Kapitel 19

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,,Huh?'' machte Nick, als ich ihm erzählt hatte, dass George die Nacht bei uns im Zimmer schlafen würde.
,,Ich kann auch gerne hier schlafen, dann bist du nicht so alleine'' entgegnete Karl ihm augenzwinkernd, woraufhin wir lachten.
,,Danke, aber ich brauche mein Bett für mich alleine'' sagte Nick und ließ sich kurz darauf auch dort hinauf fallen.
,,Dann mache ich mal die Fliege nach drüben, kratzt mir hier nicht ab!'' rief Karl noch, bevor er verschwand.
Es dauerte nicht lange, da hörten wir Nick tatsächlich schon schnarchen. Wovon war dieser Typ bitte so müde? Beim Aufräumen vorhin hatte er auch am wenigstens getan. Ich legte mich nun auch endlich hin, wir saßen nämlich die ganze Zeit auf dem Bett. Ich lag auf der Seite der Bettkante und war auch dort mit dem Gesicht hingedreht, während George hinter mir lag. Als er sich ebenfalls hingelegt und dabei an mich herangekuschelt hatte, ließ es mein Herz um gefühlte 1000° erwärmen. Ich spürte seinen Atem, der meinen Hals streifte und seine Hand, die er auf meinem Bauch gelegt hatte und somit diese Stelle wärmer werden ließ. Es war unglaublich, was er mich alles mit nur einer einzigen Berührung fühlen lassen konnte.
Ich drehte mich zu ihm um und schaute ihm nun in seine Augen, die mich anfunkelten. Er lächelte mich an, was ich erwiderte. Noch immer lag sein Arm um mich, während ich ihm durch seine Haare fuhr und mit meiner Hand an seinem Nacken verharrte. Langsam näherten sich unsere Gesichter bis unsere Lippen endlich aufeinander lagen und verdammt, davon konnte ich einfach nie genug bekommen. Er war wortwörtlich einfach meine Droge, von der ich hätte nie unabhängig werden können.
Wir lösten uns außer Atem aus dem Kuss, meine Stirn lehnte an seiner. Ich hatte meine Augen geschlossen und lauschte meinem Herzschlag, der verrückt spielte. Es fühlte sich jedoch auch so an, als hätte ich seinen ebenfalls spüren können. Als er erneut seine Lippen auf meine presste, beugte er sich dabei über mich. Nun verharrten beide meiner Hände an seinem Nacken, während er sich jeweils links und rechts an meinem Kopf, mit seinen Händen abstützte. Wir raubten uns gegenseitig den Atem, doch wir konnten einfach nicht los voneinander lassen.
Er fing an meinem Hals an sanfte Küsse zu verteilen, die mir eine Gänsehaut am ganzen Körper verpassten und gleichzeitig leise aufkeuchen ließen. Bei ihm fühlte sich jedes Gefühl, was man fühlte einfach doppelt an. Als würdest du diese Sachen nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals hintereinander erleben.
Sein Herz schlug genauso unregelmäßig wie meins, das erkannte ich daran, wie er mir in mein Ohr atmete, während er Luft holte. Er hatte sie anscheinend auch über mehrere Minuten angehalten, was mir auch öfters passierte.
,,Clay...'' hauchte er mir in mein Ohr, was mir eine erneute Gänsehaut am gesamten Körper verpasste und nun eine besondere Stelle endgültig erregt hatte.

Plötzlich hörten wir Nick, was mich innerlich etwas aufschrecken ließ.
,,Ihr habt aber jetzt nicht vor zu Poppen, während ich hier schlafe, oder?'' ertönte seine verschlafene Stimme. George lag noch immer auf mir, wir schauten beide zu Nick rüber.
,,Du würdest davon doch überhaupt nichts mitbekommen, wenn du schläfst'' antwortete ich ihm lachend.
,,Ihr seid doch krank'' gähnte er und drehte sich mit seinem Gesicht zur Wand um. Plötzlich kam ein Geräusch von der Zimmertüre, woraufhin auch Nick sich nun erschreckte und ruckartig wieder umdrehte. Wir schauten alle zur Türe und ich hätte schwören können, dass dort etwas zu sehen war. Dadurch, dass es so dunkel im Zimmer war, konnte man natürlich nicht viel erkennen, doch dort war definitiv etwas.
George stand langsam von mir auf und wollte gerade mit leisen Schritten zur Türe laufen, um vermutlich nachzuschauen, ob dort jemand war.
,,George, nicht!'' rief ich. In dem Moment hatte ich wirklich schiss, vor allem auch um George. Was, wenn ihn jemand angreifen würde oder sonst derartiges? Er blieb stehen und schaute mich an. Ich stand ebenfalls vom Bett auf, schnappte mir mein Handy, schaltete die Handytaschenlampe ein und folgte ihm nun. Wir öffneten vorsichtig die Türe und schauten uns im Flur jeweils links und rechts um, doch dort war niemand zu sehen.
Welche kranke Person war das? Hatte sie uns etwa beobachtet? Ich war wirklich froh, dass George dort war. Denn wie bereits gesagt, fühlte ich mich mit ihm an meiner Seite sicherer und schlafen konnte ich definitiv nicht mehr - das konnte keiner mehr von uns in dieser Nacht.


Spooky 👻

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