Kapitel 1: Baranduin

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Teil 1: Baranduin

Sie wollten nur einen Ausflug in die blauen Berge machen. Doch so weit waren sie nicht gekommen. Sie waren von Imladris losgeritten, hatten in Bree Rast gemacht und im "tänzelnden Ponny" gegessen. Naja alle außer Legolas hatten gegessen. Legolas hatte sich auch die ganze Zeit über diesen Gestank beschwert, da war er aber nicht allein, auch Elladan und Elrohir hatten die Nasen gerümpft. Im Gegensatz zu Legolas sich aber nicht weiter beschwert. Und Estel hatte Legolas nur angelächelt. "Eine Nacht wirst du überleben, mellon nin." Legolas wäre nach dem Satz fast explodiert, und hatte sich danach einfach zurück gezogen. Wie sehr wünschte sich Legolas jetzt wieder dorthin zurück, die Strapazen dort waren nichts zu ihrem aktuellen Problem. Von Bree aus waren sie ins Auenland weiter geritten, um sich ab dort am Baranduin zu orientieren. Sie waren nun einen ganz Stück südlicher vom Auenland und hatten die Berge schon fast erreicht. Es waren drei Wochen seit sie aufgebrochen waren und Legolas konnte die Einwände seines Vaters und Elronds nun verstehen. Sie hatten vor den Gefahren gewarnt und sich Sorgen gemacht und wie sich jetzt herausstellt waren diese Sorgen nicht unbegründet. Die vier wollten gerade ihr Lager für die Nacht aufschlagen, als Legolas ein Geräusch hörte, die Zwillinge schienen zu abgelenkt zu sein, von was wussste Legolas nicht, wahrscheinlich plantetn sie den nächsten Streich gegen ihn oder Estel. Und auch er selbst musste ziemlich abgelenkt gewesen sein, denn die Geräusche waren schon ziemlich nah. Er war in Gedanken bei Estel gewesen mal wieder, seinem besten Freund für den er so viel mehr als Freundschaft empfand. "Elladan, Elrohir, da kommt was auf uns zu. Wo ist Estel?" Er wollte nur kurz nach Feuerholz schauen gehen. Legolas machte sich allmählich Sorgen. Seine Sorgen waren auch berechtigt wie sich zeigte, kaum hatten die drei sich ihre Waffen geschnappt erblickten sie die Orks. Sofort flogen Pfeile, wobei Elladan und Elrohir bald zu ihren Schwertern wechselten, und damit den Nahkampf starteten. Legolas schoss weiter, während er sich verzweifelt nach Estel umsah. Estel war nirgends zu sehen und das beunruihgte den jungen Elb. Durch sein ständiges Umschauen nach Estel bemerkte er nicht, wie er selbst in die Schussbahn eines Orks geriet. Erst als ein Pfeil ganz nah an seinem Kopf vorbeischoss, drehte er sich alamiert um. Plötzlich kam aus dem Gebüsch neben ihm Estel auf ihn zugehumpelt, wodurch sich Legolas wieder ablenken lies. "Legolas pass auf!", schrie Estel und warf sich vorwärts auf den jungen Elb. Beide fielen zu Boden, aber der Pfeil traf Estel noch in der Schulter. Legolas krempelte sich wieder auf und versuchte Estel und sich zu beschützen, doch die Zwillinge hatten schon die meisten Orks umgebracht, als er dies geschafft hatte. Als auch der letzte Ork tot umfiel - Elladan hatte ihm den Kopf abgeschlagen - schoss Legolas sofort herum und kniete sich neben Estel. Aragorn lächelte ihn nur müde an und schloss die Augen. "Estel, nein nicht einschlafen. Bleib schön bei mir, mellon nin (mein Freund)." Estel öffnete seine Augen wieder, doch es schien ihm viel Kraft zu kosten. "Wo bist du überall verletzt? Schulter und..." "Knie.", presste Aragorn hervor. Und da sah Legolas die Schusswunde in Estels linken Knie, der Pfeil war schon entfernt worden. Mitlerweile waren auch Elladan und Elrohir bei den beiden. "Muindor...(Bruder)", flüsterte Elladan, während er sich auf die andere Seite von Estel kniete. "Muindor, bleib wach. Estel hörst du mich? Du musst wach bleiben und mit uns arbeiten." Estel nickte nur müde, als er seinen Blick von Legolas abwand und sich Elladan zuwand. "Ro ich brauch das Asea (Heilkraut).", sprach Elladan seinen Zwilling an, während er sich das Knie ansah. "Sieht nach Gift aus. Es gehen gelbe Linien von der Wunde aus." Ro nickte kurz und verschwand die paar Schritte zu ihren Taschen. "Elladan, was bedeutet das?", Legolas bekam Angst, Angst um Estel. "Dass wir uns beeilen müssen, hier können wir ihn nur notdürftig versorgen, wir müssen schnellst möglich zurück nach Imladris. Wir packen jetzt zusammen und begeben uns noch diese Nacht auf den Rückweg, sobald wir die Wunde notdürftig versorgt haben." Legolas nickte zwar, machte allerdings keine Anstalten sich von Estel wegzubewegen. "Legolas, wir brauchen den Platz.", sprach Elrohir ihn leise an, doch Legolas schüttelte wehement den Kopf. "Ich geh hier nicht weg. Ich bleib bei Estel." Estel hatte mittlerweile die Augen geschlossen und war wohl doch eingeschlafen. Vorsichtig strich Legolas ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ro, ich bekomme das alleine hin. Danke, würdest du schonmal alles zusammen packen.", sprach Elladan. Legolas würde man nicht von Estels Seite bekommen und eine Diskussion war das Letzte was Elladan jetzt wollte. Elrohir nickte Elladan zu, er verstand den Gedanken dahinter und machte sich auf den Weg zu den Taschen. Elladan machte sich an die Arbeit die Wunden zu versorgen und gab sein bestes das Gift aus ihnen zu bekommen, hörte Legolas aber zu, wie dieser leise mit Estel sprach - und für andere Menschen wäre es wohl nicht zu verstehen gewesen, aber Elben und ihre Ohren. "Melleth (Geliebeter), bleib bei mir. Hörst du darfst mich nicht verlassen.", Legolas schien gar nicht aufzufallen wie er Estel gerade bezeichnet hatte, aber Elladan hatte es gehört und von seiner Arbeit aufgeschaut. Der ältere Zwilling lächelte leicht, er und Ro hatten sich so etwas schon gedacht und ihr Adar (Vater) hatte gemerkt, dass zwischen den beiden mehr als nur Freundschaft herrschte und alle drei Elben fanden es auf eine gewisse Art amüsierend wie die beiden umeinader herumtänzeln ohne die Gefühle des anderen zu realisieren, die für alle Aussenstehende so offensichtlich schienen. Elladan und Elrohir hatten schon viel ausprobiert, um die beiden zusammen zubringen. DIe Zwillingen hatten ihren Bruder und Legolas schon in Estels Zimmer eingesperrt, oder in der Bibliothek - wobei ihr Ada (Papa) davon wenig begeistert war, da er dort hinein wollte. Sie hatten viel probiert und so zum Beispiel Gedichte geschrieben, wobei Legolas dies zum Anlass genommen hatte Estel etwas über Gedichte beizubringen. Es erschien hoffnungslos, doch als Elladan Legolas zuhörte, wie er Estel darum bat ihn nicht zu verlassen, war er sich sicher, dass die beiden ihren Weg finden würden. Und wenn er und Ro nachhelfen mussten, würden sie das auch noch hinbekommen, sie hatten die beiden immerhin noch nicht in einem Krankenzimmer eingeschlossen.

Während Elrohir ihre Sachen zusammenpackte und die Pferde beliet verband Elladan die Wunden zu Ende und ließ Legolas mit einem Kopfnicken mit Estel alleine, um seinen Muindor zu helfen. Elrohir musste kichern, als Elladan ihm seinen neuen Plan verriet. Doch Legolas bekam davon nichts mit. Ihm liefen stumm Tränen über die Wangen und bat Estel immer wieder die Augen zu öffnen, doch Estel tat nichts außer leicht zu lächeln. Es wirkte irgendwie ironisch, Legolas weinte aus Angst - obwohl er sich selbst sagte, dass er dafür keinen Grund hat, sonst wäre Elladan bei ihnen geblieben - und Aragorn lächelte ihn einfach mit geschlossenen Augen an. "Legolas, wir können los. Du musst dich von unseren Muindor trennen. Er muss möglichst still halten beim Reiten, da haben es Elladan und ich leichter." Legolas schüttelte nur den Kopf. "Penneth nin (Mein Kleiner), ich weiß du möchtest dich nicht von Estel trennen, aber es ist für den Transport das Beste für ihn. Du darfst bei der nächsten Rast wieder auf ihn aufpassen. Aber auch Ro und ich machen uns um unseren Muindor sorgen und wollen helfen. Gestatte uns das, saes (bitte).", schritt Elladan jetzt sanft ein. Und tatsächlich nickte Legolas und stand langsam auf. Fahrig und ganz unlegolasisch fuhr er sich mit seinem Ärmel über das Gesicht und wischte die Tränen von seinen Wangen. "Du bekommst ihn wieder, penneth.(Kleiner)" versprach Elladan, während er Elrohir vorsichtig Estel aufs Pferd reichte. Sie hatten eine interessante Zeit vor sich, befand Elladan.

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Das war das erste Kapitel, danke fürs reinschauen und Lesen, die Geschichte ist fertig geschrieben und wartet darauf weiter online gestellt zu werden, kann also nicht mehr lange dauern;) Bis dahin würde ich mich über Kritik freuen, vllt kann ich noch was in den nächsten Kapiteln überarbeiten bevor ich sie online stelle.

 Liebe Grüße Carminis007 :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 01, 2021 ⏰

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