Kapitel 6

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Silvers P.O.V

Es war bereits Mittag und ich hatte nicht vor wieder aufs Zimmer zu gehen. Ich hatte an diesem Tag lang Schule und als letztes Bio.
Als ich dann letztenendes vorm Biotrakt ankam, kam ein wütender Jayden auf mich zu. Er packte mich und drückte meine Schultern an die Wand. «Wo warst du?», schnauze er mich an. «Ich hab nicht gesagt, dass ich komme und außerdem;was interessiert's dich? Kannst dich doch mit Paris vergnügen!», brüllte ich ihn an. «Was ist eigentlich dein Problem, Silver? Was willst du immer mit Paris? Ich hab ihr gesagt, dass-»«JAYDEN», unterbrach ihn der stinksaure Lehrer. «Lass sofort diese Schülerin los, du darfst nachsitzen!»«Darf?! Ich glaube von 'dürfen' kann hier nicht die Rede sein. Ich-», nun unterbrach ich ihn.«Ähm ja, Jayden hat nur versucht...mich...»«Zu küssen, weil ich sie echt mag, sie mich scheinbar nicht, aber okay, ich werde nachsitzen», mit den Worten verzog er sich in die Klasse und alle, einschließlich mir und dem Lehrer, starrten ihm mit offenem Mund nach.

«Okay, so Leute, hat jetzt jeder einen Platz gefunden?», fragte Mr. Johnson, nachdem er sich wieder gefangen und die Klasse betreten hatte. Er war mein Biolehrer- peinlich...
«Ich hab noch keinen Platz», sagte ich, so leise, wie möglich, aber natürlich hörte es jeder.
«Alles klar, ähm, zwischen Jayden», er verzog das Gesicht leicht. «und Kyle ist noch was frei» Na toll, mein Leben hasste mich!

Ich bewegte mich wie in Zeitlupe auf meinen Platz, den ich vermutlich das Halbjahr oder wie ich mein Schicksal kannte, das ganze Jahr, behalten würde.

«Ihr werdet fürs Halbjahr einen Projektpartner brauchen. Kriegt ihr das selbst hin, oder soll ich euch einteilen?», fuhr Mr. Johnson fort. «Wer möchte mit...mh...Jayden zusammen arbeiten?» Sofort schossen alle Mädchenhände in die Höhe. Alle, bis auf meine. «Okay, ich überleg nochmal. Und mit Silver!?» Oh nein, das konnte peinlich werden, wenn keiner aufzeigte...
Zu meinem Erstaunen zeigten einige der Jungs auf. Darunter auch Kyle und...Jayden. Ich drehte mich zu ihm um und atmete geräuschvoll aus. Das konnte doch nicht sein. Wie hoch war bitte der Wetteinsatz, dass er sich so ins Zeug legte?!

«Kyle?» Ich zeigte auf und schenkte Jayden ein honigsüßes Lächeln. Der fing an zu schnauben und ich lachte in mich hinnein. Ihm war es eh nicht ernst.

«Okay, während ihr auf Seite 150 arbeitet, versuche ich, aus dem, was ich hab, was zu machen, dass nach Möglichkeit alle zufrieden stellt» Na toll, dass hieß, dass entweder ich nicht zufrieden war oder Jayden, was für alle im Umkreis von 1 km gefährlich sein könnte...
Das schien auch Mr. Johnson klar zu sein, denn er sah bei 'zufrieden' besorgt zwischen Mr. Überreaktion und mir hin und her.

Jaydens P.O.V

Ich sah Mr. Johnson tief in die Augen.
Er wusste genau, dass, wenn ich meinen Willen nicht bekam, das die Schule einen Haufen Schotter kosten würde. Mein Vater war halt wichtig im Stiftungsrat...
Eigentlich nutzte ich das nicht sehr aus, aber bei Silver war es meine einzige Hoffnung.
Auch meine Noten waren fair verteilt, wobei ich glaubte, dass ich in einigen Fächern zu gut oder zu schlecht bewertet wurde, weil die Lehrer Angst hatten, mir eine schlechte Note zu geben oder das ihnen vorgeworfen wurde, dass sie mich besser behandelten.

«Jayden, warum arbeitest du nicht?», schreckte Mr. J mich aus meinen Überlegungen.
«Sorry, Mr. J, ich war in Gedanken versunken» Als ich anfing, in meinem Buch zu blättern, widmete er sich wieder seinem Projektpartnerplan. Langsam verzweifelte ich. Welche Seite hatte Mr. J genannt? Er drohte bald wieder hoch zu schauen...
Doch da kam eine zarte Hand von rechts und schlug die Seite für mich auf. Unsere Hände berührten sich für eine Sekunde. Silvers Hand war noch weicher, als sie aussah. Sie zog ihre Hand weg und ich wurde ein bisschen traurig und wütend. Doch da spürte ich ihren Atem an meinem Ohr und sie hauchte ein «Nummer 3, Träumer» hinein. Ihre Lippen berührte mein Ohr kurz und dann flüsterte sie so leise, dass nur ich es hören konnte: «So hoch kann der Wetteinsatz doch gar nicht sein» Dann löste sie sich komplett und fing an leise mit Kyle über die Aufgabe zureden. Ich starrte sie schockiert an.

Silvers P.O.V

Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen und versuchte das unbehagliche Gefühl so gut es ging, zu ignorieren.
Mal wieder kam mir Mr Johnson zur Hilfe. «Jayden, was ist heute los mit dir?», fragte er Jayden, der seinen Blick nun endlich löste, mit einem vielsagenden Blick auf mich. Na toll!

«Sorry, Mr. J», entschuldigte sich Jayden abermals und widmete sich nun endlich der Aufgabe.

Wie konnte Jayden trotzdem schneller als Kyle und ich sein? Ich spürte wieder seinen Blick auf mir und konnte mich kaum konzentrieren. «Mr. Smith, sind sie fertig mit der Aufgabe? Wenn ja, dann verschwenden sie ihre Zeit nicht mit dem Anstarren von Mitschülerinen, sondern wischen sie die Tafel!», rettete mich Mr. Johnson wieder einmal.
Jayden schlürfte mit gesengtem Kopf zur Tafel -und bildete ich mir das ein oder wurde er tatsächlich rot?! OMG, Jayden Smith war wegen mir verlegen!!! Ich konnte nicht anders, als lauthals los zu lachen. Natürlich starrte mich nun jeder an und Jayden warf mir einen dankbaren Blick zu, weil ich ihn vor den Lachern der andern gerettet hatte.
«Lassen sie uns an ihrer Freude teilhaben, Miss James?»«Oh, sorry, Mr. Johnson, aber Jayden sah grad einfach zum schießen aus!», lachte ich und warf besagtem Jayden Luftküsse zu. Der wiederum sah mich mit einem Todes-Blick an.
«Okay, dann kannst du ihm ja beim Wischen helfen»«Okay», ich lachte immer noch und schaffte es deshalb kaum zur Tafel. Langsam beruhigte ich mich wieder und wischte brav die Tafel. Als ich fertig wahr, sah ich zu, wie Jayden die letzte Bahn abtrocknete und kicherte. Doch als wiederum dieser mich bemerkte, beschmiss er mich mit dem Lappen in seiner Hand. Mir fiel nichts besseres ein, als ihn mit dem nassen Tafelschwamm zu bewerfen. Ich traf genau ins Gesicht und er stürzte auf mich zu.
«DAS REICHT!!! RAUS!!! ALLEBEIDE!!!», schrie Mr. Johnson. «Und nur damit du es weißt: Dein Vater nützt dir diesmal GARNICHTS!», schrie er jetzt nur Jayden an, der sich, wie ich, bereits seine Tasche geschnappt hatte und Richtung Tür eilte. Doch jetzt drehte er sich wieder um und schrie zurück: «Das können Sie nicht machen!!!...Ich werde...» Ich zog ihn so gut es ging aus der Tür.
Draußen drückte ich ihn gegen die nächstbeste Wand, bis er sich beruhigt hatte. Als seine Augen nicht mehr vor Wut glühten, fragte ich: «Besser?» Als Antwort drückte nun er mich an die Wand und kam immer näher und näher und...

«Was macht ihr da? Wieso seit ihr nicht im Unterricht?», fragte meine Deutschlehrerin Mrs. Peach, die gerade um die Ecke bog.
«Oh, Mrs. Peach. Waren sie beim Frisör?», stellte Jayden, der mich mittlerweile freigelassen hatte, eine Gegenfrage, beziehungsweise startete ein Ablenkungsmanöver.
Es wirkte. «Das ist dir aufgefallen?» Sie fuhr sich wie verrückt durchs Haar.
«Aber natürlich! Sieht gut aus!», schleimte Jayden weiter.
«Oh, danke! Schönen Tag euch Turteltäubchen noch!»«Aber-», er hielt mir den Mund zu. «Danke, gleichfalls!» und dann war sie auch schon verschwunden.

Ich biss ihm in die Hand und er schrie auf. «Ah! Spinnst du? Ich hab uns gerade den Arsch gerettet und du...» Er schüttelte seine Hand aus. «Spinnst du?! Jetzt glaubt sie, ich steh auf dich!» Er grinste breit. «Tust du doch auch!»«Stimmt doch garnicht!», versuchte ich mich zu verteidigen. «Ach ja? Und warum wirst du dann rot?»«Ich bin nicht rot!» Und dann ließ ich ihn einfach stehen.

*Ary-Lu ich hoffe, das ist lang genug;) Vielleicht kommt heut noch was, bin aber nicht sicher...
Hoffe das Kapitel gefällt und bin voll geflasht von fast 200 reads🎉OMG!!!

xoxo Peedfo❤️*

Allein unter BadboysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt