[21] Treffen mit den Eltern

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„Bevor du mich nach Hause bringst... können wir bei meinen Eltern vorbeifahren? Ich will mit ihnen reden" wir saßen am Frühstückstisch und aßen Spiegelei, tranken Milch und aßen etwas Obst.

Iruka nickte und stand auf um das Geschirr wegzustellen.
„Danke" ich brachte mein Geschirr ebenfalls in die Spüle und zog mir meine Sachen von gestern an. Irinas hatte sie aufgehängt damit sie trockenen konnten.

Ich hatte es die letzten Jahre nie geschafft meinen Eltern unter die Augen zu treten, unter die Augen zu treten. Lächerlich.

Iruka war ein Freund meiner Eltern, zwar war er jünger als sie und das schon um 10 Jahre aber dennoch haben sie sich immer gut verstanden.

Im Auto setzte ich mich wieder auf den Beifahrersitz und lehnte mich an die Tür. Ich sollte Sasuke in Zukunft aus dem Weg gehen.
Ich sollte meine Gefühle einfach abbrechen, doch das ist einfacher gesagt als getan.

Das Auto hielt nach 20 Minuten fahrt und man sah schon die großen Eichen die sich über den Hof erstreckten.
Alles war ordentlich angerichtet, die Stimmung gedrückt.
„Ich- komm gleich wieder" mit etwas Überwindung stieg ich aus dem Auto aus und betrat den Hof. Ein großes Tor schränkte den Hof mit dem anliegenden Zaun ein.

An den herumliegenden Blumen und anderen Sachen lief ich vorbei. Den Sandweg entlang, an einen kleinen Teich vorbei zu einem Grab.
Zwei Kerzen die schon seit langem runtergebrannt waren standen noch auf dem Grab meiner Eltern.
Ein Familienfoto in einem kleinen Bilderahmen lag zwischen den Blumen vor dem Grabstein.

Den Schmerz runterschluckend kniete ich mich hin und biss mir fest auf die Unterlippe. Der Geschmack von Eisen verbreitete sich in meinem Mund.

Meine Mutter war bei meiner Geburt gestorben, Hirnblutung.
Mein Vater war immer mein Vorbild, er ist von mir gegangen als ich 9 war.

Diese mitleidigen Blicke, ja ich hasse sie bis heute.

Mitleid führt zu nichts.

Mein Vater hatte sich das Leben genommen.
Nur Wirr konnte ich mich an damals erinnern.
Ich war immerhin ein Kind.
Sein Abschiedsbrief hab ich bis heute nicht gelesen.

„Mom, Dad" schluchzend senkte ich den Kopf.
„Ich weiß nicht was ich tun soll" gestern Abend hatte ich Iruka alles erzählt doch er wollte nicht wirklich eine Stellung dazu nehmen. Er war der Meinung dadurch Sasuke zuhören sollte.
Aber natürlich.

„Ich hab mich verliebt, ich war glücklich. Doch es ist was passiert, er hat was schlimmes gemacht. Etwas was man nicht verzeihen kann.
Ich weiß noch nicht mal ob ich zur Polizei soll.
Doch ohne ihn bin ich so allein, unvollkommen" meine Stimme zitterte.
„Ich- ich krieg das Bild nicht mehr von meinen Augen weg. Ich brauch jemanden an meiner Seite, ich hab das Gefühl- das Gefühl das ich es nicht alleine schaffe. Verdammt ich bin 22 und ein Häufchen Elend. Es tut mir leid das ich so eine Enttäuschung bin, und das ich euch nie besuchen kam.
Es tat so weh also bin ich weggezogen. Dann traf ich ihn das erste mal" bitter lachte ich auf „ich hielt ihn für den größten Idioten der Welt"

„Doch mit der Zeit wurde er mein Idiot, obwohl er doch so viel reifer als ich ist..." diesen Monolog zu führen half mir beim verstehen.
Es war als würde eine Last von meinen Schultern fallen und mich aufatmen lassen.

„... er hat jemanden umgebracht. Ich Dummkopf sah doch auch schon die ganze Zeit diese verdammte Waffe an seinem Körper. Über die Zeit kamen wir zusammen, er gab mir das Gefühl geliebt zu sein.
Gestern wollte ich ihn besuchen doch er war nicht zuhause, sein Bruder verriet mir wo er sich aufhielt also ging ich dorthin und... es passierte alles so schnell" meine Tränen vergingen mit der Zeit.

„Ich sollte das ganze wohl beenden" ein Windzug wehte über den Friedhof und lies die Blätter aufrauschen.

Langsam erhob ich mich, klopfte den dreck von meinen Knien und sah auf das Familienfoto.
So unbeschwert.

„Wir sehen uns bald wieder" ob auf dem Friedhof oder woanders wusste ich selbst noch nicht.

Zurück bei Iruka im Auto sah er mich kurz an und schmiss dann wieder den Motor an um mich nach Hause zu bringen.

Mit einem trockenen Abschied stieg ich aus dem Auto aus und betrat meine Wohnung.

Betrübt nahm ich mir einen Schokoriegel und setzte mich vor meinen Fernseher. Der Wetterbericht sagte das es für die nächsten Tage regnen würde.
Mein Gesicht sieht jetzt schon wie 3 Tage Regen aus.

Ich beschloss mich auf Arbeit krank zu melden. Ich fühlte mich einfach beschissen.

Als ich auf mein Handy blickte sah ich ein paar Nachrichten von Sasuke.
Da ich sonst nichts zu tun hatte öffnete ich sie und lass sie mir durch.

Er klang verletzt.
Er wollte mit mir reden, von Angesicht zu Angesicht.

»Wir können uns treffen aber ich fühl mich nicht bereit dazu. Ich hab so viele Fragen« zögernd sendete ich die Nachricht ab.
Sofort ging er online.

»Ich werde dir all deine Fragen beantworten. Bitte hör mir nur zu« obwohl es erst Mittag war legte ich mein Handy zurseite und stieg in mein Bett.
Mein Körper war völlig fertig.

Am nächsten Tag beschloss ich mal wieder rauszugehen. Am Morgen hatte ich noch eine Nachricht von Sasuke bekommen, er war besorgt weil ich nicht in der Bar war.
In der Nacht hatte es leicht geregnet weshalb die Straßen feucht und leicht rutschig waren.

Mit meinem Board unter dem Arm beschloss ich ins alte Parkhaus zu gehen. So nah an dem Ort wo ich Sasuke das letzte mal gesehen habe.

Mit meinen Gedanken bei Sasuke rollte ich über die nasse Straße. Zuerst warf ich mein Board, und dann mich selbst über den Zaun um ins Parkhaus zu gehen. Ich blieb in der Bodenebene. Mir war nicht danach aufs Dach zu gehen.

Staub, Sand und Steine lagen im Weg doch das hinderte mich nicht daran meine Tricks zu üben.
Hin und wieder landete ich einen Kickflip, doch meinen Schwerpunkt legte ich auf den Ollie. Der Ollie war sowas wie die Grundlage beim Skaten, man stellte einen Fuß auf das Ende des Boards  und drückte somit das Ende nach unten. Gleichzeitig streift der andere Fuß dem Griptape entlang nach oben sodass man einen kleinen Sprung landete.
Sah einfacher aus als es war.

Ich versuchte verschiedene shuv it's, Hauptsächlich den Fake Shuv it.

Mit einem Mal knickte ich mit meinem Fuß um, flog nach hinten auf eine harte Metallstange die zu einem herausgerissenem Geländer gehörte und rollte mich schmerzhaft nach vorne hin ab.
Ich war sowasvon ausgerutscht. Meinen Rippen ging es gut doch beim nach hinten fallen bin ich mit dem selben Fuß zwei mal umgeknickt.

„Hast du dir weh getan?"

„Nein also dieser Fall tat absolut nicht weh. Das Blut an meinem Ellenbogen brennt auch absolut nicht, mit geht es blendend" antworte ich ironisch bis ich aufblickte.

„Bleib weg!" ich war so in Rage gewesen das ich gar nicht darauf achtete wer soeben das Parkhaus betreten hatte.

Meinen Befehl ignorierend trat Sasuke auf mich zu. Kritisch musterte ich ihn, er sah gut aus.

„Lass mich dir helfen" er hockte sich neben mich, griff unter meine Arme und hiefte mich auf eine Kannte hoch.
Seine Berührungen brannten auf meiner Haut.
So wie mein Aufgeschürfter Ellenbogen.

„Wir müssen reden" fing er an. Ein Klos bildete sich in meinen Hals als er sich gegenüber an die Wand lehnte, kaum fünf Meter von mir entfernt.

🍡 SKATEBOARDING IN THE RAIN 🍡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt