Schiffswrack || One Piece

St. Popura

Oma Cocolo lachte amüsiert vor sich hin, als sie Eisberg und Kaia so an ihrem Küchentisch sitzen sah. Beide schienen ein bisschen überfordert mit der Situation zu sein und eine drückende Stille war inzwischen aufgekommen.

Sie hatten sich den ganzen Tag sehr gut miteinander unterhalten können, doch nun wo es keine Arbeit nebenbei zu erledigen gab, schien es doch ein bisschen schwer das Gespräch am laufen zu halten.

"Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich euch beide gemeinsam hier sitzen sehen habe.", schmunzelte die Blondine und wandte sich dann wieder dem im Kochtopf munter blubbernden Curry zu. "Jetzt fehlt nur noch Franky und mein kleines Trio wäre wieder komplett.", sie summte munter vor sich hin und Kaia sah verstohlen zu Eisberg auf, welcher sich merklich verspannte und dann leise aufseufzte.

Sie wusste zwar nicht ob und was zwischen ihm und Franky geschehen sein mag, doch war ihr auch schon aufgefallen, dass der Mann ihr gegenüber wirklich nicht mehr allzu gut auf seinen alten Freund und auch Kollegen zu sprechen war.

Ganz früher, da hatte sie sich sehr gut mit Franky verstanden und auch viel mit ihm herumgealbert. Diesem war natürlich nicht entgangen, dass sich Kaia in Eisberg verliebt hatte und hatte sie deswegen viel zu oft aufgezogen.

"Er tut immer so toll. Das geht mir richtig auf die Nerven!", murrte Franky genervt und stemmte die Hände in die Hüften. Er schnaubte auf und rollte dann mit den Augen, als er zu Kaia sah. "Aber ich vergaß, du findest ihn ja toll.", nun grinste er ein bisschen. Denn jedes Mal, wenn er sich über seinen Kollegen aufregte, hatte die Brünette etwas dagegen einzuwenden oder versuchte zu schlichten.

Dieses Mal tat sie das jedoch nicht.

Stattdessen stand sie da, mit geballten Fäusten und zitternder Unterlippe. Sie bemühte sich nicht anzufangen zu weinen, doch selbst als sie sich auf die Lippen biss, konnte sie die Tränen nicht unterdrücken.

"Hey, alles okay?", fragte Franky erschrocken und Kaia gab nur einen frustrierten Laut von sich.

"Genau! Dieser Typ denkt echt er wäre der tollste!", fluchte sie dann und versuchte ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. Der Junge vor ihr sah sie nur verdutzt an und für einen Moment wusste er nicht, was er tun sollte. Es verwirrte ihn, dass sie so einen emotionalen Ausbruch vor ihm hatte. Noch nie hatte er sie weinen gesehen und er wusste nicht so richtig damit umzugehen.

"Was ist denn passiert?", fragte er nun noch einmal nach, immer noch etwas verwirrt und die Unsicherheit in seiner Stimme war deutlich zu hören.

"Ich... Er... Ich...", Kaia stotterte vor sich hin und wusste sich nicht so recht zu erklären. Sie wusste doch vorher schon, dass Eisberg sie abweisen würde, wieso tat es dennoch so weh? Kaia versuchte ein weiteres Mal zu sagen was passiert war, doch sie bekam wieder keinen vernünftigen Satz zustande. Dennoch schien Franky wohl zu verstehen, was sie ihm sagen wollte, denn er überwand die Distanz zwischen ihnen und schloss sie dann in seine Arme.

Kaia fragte sich wann und wieso sie sich auch von Franky entfernt hatte. Sie waren immer gut befreundet gewesen, doch irgendwann hatten sie sich immer seltener gesehen. Unter anderem musste es wohl daran gelegen haben, dass sie nicht mehr zur Werft herunterkam, um Eisberg zu sehen. Dennoch war er ihr immer ein wichtiger Freund gewesen und sie hoffte, dass sie ihn bald wiedersehen könnte.

Die junge Frau strich sich die langen Haare über eine Schulter und fing an mit den Strähnen zu spielen. Sie wusste immer noch nicht so richtig, was sie sagen sollte. Die letzten Tage hatte sie viel darüber nachgedacht, wieso sie sich als Kind eigentlich in ihn verliebt hatte. Kaia hatte gemerkt, dass viele der Eigenschaften, wie sein gutes Herz, sein Sinn für Gerechtigkeit und auch dass er immer alles für das gab, was ihm wichtig war, alles Dinge waren die ihn immer noch ausmachten. Und das war nicht gut. Zumindest nicht für ihr Herz.