel würde ich tun und den Jungen auf meinem Schoß aufwecken, nun wo er schon einmal so niedlich schlief. Der Grünäugige hatte seit der Nacht auf der Party riesige Probleme damit einzuschlafen und ich würde ihn nicht wecken, nur weil mein Vater nun seine Serie schauen wollte. „Ungerne. Manu hat Schlaf Probleme und jetzt schläft er gerade so schön! Können wir ihn nicht zumindest noch schlafen lassen, bis das Essen fertig ist?"

Seufzend machte sich der Brünette auf den Weg in die Küche. „Aber dann gibt es Modern Family!", war das wohl letzte Wort des Sanitäters und ich begann zu lächeln, er ließ mir meinen Willen. Mir wurde bewusst, dass, sobald Manu aufwachte, mein Vater ihn ein wenig in die Richtung stupsen könnte ihm zu verraten, dass wir zusammen waren und ich freute mich darüber, wirklich. Niemals würde der Ältere meinen Freund zwingen ihm etwas von uns zu verraten, aber er würde versuchen zu zeigen, dass alles in Ordnung war und dass wir ihm trauen konnten. Jeder der ihn besser kannte wusste, dass der Grünäugige eine ruhige, liebevolle Atmosphäre benötigte um sich vollkommen sicher zu fühlen und diese würde mein Vater ihm geben, ganz sicher. Zärtlich strich ich dem Jüngeren über seine Wange, während ich mich erneut auf den Film konzentrierte. Ich hätte schon lange umschalten können, der Langhaarige schlief tief und fest, beinah wie ein Stein, aber irgendwie wollte ich nicht, warum auch immer. Es war schön den Größeren so still schlafen zu sehen, er entspannte sich in meiner Gegenwart so leicht und fühlte sich beschützt, allein, weil ich ihn sicher hielt und das gab mir das Gefühl ihm gut zu tun, er brauchte mich.

Eine ganze Weile lang lag Manu still neben mir, ich schaute den Film und mein Vater kochte etwas in der Küche, bis sich mein Freund leicht bewegte. Unzufrieden drehte sich Manu in meine Richtung und ich schenkte ihm ein sanftes Lächeln, fand es niedlich wie er blinzelnd seine Augen öffnete, um mich ansehen zu können. Ich mochte es dabei zu sein, wenn der Größere aufwachte und als erstes mich ansah, das war ein schönes Gefühl. Vorsichtig setzte sich der Jüngere auf, dabei rieb er sich müde seine Äuglein und ich war begeistert davon wie süß er war, er gab sich wirklich Mühe dabei mich glücklich zu machen. Trotzdem schaffte es der Brünette nicht wegzuschauen von mir, was mich etwas nervös machte. „Was ist denn? Hast du einen Geist gesehen?", fragte ich den Größeren leise, da ich seinen Blick nicht ganz zuordnen konnte und Manu begann nun auch zu lächeln, ganz liebevoll. Behutsam legte der Jüngere mir seine rechte Hand auf die rechte Wange und strich leicht mit dem Daumen über sie. „Du bist schön...", brachte der Langhaarige hervor und meine Wangen begannen zu erröteten, das sagte mir mein Freund wahrlich nicht oft.

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