Kapitel 18

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Es war inzwischen eine Woche vergangen. Zwischen George und mir fühlte es sich wieder wie früher an, ich hätte nicht glücklicher sein können. Nick und Karl schienen sich auch immer besser zu verstehen. Sie waren inzwischen zu sehr guten Freunden geworden und uns fiel auch relativ schnell auf, dass die zwei ziemlich gleich tickten.
Wir saßen gerade im Unterricht. Nick und ich hatten auch unsere Plätze nach oben zu George und Karl verlegt. Henna schien nicht so begeistert davon gewesen zu sein, denn sie schaute mich nun ständig mit diesem merkwürdigen Blick an. Manchmal machte mir der sogar echt Angst. Es war aber kein Wunder, sie war schließlich von George besessen und dann zu sehen, wie sich jemand anderes ihm näherte, gefiel ihr wohl gar nicht.

Wir waren an einem Abend in demselben Laden, in dem wir uns schon einmal befanden, wo Nick und ich jedoch abgehauen waren. Es war echt merkwürdig, wie der Laden tagsüber mehr wie ein Restaurant wirkte und Abends wie eine Bar.
Der Abend verlief echt gut und lustig, doch so blieb es natürlich nicht. Ich bekam nämlich einen Anruf, den ich draußen vor dem Laden annahm, da es drinnen zu laut war. Die Nummer kam mir nicht bekannt vor.
,,Hallo?''
,,Hallo Herr Connor, hier spricht ihr Schulleiter'' ertönte eine männliche Stimme. Warum rief mich der Schulleiter des Colleges um diese Uhrzeit noch an?
,,Wie kann ich Ihnen helfen?'' fragte ich etwas irritiert.
,,Es tut mir leid Ihnen das sagen zu müssen, aber es wurde in ihrem Wohnbereich eingebrochen'' kam es von ihm.
,,Wie meinen sie das? In alle Zimmer?'' fragte ich nun völlig verwirrt.
,,Nein, ich sollte mich vielleicht deutlicher ausdrücken. Es wurde nur in Ihr Zimmer eingebrochen. Die Polizei wurde bereits alarmiert und befindet sich vor Ort'' sagte er.
,,Okay, Dankeschön. Ich mache mich sofort auf den Weg'' entgegnete ich ihm und legte auf.
Ich lief wieder zu den anderen hinein und fragte mich noch immer, ob ich es richtig verstanden hatte. Wieso zur Hölle sollte jemand in mein beziehungsweise Nick und mein Zimmer einbrechen?
Am Tisch der Jungs angekommen bemerkten sie, dass etwas nicht stimmte.
,,Alles ok?'' fragte George. Ich schüttelte nur meinen Kopf und schaute zu Nick.
,,Es wurde in unser Zimmer eingebrochen, die Polizei ist bereits da'' erzählte ich Nick. Er stand auf und schien bereit für alles gewesen zu sein.
,,Wenn ich herausfinde, wer das war, erlebt diese Person ihr blaues Wunder'' rief er.
,,Sollen wir mitkommen?'' fragte George nun.
,,Sicher, dass ihr euch damit rumschlagen wollt, statt den Abend weiterhin zu genießen?'' entgegnete ich ihm. Er stand auf und schaute mich lächelnd an.
,,Sobald du weg wärst, könnte ich das sowieso nicht mehr'' antwortete er. Er schaffte es aber auch immer mich in egal in was für einer Situation man steckte, zum Lächeln zu bringen.

Am College angekommen, trafen wir bereits auf die Polizisten, die auf uns zukamen. Sie fragten uns nach unseren Personalien und erzählte Nick und mir, was genau jetzt eigentlich los war.
Es wurde so wie es aussah wirklich nur in unser Zimmer eingebrochen. Wir betraten mit den Polizisten das Zimmer und schauten uns um. Es war komplett verwüstet, zum Glück jedoch nichts kaputt.
,,Hatten sie irgendwelche Wertgegenstände hier?'' fragte einer der Polizisten.
,,Nein'' antworteten wir. Es gab in unserem Zimmer absolut gar nichts, was sich zum Einbrechen gelohnt hätte.
,,Gibt es vielleicht hier Leute, mit denen sie sich nicht so gut verstehen?'' fragte der andere nun. Erneut schüttelten wir unseren Kopf. Wir hatten mit niemanden Probleme auf dem College.
,,Die Spurensicherung sollte jeden Moment eintreffen. Bitte fassen Sie in der Zwischenzeit nichts an, da es sonst die Untersuchung gefährden könnte'' kam es von ihm. Wir nickten und liefen nach draußen. Nachdem die Spurensicherung da war, verabschiedeten sich die Polizisten und wir konnten endlich wieder ins Zimmer, dass wir erst einmal aufräumen mussten. George und Karl waren so lieb und halfen uns dabei. Es kam einem alles so unrealistisch vor. Wieso sollte man in ein College Zimmer einbrechen? Was hatte die Person denn hier drinnen erwartet zu finden?
Als wir fertig mit dem Aufräumen waren, war es schon echt spät. Nick und Karl waren sich noch am Automaten etwas holen, während George und ich auf unserem Bett saßen. Ich starrte aus dem Fenster und spürte dabei seinen Blick auf mir - also schaute ich ihn an. Tatsächlich fühlte sich das Zimmer nun unsicher an. Vor allem, da wir die Türe bis der Schlüsseldienst morgen früh kommen würde, nicht abschließen konnten. Das hieß, dass diese Nacht jeder hereinkommen könnte.
,,Würde es dir etwas ausmachen, die Nacht hier zu schlafen?'' fragte ich George tatsächlich. Er lachte mich nicht aus oder sonst einen derartigen Mist, stattdessen bildete sich ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen.
,,Nein'' antwortete er schließlich. Ich fühlte mich mit ihm an meiner Seite einfach sicherer. Es war schon eigentlich etwas lustig, denn damals war es eher andersherum. Er war derjenige, der mich als seinen Schutzfaktor sah und nun war es wirklich andersherum. Es  gefiel mir aber auch irgendwie, wie er und ich auf derselben Wellenlänge waren. Damals natürlich auch, doch heute wirklich auf jeder Ebene, die es gab.




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