Nach dem Sieg

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"Vielleicht sollten wir aufhören" keuchte ich schwer. "Vielleicht." stimmte Mikey mir zu, ebenso schwer atmend. Ich legte meinen Kopf seufzend auf seine Brust und er drückte mich an sich. Ich zuckte zusammen und mein Körper erinnerte mich sehr schmerzhaft daran, das ich mies verdroschen wurde. 

"Jap, wir sollten definitiv aufhören." kicherte er. "Gehts?" fragte er dann etwas besorgt nach. "Ja geht schon. Keine Ahnung wo die Schmerzen herkommen." witzelte ich und sah ihn an. "Du bist echt unverbesserlich." lachte er auf. "Ich glaube ich sollte Chika anrufen." seufzte ich und angelte nach meinem Telefon , das auf dem Tisch lag. 

Ich suchte nach Chikas Nummer und rief sie an. "Ja." meldete sich ihre melodische Stimme. "Hi hier is Sayuri." gab ich zurück. "Wie schlimm is es?" kam sofort die Frage. "Ach ich glaube nicht so schlimm." meinte ich. "Ok, dann is es wirklich schlimm. Ich trag schon mal nen Todeszeitpunkt ein." gab sie gespielt entsetzt zurück.

"Chika!" lachte ich und zog dann scharf die Luft ein. Mikey spielte währenddessen mit meinen Haaren, strich mir über den Rücken und half mir nicht wirklich dabei mich auf das Gespräch zu konzentrieren. "Ich mach mich auf den Weg und bin in einer halben Stunde da." meinte Chika und legte dann auf. 

"Na steht sie schon vor der Tür?" kicherte Mikey. "Nicht ganz aber fast. In ner halben Stunde is sie etwa hier." meinte ich und ließ meinen Kopf wieder seufzend auf seine Brust sinken. Er strich mir über den Rücken, legte seinen Kopf an meinen und ich spürte seinen Atem. Sein Herzschlag war ruhig und entspannte mich. Ich fühlte mich so geborgen, dass ich gar nicht merkte wie ich wegdämmerte, bis Chika mich ansprach.

"Hey aufwachen, deine persönliche Krankenschwester is da." ich Stimme hörte sich so weit weg an und ich murrte unzufrieden. Ich wollte doch einfach nur schlafen. "Das is ja schön, dass du dich da wohlfühlst, aber so kann ich meine Arbeit nicht machen." kicherte sie und piekste mir in die Wange. 

"Na komm Sayu, aufstehen. Sonst muss ich dich runter schubsen." gluckste Mikey. Das würde er nicht machen. Oder doch? Nein, würde er nicht...oder doch? Ich seufzte unzufrieden, öffnete die Augen und stand widerwillig auf. "Na geht doch." lächelte Chika mich an. "Also für 'nicht so schlimm' siehst du echt übel aus." sie musterte mich und stemmte die Hände in die Hüfte. 

"Findest du?" ich grinste schief und sah mir meine Arme an, die über und über mit blauen Flecken und Kratzern übersäht waren. Ich wollte es vielleicht nicht zu geben, aber ich fühlte mich echt beschissen. Das wird morgen erst richtig wehtun. "Ich werd mal kurz weg." meinte Mikey und stand auf. Ich war schon leicht enttäuscht als er meinte. "Keine Sorge ich komme später wieder." 

Dann gab er mir einen Kuss auf die Stirn und war weg. "Ich sag ja, der steht sowas von auf dich." kicherte Chika und ich ich musste grinsen. "Ja ich glaube du hast recht." "Und wie siehts bei dir aus?" fragte sie während sie mir aus meinem Shirt half. "Ich hab da noch gar nicht weiter drüber nach gedacht, aber ich mag ihn wohl auch." gab ich zurück und wurde rot. 

"Naja so wie ihr hier lagt, als ich gekommen bin, will ich das doch auch meinen." grinste sie. "Ach ja wie bist du überhaupt rein gekommen?" ich sah sie schief an. "Na ich hab sie rein gelassen." Kira kam zur Tür rein. "Du siehst echt scheiße Aus Yu." meinte sie ziemlich direkt. "Ja danke schön." gab ich sarkastisch zurück und schob die Unterlippe vor.

"Is doch nur die Wahrheit." grinste sie. "Wie gehts dem Rest?" fragte sie dann. "Was du eigentlich fragen willst is doch 'Wie gehts Flipp?'" grinste ich sie an und sie wurde rot. "Ihnen gehts alles gut. Die ein oder andere Verletzung hier und da. Aber nichts schlimmeres." versicherte ich ihr dann aber. "Das beruhigt mich." seufzte sie. 

"Also wirklich. Warum könnt ihr alle nicht einfach mal ehrlich mit euren Gefühlen sein?" meinte Chika. "Als ich meinen Mann damals kennengelernt habe, bin ich zu ihm gegangen, hab ihm gesagt wie es aussieht und nach ein paar Wochen waren wir ein Paar und nach zwei Jahren verheiratet. Das is jetzt auch schon 10 Jahre her." lachte sie. 

"Wir können ja nicht alle so taff sein wie du." lachte ich und zuckte wieder zusammen. "Still halten jetzt, du hast mindestens eine gebrochene Rippe." tadelte sie mich und verband meinen Oberkörper. "Ich versuchs ja." maulte ich. "Aber wolltest du denn nicht erobert werden?" fragte Kira neugierig.

"Ach Papperlapapp! Man muss sich eben nehmen was man will. Aber er musste sich trotzdem Mühe geben. Und er bringt mir noch heute jede Woche frische Blumen mit." lächelte sie. "Du hast wirklich Glück mit deinem Mann." seufzte Kira. "Ach komm! Flipp würde dir die Welt zur Füßen legen, wenn er dich damit glücklich machen kann." meinte ich zu ihr. 

"Hmm." gab sie nur zurück. "Du weißt das, ich weiß das, Himmel die ganze Welt weiß das." grinste ich. "Was hält dich ab?" fragte ich sie dann. "Ich weiß es nicht." seufzte sie. "Ja dann los. Er is sicher noch in der Halle." lächelte ich sie motivierend an. "Ja los hol ihn dir!" ermunterte Chika sie ebenfalls. "Wisst ihr was! Ihr habt recht!" meinte Kira selbstbewusst, sprang auf und wollte grade raus.

"Ihr kommt hier alleine zurecht?" fragte sie aber noch. "Ja verdammt. Jetzt geh schon!" lachte ich, dann war sie weg. "Na geht doch." lachte auch Chika. "Na ob Makoto das auch so toll findet wird sich zeigen." kicherte ich. "Ach der soll sich nicht so anstellen. Der is mit seiner Arbeit verheiratet,  aber er soll euch euer Glück gönnen." nickte Chika stur. "Aber ich denke, dass er deine Verletzungen nicht so toll finden wird." fügte sie noch hinzu. 

"Ja das denke ich auch." seufzte ich. "Aber es is vorbei. Wir haben es geschafft." lächelte ich leicht. "Ich weiß noch nicht ob ich dir dazu gratulieren soll oder mit dir schimpfen soll." seufzte sie und widmete sich nun meinem Gesicht. Sie verbrachte noch insgesamt eine Stunde damit mich in Verbände einzuwickeln und Pflaster auf die kleineres Wunden zu kleben. 

"Jetzt kann ich als Mumie gehen." witzelte ich und sie schlug mir auf den Hinterkopf. "Aua!" rief ich empört. "Damit macht man keine Witze. Ich ordne hiermit an, das du Bettruhe hast! Mindestens eine Woche!" tadelte sie mich wieder. "Is ja gut. Ich wollte mich die nächste Woche eh nicht mehr bewegen, als unbedingt nötig." murmelte ich kleinlaut. 

"Besser is das auch." nickte sie. "Hier nimm hiervon dreimal am tag eine und zur Nacht die hier. Das macht die Schmerzen, die in den nächsten Tagen auf dich zukommen, erträglicher." sie drückte mir zwei Packungen  mit Schmerzmitteln in die Hand. "Ok." meinte ich nur und sah mir die Packungen an, sie unterschieden sich nicht wirklich von einander. 

"Warte." seufzte sie und musste meine Gedanken gelesen haben. Sie nahm sich einen Stift und schrieb auf die eine Packung 'Tag' und auf die andere 'Nacht' "Danke." murmelte ich und meine Ohren wurden warm. "Schon gut. Und jetzt leg dich hin und schlaf." sie drückte mich vorsichtig und verließ mein Zimmer. 

Jetzt war ich alleine und hatte zu viel Zeit mit mir und meinen Gedanken. Alles was heute passiert war prasselte auf mich ein und begrub mich unter sich. Ich ließ mich erschöpft aufs Bett sinken und legte einen Arm über die Augen. Vor meinem inneren Auge flackerten die Bilder auf, wie ich fest gehalten wurde und Maseru auf mich los ging. 

"Lass dich nicht unterkriegen." versuchte ich mir selbst Mut zu machen. Es half, aber ich fühlte immer noch den altbekannten Druck auf der Brust, wenn sich eine Panikattacke ankündigte. Ich nahm widerwillig noch eine Schmerztablette, in der Hoffnung das sie mich in eine 'Leck-mich-am-Arsch'-Stimmung brachte und rollte mich auf meinem Bett zusammen. 

Ich kämpfe für dich//Mikey x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt