Abschied?

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Falls ihr den verstärkten Vibe für das Kapitel haben wollt, hört "Never Say Never"- The Fray 


"Aber du verstehst es nicht," argumentiere ich schluchzend.

"Doch Cecilia, das tue ich."

Ich blicke nach unten.

"Du weißt, dass ich dich nie ausnutzen würde," versucht er mir immer und immer wieder zu erklären.
"Das weiß ich. Das weiß ich mehr als du denkst, aber immer wenn ich dir nahe komme, die Augen schließe, habe ich nur sein Bild vor Augen. Wie er mich anfasst, obwohl ich sage, dass ich es nicht will."

Drews Augen weiten sich erschrocken.

"Deswegen willst du gehen?"

"Ich  wollte die Vergangenheit vergessen, wirklich, aber es ist so so schwer," Drew kommt auf mich zu und legt seine Arme auf meine Schultern.

Ich ziehe ihn an mich ran und verberge meinen Kopf an seiner Brust.

Ohne noch etwas zu sagen stehen wir schweigend in der Mitte des Raumes.

"Dann warten wir. Wir warten, bis du das Gefühl hast, bereit zu sein. Meinetwegen warte ich mein ganzes Leben, aber bitte geh nicht," fleht er mich an.

"Es tut mir so leid Drew," nach der langen Umarmung trete ich ein paar Schritte von ihm zurück. Ich sehe, dass auch seine Augen feucht sind.

"Was meinst du?" er schaut mich besorgt an.
"Ich kann das einfach nicht."

Mit den Worten drehe ich mich um und ohne noch einmal zurückzublicken, lasse ich die Tür hinter mir zufallen.

In schnellen Schritten laufe ich die Treppen runter. In der Hektik falle ich beinahe, aber je länger ich warte, desto schlimmer wird es für mich.


Schon von weitem sehe ich wenigstens das Taxi draußen auf mich warten.

Der Mann, der mich zum Flughafen fahren soll, nimmt mir meinen Koffer ab und hält mir die Tür auf. Erschöpft lasse ich mich auf die Rückbank fallen.

Gerade, als auch der Fahrer einsteigt höre ich, wie mehrere Leute meinen Namen rufen.

Rudy , Mads und Drew kommen auf das Taxi zugeeilt.

"Können Sie bitte fahren?" 

"Schnell," füge ich noch hinzu.

Ich konnte einfach nicht warten, sonst würde ich noch in Tränen zusammenbrechen, was ich innerlich sowieso schon tat.

Das Auto setzte sich in Bewegung, ich schaute nicht mehr zurück.

Selbst als ich am Flughafen ankomme, rede ich mir immer wieder ein, dass es richtig wäre, was ich gerade tue...selbst ich weiß, es war es nicht.

Doch eine andere Wahl war mir nicht offen. Nur die Panik und Angst.

In schnellen Schritten laufe ich über den großen Flughafen, bis ich endlich die Gepäckabgabe finde.

Die junge Frau hinter dem Schalter lächelt mich freundlich an.

Als ich ihr gerade meinen Koffer übergebe legt sie den Kopf schief.

"Moment mal," ihre Stimme klingt fragend.

"Sind das nicht Sie?" die Dame zeigt auf eine Zeitschrift, die am Tresen neben ihr ausliegt.

Und ob ich das war. Mitten auf dem Cover eines Klatsch- und Tratschblattes.

Schnell verdeckte ich mein Gesicht ein bisschen.

Ich wollte nicht, dass vermutlich noch mehr Leute am vollen Flughafen auf mich aufmerksam werden.

"Ne, sorry...ich muss dann auch weiter. Schönen Tag noch."
Ich beeile mich, um zu meinem Schalter zu kommen.

Der Frau dort zeige ich das Ticket auf meinem Handy, welches ich vor kurzem erst gebucht hatte.
Sie nickt freundlich und leitet mit ihrem Arm eine einladende Bewegung in den Flieger ein.

Bevor ich den langen Gang betrete drehe ich mich noch einmal um.

Das war es also.

Jetzt hieße es Abschied nehmen.


Strangers - Drew Starkey FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt