Türchen 8 einKrankesWurst

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Harry parkte seinen Wagen. Sogar im Parkhaus waren Weihnachtsbeleuchtung und Deko angebracht und Harry lächelte, während er „Last Christmas" summend aus dem Auto stieg und in die Wärme des Kaufhauses trat. Es war hell und warm, gemütlich und es lief Weihnachtsmusik, überall standen Tannenbäume und Kerzen und Figürchen und an einem Stand wurden kostenlose Plätzchen verteilt. Von irgendwoher läuteten Glöckchen und Harry war für einen kurzen Moment nach Weinen zumute, da er es so unfassbar sehr schätze, das alles. Diese hinreißende Atmosphäre, das Gefühl, das alles.

Harry sog den Moment in sich auf. Er liebte Weihnachten über alles. Nach einer Weile setzte er sich in Bewegung und machte sich auf den Weg zu dem Wunschzettelbaum, ein riesiger Tannenbaum, an den Menschen, speziell finanziell belastete Eltern, ihre Weihnachtswünsche oder die ihrer Kinder in einem Zettel hineinhängen konnten. Und jemand anderes konnte sich einen Zettel vom Baum abmachen und den Wunsch erfüllen. Harry könnte heulen bei der Vorstellung.
Er machte das jedes Jahr, erfüllte eine Stange Wünsche und fand seine eigene Freude in den glücklichen und dankbaren Gesichtern der Menschen.

Das Kaufhaus war voll, die Menschen hetzten durch die Läden und Geschäfte, suchten die letzten Geschenke zusammen, damit sie alles vor dem 4. Advent beisammen hatten. Harry schlenderte gelassen durch die Massen und schlenkerte mit den Armen, summte bei den Weihnachtsliedern mit und nahm dankbar ein Plätzchen entgegen, das zwei junge Mädchen an einem Stand verteilten. Kurz bevor er beim Baum ankam, bog er in die Bäckerei ab und kaufte sich einen heißen Kakao. Dann setzte er seinen Weg fort. Als er vor dem Baum stand, legte er den Kopf schief und schätze, wie viele Zettel wohl noch daran hingen. Es müssten um die 25 sein. Das war sehr gut, wenn man bedachte, wie viele Zettel am Anfang jeder Weihnachtszeit an dem Baum hingen. Doch 25 unerfüllte Wünsche brachen Harry beinahe das Herz. Er wollte sie alle erfüllen, jeden dieser 25 Menschen glücklich sehen.

Er pflückte behutsam einen roten, orangenen und grünen Zettel von den Tannenzweigen, lief um den halben Baum herum und nahm sich einen gelben, blauen und weißen Zettel herunter. Dann öffnete er zuerst den Orangenen. Ein Babybornjunge. Harry wusste genau, wo man so einen bekam, er hatte schon zwei davon besorgt, einen in diesem und einen im letzten Jahr. Er machte sich auf den Weg zum Spielzeugladen in der Nähe und stöberte ein wenig durch die Regale.

Drei Stunden später hatte er alle Zettel abgearbeitet. Den Roten: eine Feenfigur; den Gelben: eine Bommelmütze; den Grünen: Haarklammern; den Weißen: ein Backbuch für Weihnachtsplätzchen.

Nur einer war noch übrig. Der blaue. Das Kaufhaus war so gut wie leer und die ersten Ladenbesitzer begannen schon damit, ihre Geschäfte zu schließen. Harry ließ sich neben einem Kaufhaus-Santa auf ein Sofa fallen und entfaltete den Zettel hastig. Er enthielt einen ganzen Text.

Lieber, lieber Mensch, der diesen Zettel vom Baum genommen hat und uns unseren größten Wunsch erfüllen will.
Danke!!! Sie sind ein Geschenk an sich. Wir wünschen uns seit zwei Jahren einen Teddybären, doch unsere Mutter hat nicht genug Geld, um uns so viele Geschenke zu kaufen. Lätztes Letztes Jahr hat niemand unseren Zettel abgenommen.
Und deshalb versuchen wir es dieses Jahr.
Wir danken Ihnen von ganzem Herzen!

Harry blinzelte einige Tränen weg (a/n: same harry- gottchen, so am heulen während ich das schreibe. wir hatten auch immer so einen baum da, wo ich wohne aber wegen corona wurde der dann weggemacht und ughhh ich hasse das ich will unbedingt so einen wunsch erfüllen, am besten alle!! und ich hasse, dass ich es nicht kann) und begutachtete die kleinen Unterschriften unter dem Text.

Fizzy, Lottie, Daisy, Phoebe, Louis

„Oh man, ich heul gleich", murmelte Harry und zuckte zusammen, als ihm jemand die Schulter tätschelte. Es war der Kaufhaus-Santa. Er schien ungefähr im gleichen Alter zu sein wie Harry und hatte umwerfende blaue Augen und außerordentlich weich aussehende Wuschelhaare.

Adventskalender || Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt