...du so tun musst, als wärst du mit Bucky verheiratet [Teil 2]

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Hand in Hand begebt ihr euch auf den großen Hof des Kindergartens. Der Platz ist festlich geschmückt. Überall rennen Kinder umher und es wird Kuchen verkauft. Du kannst nicht verhindern, dass du dir vorstellst, wie es wäre, euer Kind jeden Morgen hierher zu bringen.

"Hey, schön, dass ihr kommen konntet", reißt Ola dich aus deinen Gedanken.

Du drehst dich zu ihr und schenkst ihr dein breitestes Lächeln.

"Es ist wirklich schön hier. Ich glaube hierher zu ziehen war eine sehr gute Idee", meinst du fröhlich und drehst dich zu Bucky.

Dieser lächelt zwar, doch du erkennst, wie aufgesetzt dieses Lächeln ist. Hast du ihn vorhin wirklich so verletzt?

"Wir könnten euch ja mal den Kindergarten von Innen zeigen und auf dem Weg ein paar andere Nachbarn vorstellen", schlägt Jack vor.

Ihr nehmt sein Angebot dankend an und folgt den beiden ins Innere des Gebäudes. Nach der Besichtigung und ewigem Händeschütteln sind Bucky und du froh darüber, einen kurzen Moment für euch allein zu haben.

Du willst ihm unbedingt versichern, dass du deine Aussage wirklich nicht so gemeint hast. Immerhin seid ihr gezwungen die Fassade noch einige Zeit lang aufrecht zu erhalten. Ein Streit wäre da eher kontraproduktiv.

"Hör mal", beginnst du, "ich meinte das wirklich nicht so. Das alles ist einfach nur wahnsinnig anstrengend und ich würde gerne wieder nach Hause. Es liegt nicht an dir."

"Ich will dir ja glauben, aber alles was du tust spricht dagegen. Du könntest dich einfach verhalten wie immer. Ich meine wir sind doch gute Freunde. Du müsstest mich nur Frank nennen und ab und zu küssen, aber ansonsten könnte alles so bleiben, wie sonst. Aber du spielst alles nur. Die ganze Zeit über fühlt es sich so an, als würde ich mit einer anderen (Y/N) reden. Verstehst du, was ich meine?"

"Ich...irgendwie schon. Aber das ist doch unser Job", meinst du zögerlich.

"Ich weiß. Aber so kann das nicht weitergehen", meint Bucky ernst.

Du hast das Gefühl, dass es gar nicht wirklich darum geht, dass du die Fasade aufrecht erhälst sondern viel eher darum, dass du sie nicht fallen lässt und das Theater nicht zur Realität werden lässt.

Doch dieser Verdacht ist eben nur das – ein Verdacht. Noch traust du dich nicht ihn auszusprechen.

"Was meinst du", fragst du stattdessen. Doch Bucky blockt ab.

"Vergiss es einfach. Ich...hätte nicht wütend sein sollen. Tut mir leid."

"Du musst dich nicht entschuldigen. Alles ist okay", lächelst du ihn an.

Er lächelt leicht zurück, bevor du plötzlich deinen Namen hörst. Du drehst dich um und siehst etwas weiter entfernt Jack stehen, der dich zu sich winkt. Du siehst verwundert zu Bucky, doch dieser meint nur, dass du gehen sollst und lässt deine Hand los.

"Wo ist denn Ola hin", fragst du, sobald du bei Jack stehst.

"Die musste nochmal nach Hause, sie hat Törtchen selbst gebacken, aber sie mal wieder Zuhause vergessen. Das ist typisch für sie", lacht Jack.

Du lachst leicht und fragst ihn, was er denn möchte.

"Ich muss dir etwas zeigen, wovon ich denke, dass es dir sehr gefallen wird", sagt er und geht voraus.

Du folgst ihm leicht verwirrt. Er führt dich in den hinteren Teil des Gebäudes, wo sich niemand befindet. An einem Raum macht er halt und hält dir die Tür auf.

Zögerlich betrittst du den Raum und siehst dich um. Hinter dir hörst du, wie die Tür verschlossen wird. Du drehst dich zu Jack, welcher dich mit einem merkwürdigen Blick anschaut und langsam auf dich zukommt.

Du läufst rückwärts zur Wand und musst leider feststellen, dass diese viel näher ist, als dir lieb ist.

"Was soll das werden?", fragst du nervös.

Er antwortet nicht, bis er bei dir steht. Er grinst und plaziert seinen rechten Arm neben deinem Kopf.

"Denkst du ich bemerke nicht, wie du und Frank euch streitet? Ihr redet kaum und verhaltet euch...distanziert. Vielleicht brauchst du jemanden, der weiß, was er im Leben will. Jemanden wie mich..."

_____

Bucky steht immernoch draußen. Mittlerweile bist du fünf Minuten weg. Schon etwas lange, aber noch in Ordnung. Er beschließt allerdings dich zu suchen, falls du in weiteren fünf Minuten nicht auftauchen solltest. Zufällig sieht er, wie Ola den Hof betritt. Wahrscheinlich war sie bei euch im Haus, um es mit Kameras auszustatten.

"Ola", ruft er sie.

Mit einem breiten Grinsen geht sie auf ihn zu.

"Frank...du alleine? Wo ist denn deine Frau?"

"Das wollte ich gerade dich fragen. Dein Mann wollte kurz mit ihr sprechen."

"Dann solltest du vielleicht im hinteren linken Gebäudeteil nachsehen. Da ist es ruhig und fast niemand geht bei so einer Feier dorthin."

"Danke, Ola."

Sofort macht er sich auf den Weg. Er ist so besorgt um dich, dass er gar nicht bemerkt, wie normal Ola reagiert hat, als er ihr gesagt hat, dass du alleine mit ihrem Mann bist.

_____

"Oh mein Gott, du müsstest dein Gesicht sehen", lacht Jack plötzlich.

Du bist total verwirrt und weißt nicht, was du antworten sollst.

"Komm schon, 'Lina'", meint er. "Du denkst doch nicht wirklich, dass wir so leicht zu überzeugen sind? Ola und ich haben euch längst durchschaut", grinst er.

"Eine Sache gibt es aber, die mich wirklich interessiert: Wie kann man als Agenten so dumm sein? Ihr seid zwar erst einen Tag hier, aber ihr wusstet doch bestimmt, dass ihr beobachtet werdet und trotzdem ist zwischen euch nicht mehr passiert als Händchenhalten und ein paar kleinen Küssen. Und dann wollt ihr uns verklickern, dass ihr bald ein Kind wollt? Viel widersprüchiger geht es ja kaum."

Darüber hast du bisher noch nicht nachgedacht und musst zugeben, dass er absolut Recht hat. Ein Pärchen, das versucht Kinder zu kriegen, aber keinen Sex hat? Unrealistisch.

Bevor du etwas erwidern kannst, attackiert er dich mit einem weißen Tuch in der Hand. Er handelt so schnell, dass du gar nicht reagieren kannst.

Ehe du dich versiehst hat er dir das Tuch auf den Mund gepresst und du wirst langsam müde, bis dir schließlich Schwarz vor Augen wird und du zur Seite kippst.

Wenn mal wieder alles drunter und drüber geht, weil... [Requests Open]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt