Die Wahrheit

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Wir lösen uns voneinander.

"Ich glaube, ich sollte jetzt gehen," sage ich, nachdem wir beide verstummen und es ruhig in Drews Hotelzimmer wird.

"Wieso?"

"Naja, das ist doch so, du willst doch wohl nicht, dass ich nach dem Kuss bleibe?" frage ich ihn.

"Warum sollte ich das nicht wollen?" er ergreift meine Hand.

Ich gucke zu Boden.

"Cecilia?"

Ich antworte nicht. Er legt seine Hand an mein Kinn und hebt es an.

"Gibt es etwas, was du mir erzählen willst?"

Ich antworte nicht.

"Ich glaube, wir müssen wirklich Klartext reden," sagt er zögernd.

Ich nicke.

Er setzt sich auf mein Bett und deutet auf den Platz neben mir.

"Ich hatte bis jetzt eine Beziehung," beginne ich ohne überhaupt zu zögern.

Drew hört ruhig zu.

Ich schlucke die Worte herunter.

"Er hat mich ausgenutzt."

Drews Augen weiten sich.

"Wie meinst du das?"

"Er hat mir immer eingeflößt, dass genau das eine Beziehung wäre. Ich hatte keine Ahnung. Alles ging immer so schnell. Er wollte kein großes Ding daraus machen, jedenfalls nicht, wenn wir alleine waren."

Ich atme durch und versuche die Tränen zu verdrängen.

"Und wenn ihr nicht alleine wart?"

"Dann hat er mich der ganzen Öffentlichkeit präsentiert als wäre ich sein alleiniger Eigentum."
Jetzt schluckt auch Drew.

"Er hat dich für Aufmerksamkeit ausgenutzt?" 
Ich nicke.

"Wer?"

Ich quäle seinen Namen hervor (stellt euch irgendeinen berühmten Schauspieler vor, will hier keinen schlecht machen).

Drews Augen weiten sich und ich merke, wie Wut in ihm aufsteigt.

Er zieht mich an sich heran und fährt mit seiner Hand über meinen Kopf.

"Ich hatte ja keine Ahnung."

"Das ist nicht alles," platze ich hervor.

"Er hat mich zu Sachen gedrängt, die ich nicht wollte," jetzt laufen die Tränen los.

Ich rücke von Drews Schulter ab.
"Dein Shirt wird nass."

Drew zieht mich an sich heran.

"Das interessiert mich gerade weniger," flüstert er und stützt sein Kinn auf meinem Kopf.

Er hält mich immer noch fest.

"Hast du irgendetwas gegen ihn gesagt?"

"Konnte ich nicht. Ich habe eine Schweigepflicht unterschrieben."

"Hast du bei mir auch," erkennt Drew.

"Und du weißt gar nicht wie lange ich innerlich mit mir gerungen habe."

"Ich würde dir das nie antun, das weißt du, oder?"

Ich zögere. Ich weiß, Drew würde es nie machen, aber das hätte ich bei IHM (Schauspieler) auch nie gedacht.

"Weißt du doch, oder?"

Ich nicke zögerlich.
"Ich will nicht, dass alles so wird wie früher," sage ich die Wahrheit.

"Das verstehe ich. Deswegen hast du mich nicht an dich herangelassen?" 

Ich nicke gedankenverloren.

"Warum hast du mir das nicht früher erzählt, dann hätte ich vielleicht keine Gefühle für dich entwickelt?" er reibt sich mit seiner Hand über den Nacken.

Ich weiß, dass er versteht warum ich es ihm noch nicht erz-

Hatte er gerade gesagt, dass er Gefühle für mich hat?
"Habe ich," lächelt er aufmunternd.

Jetzt konnte er auch noch Gedanken lesen.

"Wirklich?"

"Ich meine, es war nicht gerade unauffällig so oft wie Maddie und die Anderen damit angefangen haben," sagt er verlegen.

Plötzlich bin ich von den ganzen traurigen Gedanken abgelenkt.

Drew hat Gefühle für mich.
Richtige Gefühle.

Ich zögere, da ich nicht wirklich weiß was ich sagen soll.

Genau das erkläre ich Drew auch.

"Ich habe gerade keine Worte."

"Kann ich verstehen, ist schließlich gerade ziemlich überrumpelnd gerade," sagt er zusprechend.

"Ruh dich aus, mach dir Gedanken, ich hoffe, du fühlst dich jetzt entlastet, nachdem du dir alles einmal von der Seele geredet hast."

Ich nicke, "das werde ich machen Drew."

Langsam bewege ich mich zur Tür und drehe mich noch einmal mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen zu ihm.

Meine Lippen formen ein "Danke," dann fällt die Tür hinter mir ins Schloss.


Strangers - Drew Starkey FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt