#16 Gewissheit

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BAKUGO POV

Nachdem wir diese Schreie hörten, hörten wir nur noch ein lautes Geräusch. Als die Lehrer die Tür öffneten, hörten wir sie. Wie sie den Polizisten am Kragen hielte und wie sie ihn anschrie. Diese Worte, sie hörten sich so an, als würde sie um Hilfe rufen. Man konnte die pure Verzweiflung, den Hass und die Angst aus ihrer Stimme hören. Das bereitete sogar mir, eine totale Gänsehaut. Wir waren alle sprachlos, selbst die Lehrer bekamen kein Ton raus. Selbst als sie rauslief, keiner hielt sie auf, keiner sagte ihr sie solle stehen bleiben. Sie lief einfach weiter, an uns vorbei ohne uns Aufmerksamkeit zu schenken. Aber man konnte ihren Blick sehen, diesen eiskalten leeren Blick den sie drauf hatte. Selbst ich bekam ein bisschen Angst.

Als sie raus ging, hörten wir die Stimme von Rektor Nezu. ,,Aizawa-Sensei, bitte verfolge sie, aber achte darauf, dass sie dich nicht bemerkt. Beobachte sie einfach nur." Bittete er unseren Lehrer. Dieser nickte nur und machte sich auf dem Weg, ihr zu folgen. Nachdem er draußen war, kamen All Might und Rektor Nezu zu uns und sprachen zu uns. ,,Kinder, wir gehen jetzt zurück zum Wohnheim, also kommt bitte." Niemand bewegte sich, alle waren wie erstarrt. Bis ich ein Schluchzen hörte. ,,Sensei, was wird jetzt mit Mitsuko-chan passieren? Geht es ihr gut?" Fragte Uraraka. Als ich zu ihr rüber schaute, bemerkte ich, dass die Mädchen alle weinten? ,,Keine Sorge! Aizawa-Sensei ist bei ihr, ihr geht es gut." Mit diesen Worten machten wir uns also auf dem Weg zurück.

MITSUKO POV

Nach der Aktion, ging ich raus, um ein bisschen frische Luft zu schnappen. Ich grübelte und grübelte. Was ist, wenn das nur ein Betrüger ist? Ich muss es raus finden, aber wie? Ich hab's! Ich rannte los. Das wird mir Gewissheit verschaffen!

Ich rannte und rannte, bis ich an einem abgelegenen Ort ankam. Jetzt rannte ich nicht mehr, sondern lief mit schnellen Schritten dorthin. Ich muss das tun, ich muss es einfach wissen! Nach einer kurzen Zeit kam ich an, ich stand vor dem Grab meines Bruders. Da ich die Fähigkeit habe, Erde zu steuern, holte ich mit Leichtigkeit den Sarg heraus.

Meine Hände zitterten heftig und mein Puls beschleunigte sich in Rekordzeit. Ich habe Angst. Angst davor, was ich gleich sehen werde. Egal was es jetzt sein wird, ich werde es bestimmt ganz und gar nicht schön finden. Unsicher lief ich auf und ab, ohne den Sarg aus den Augen zu lassen. ,,Es tut mir wirklich leid, aber ich muss es wissen!" Sprach ich eher zu mir selbst. Mit zittrigen Händen, bewegte ich langsam meine Hand Richtung Sarg. Ich schloss meine Augen und öffnete ihn. Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Und das was ich sah, war der reinste Horror.

Mein Bruder lag da, nicht als Skelett, sondern genau so wie ich ihn vor 2 Jahren begraben hatte. Voller Brandwunden. Ich löschte nämlich damals das Feuer, kurz bevor ich von den Schmerzen ohnmächtig wurde. ,,Aber... unmöglich... wie?" Ich konnte es nicht glauben. Ich erschaffte ein Messer und stoch auf dieses etwas ein. Es war also so, wie ich es mir dachte. Die Person im Sarg war nicht mein Bruder, sondern eine von ihm erschaffene Puppe, die so echt aussieht. Aber natürlich, wieso ist es mir nicht vorher aufgefallen? Wir besitzen die Fähigkeit, der Echtpuppen Herstellung. Wir können Puppen erschaffen, die so echt aussehen, dass man sie mit echten Menschen verwechseln kann. Dann heißt es ja, dass er niemals tot war und ich Idiotin habe um ihn getrauert.

Ich bekam plötzlich keine Luft mehr. Ich atmete immer hastiger und kurzatmiger. Ich spürte ein Stechen in meiner Brust. Tränen liefen meine Wangen runter. Schon wieder. Ich versuchte mich zu beruhigen, aber es klappte einfach nicht. Ich fiel auf die Knie und weinte. Ich weinte und schrie mir die Seele aus dem Leib. Ich wusste nicht wohin mit diesen Gefühlen. Ich weiß nicht mal, was ich fühlen sollte. Ich schrie, ich schrie so laut, dass mir die Stimme irgendwann versagte. Bis mir dann nur noch, stumm die Tränen runter liefen. Warum, warum muss sowas nur mir passieren? Während ich versuchte mich zu beruhigen, oder eher gesagt meine Tränen zu unterdrücken, hörte ich rechts von mir Schritte, die immer lauter wurden. Jemand kam auf mich zu. Als ich mit tränengefüllten Augen in die Richtung schaute, stand auch schon Aizawa-Sensei vor mir.

Er legte eine Hand auf meine Schulter und drückte leicht zu. ,,Ist schon okay, wein ruhig. Du musst alles raus lassen, danach fühlst du dich bestimmt besser." Seine Stimme klang so sanft und ruhig, dass führte dazu dass ich mich auch etwas beruhigte. Ich legte meine Hände auf meine Oberschenkel und drückte sie zu Fäusten zusammen. Ich weiß nicht wieso ich das tat, aber ich hörte auf ihn. Ich hörte auf die Anweisung eines Heldens. Einer Person, die ich hasste. Ich konnte es nicht länger zurückhalten und weinte weiter, mein Gesicht zu Boden gerichtet. Der leichte Druck auf meiner Schulter verschwand und kurz darauf, spürte ich eine Hand auf meinem Kopf. Ich weinte und schluchzte weiter und immer weiter. Ein paar Schreie ließ ich auch los. Wir verweilten so eine ganze Weile, bis ich mich komplett beruhigte.

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866 Wörter

Die Quirk Zwillinge (Bakugo x reader (OC))Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt