Kapitel 2

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Ich schmunzelte in mich hinein.

„So ein selbstverliebter Arsch." stellte ich fest und hoffte niemand hatte mich gehört. Hat es auch nicht. Ich war mittlerweile allein.

Auf der Kutschfahrt hoch zum Schloss hatte ich eine Kutsche für mich. Ich war recht spät aus dem Zug gekommen und eine der letzten.

Liebes, ich würde an deiner Stelle aufpassen was du denkst und was du zu mir sagst." machte ich ihn nach. Ich war wütend, weil er denkt er hat gewonnen.

Er weiß doch gar nicht wie schwach er eigentlich ist. Ich wollte doch, dass er hört, wie ich ihn und seinen Vater beleidige. Mich hat es echt gewundert, dass er noch so ruhig geblieben ist.

Ja Mattheo ist genauso, wie ich. Ein Legilimentor. Er kann die Gedanken anderer Menschen hören, sie manipulieren und kontrollieren. Meine Eltern haben mir das als Gabe gegeben. In meinem Fall ist es auch das sicherste. Mattheo musste es wahrscheinlich schwer erlernen, um andere Menschen schon in seiner Kindheit umzubringen.

Zu meinem Glück gibt es auch noch Okklumentik. Das Gegenstück zur Legilimentik. Okklumentik schützt dich vor Menschen, welche in deinen Kopf eindringen wollen. Warum zu meinem Glück?

Okklumentik ist wie eine Mauer. Viele Eltern haben zur Zeit Voldemorts ihren Babys diese Mauer errichtet. Legilimentoren können also nicht in deren Köpfe. Fast die Hälfte der Klasse hat sowas. Ich muss deren Gedanken also nicht vollständig hören.

Ich höre sie immer noch, weil die Mauern einfach zu instabil sind, siehe Blondie Malfoy Jr .
Mattheo hat eine stärkere Mauer. Sie ist schwer zu durchbrechen, es ist aber nicht unmöglich.

Meine Mauer hat noch nie jemand, ohne dass ich dafür gesorgt habe, durchbrochen. Okklumentik und Legilimentik sind schon lange Teile meiner Familie. Dadurch ist die Mauer, welche meine Eltern errichtet haben, um einiges stärker.
Dafür bin ich ihnen sehr dankbar.

Mein Gedankenfluss wurde unterbrochen, als eines der Thestrale aufwimmert. Wir sind da!

Ja ich kann Thestrale sehen. Ich habe den Tot meiner Eltern mit angesehen, an welchen ich mich zum Glück nicht erinnern kann.

Die Holztüren gehen auf und ich sprinte zur großen Halle. Fast alle sind schon da, weshalb sie mich anstarren, als wäre ich ein neuer Erstklässler.

Ich gehe sofort zum Hufflepuff Tisch und erblicke auch schon Susan. Sie ist eine gute und auch meine einzige Freundin. Ich bevorzuge es Einzelgänger zu sein, aber trotzdem mich mit den meisten gut zu verstehen, sollten sie ein Gespräch anfangen.

Sobald ich sitze beginnt Dumbledore mit seiner Rede.

„Echt man, kann der die nicht mal ein bisschen abändern." seufze ich und die Jungsgruppe in meiner Nähe kichert.

Die stehen zum Glück nicht auf mich, weshalb ich mich nach der Rede mit ihnen unterhalte. Endlich mal Leute, die nicht andauernd irgendwelche Sexgedanken haben.

„Und nun zu den Vertrauensschülern!" verkündet Dumbledore. Alle schauen gespannt in die Runde. Während der Ferien kann jedes Haus seine jeweilige Stimme abgeben. Ich weiß, dass man als Vertrauensschüler nicht viel machen muss, außer manchmal auf die Erstklässler aufzupassen. Die anderen kommen allein gut zurecht. Zumindest in unserem Haus.

Man kann erst ab dem 5. Jahr so einer werden. Letztes Jahr war es Hannah Abbott. Nun bin ich 6. Jahr und stehe zum zweiten Mal zur Auswahl. Mich wählt aber keiner, weil mich niemand wirklich kennt.

Ich habe Ernie Macmillan gewählt. Er macht mir immer einen passablen Eindruck und jeder mag ihn.
Man kann auch Häuserübergreifen wählen, aber ich glaube dazu muss man sich extra an Dumbledore wenden.

Jedem Haus wird nun sein Vertrauensschüler vorgestellt. Da dies gleichzeitig passiert, bekommt man von den anderen nicht viel mit. Die Hausgeister kommen angeflogen und verkünden die frohe Nachricht.

„y/n Williams!" bringt der Fette Mönch heraus. Meine Kinnlade fällt herunter. Susan schaut mich mit einem stolzen und freudigen Blick an. Alle Klatschen und gratulieren mir.

„Was passiert hier!" schreit die Stimme in meinem Kopf. Irgendwie bin ich glücklich. Ich meine sie haben mich gewählt und verlassen sich auf mich.

Wir als Vertrauensschüler haben unteranderem auch besondere Privilegien.

Wir haben ein riesiges Bad mit einer Badewanne, die einem Pool gleicht und wir leben in einem eigenen Apartment. In jedem Haus gibt es gleich neben dem Gemeinschaftsraum eine Tür. Sie ist ein Portal in unser Apartment, das heißt wir sind in unserem Haus, aber trotzdem vor den kleinen Schülern geschützt.

Da wir uns ja untereinander auch beraten müssen, gibt es in dem Apartment also zwei Zimmer. Jedes hat sein eigenes Bad. Es teilen sich zwei Häuser ein Zimmer, egal ob männlich oder weiblich, was mich ein bisschen stört, aber na gut was soll man machen.

Durch das Portal kann auch nur derjenige gehen, der dem Haus angehört, also wir können uns in dem Apartment frei bewegen und uns besprechen, aber um in den Gemeinschaftsraum der anderen zu kommen, muss man zur „Vordertür" und einen der Schüler dort fragen.

Mittlerweile stehe ich mit den Erstklässlern vor unserer Tür. Sie ist im Keller und neben der Küche, was ich sehr sehr praktisch finde.

Ich zeige den Erstklässlern unseren Eingang. Sie müssen einen Rhythmus klopfen, denn Madame Helga Hufflepuff fand es gut unser Gedächtnis zu stärken. Je länger man in Hogwarts ist, desto leichter fällt es einem sich das zu merken. Es sind nur 3 Töne weshalb ich davon ausgehe, dass sie es hinbekommen.

Ich führe sie in den Gemeinschaftsraum, stelle meine Hilfe jederzeit zur Verfügung und verabschiede sie.

Erschöpft öffne ich die Tür zu meinem neuen Apartment. Zwei Zimmer mit der Aufschrift „Slytherin und Hufflepuff" , „Gryffindor und Ravenclaw" fallen mir ins Auge. Na gut kann ja nicht so schlimm werden.

Ich öffnete die Tür und mein Kinn fiel mal wieder zu Boden. „Ernsthaft?! Ernsthaft!?" fragte ich mich und mein Hass auf das Universum wurde immer größer.

„Oh mein Gott-" war das einzige, was ich voller Schock heraus brachte.
„Du bist Slytherins Vertrauensschüler?!" platzte es aus mir heraus. „Ich meine so richtig mit Vertrauen?" ich konnte es immer noch nicht fassen.

„Oh das wird lustig..." war die einzige Antwort, die ich darauf bekam.

Ich lief ohne noch etwas zu sagen ins Badezimmer und wusch mein Gesicht mit kaltem Wasser. Als ich es abgetrocknet habe und meine Augen Richtung Spiegel wieder öffnete, stand er auf einmal hinter mir. Ich zuckte zusammen.

Mit seinen Händen fest an meiner Hüfte und auch Richtung Spiegel guckend haucht er in mein Ohr „Weißt du Liebes, du solltest dich mal entspannen. Nicht immer so Stress machen."

Ich wich zurück und musterte ihn. Warum er? Warum ich?

Sofort stürmte ich aus dem Zimmer, durch meinen Gemeinschaftsraum und Schnur stracks auf dem Weg zu Mrs. Sprout, meiner Hauslehrerin.

„Können sie veranlassen, dass die Vertrauensschülerzimmer getauscht werden?" brachte ich keuchend hervor.

Als ich aufsah, erblickte ich das erwartete Gesicht von Mrs. Sprout, aber auch seins.

„Wie? Warum? Wa-"
„Ich sagte ihnen doch, dass sie etwas außer dem Häuschen ist, weil sie sich so freut und alle kennenlernen will, die auch Vertrauensschüler sind." unterbrach er mich und packte mich am Arm.

Mrs. Sprout freute sich natürlich über die Lüge, die ihr da aufgetischt wurde und verabschiedete uns, mit einem Lächeln.

Geschockt sah ich ihn an, während er mich in den Keller zu unserer beiden Gemeinschaftsräume zog.

„Apparieren Liebes." antwortete er mir auf meine stumme Frage.

Wir trennten uns in dem Wissen, uns gleich wieder zu begegnen.

a/n: Also irgendwie mag ich das Kapitel. Ich schweife natürlich sehr oft ab, aber naja. Ich hoffe es ist also nicht schlimm, dass ihr Hufflepuff seid. Ihr merkt sie/ ihr seid sehr taff.
~A

1234 Wörter

Vertrauensschüler || MR x reader ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt