Kapitel 18

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Rikus Sicht

Auch wenn sich die anderen Jungs alle einig waren, das Samu auf dem Bild ziemlich erholt aussah, war ich mir trotzdem noch nicht sicher, ob er wirklich über Emilia hinweg war. Ich kannte meinen besten Freund und wusste, das Emilia seine große Liebe war, wie sollte man darüber so schnell weg kommen?! Man kann sich doch nicht so schnell in einen neuen Menschen verlieben, oder doch?! Leise seufzte ich und lehnte mich auf der Couch zurück. "Rick, ist alles in Ordnung mit dir?" Osmo sah mich mit gerunzelter Stirn an, aber ich winkte ab. "Wegen Samu, stimmt's?" Ich fuhr mir durch die Haare und stand auf. "Er kann doch nicht so schnell über Emilia hinweg sein?! Er ist doch extra wegen ihr in die Staaten geflogen!" Ich sah in die Runde, aber außer das die Jungs ihre Augen rollten stimmte mir keiner zu. "Riku, was hast du jetzt für ein Problem, sei doch froh das es ihm endlich besser geht!" Mikko sah mich ernst an und lief aus seinem Arbeitszimmer. "Er hat recht, freu dich doch mal für deinen besten Freund!" Ich seufzte und setzte mich auf einen Stuhl. "Riku, wenn diese Miri deinem besten Freund gut tut, dann freu dich doch mal mit ihm und wer weiß vielleicht bringt er sie ja mit, wenn er wieder nach Finnland kommt!" Mit einem Augenzwinkern stand Osmo auf und folgte Mikko. Ich schüttelte den Kopf und folgte den beiden ebenfalls. "Man kann nicht einmal ein ernstes Gespräch mit euch beiden führen!" Frustriert setzte ich mich neben meine Frau und fuhr mir durch die Haare. "Was ist denn passiert?" Liisa sah uns alle an, aber ich winkte ab. "Riku hat Liebeskummer!" Sami setzte sich zu uns und grinste mich breit an. "Ja, er vermisst seinen besten Freund!" Ich schnaubte und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. "Schatz, deine große Liebe wird bestimmt bald wieder hier in Finnland sein! Freu dich für ihn, das er sich ein wenig erholen kann und auf andere Gedanken kommt!" Shelly legte mir ihre Hand auf den Arm und sah mich an. "Deine Frau hat recht, überleg mal wie lange er wie ein trauer Kloß durch die Gegend gelaufen ist!" Leise seufzend sah ich zu Liisa und nickte. "Ihr habt ja recht, aber findet ihr nicht, das es etwas schnell geht zwischen den beiden?!" Mikko fing an zu lachen, was mich ziemlich verwirrte. "Wer bitte sagt, das die beiden zusammen sind? Nur weil Samu sich mit ihr gut versteht, muss er nicht gleich mit ihr ins Bett gehen!" Ich nickte erneut und presste meine Lippen zusammen. "Schatz, er wird sich bestimmt noch mal bei dir melden und dir alles erzählen!" Shelly sah mich unsicher an, worauf ich ihre Hand nahm und leicht drückte. "Das denke ich auch, ihr erzählt euch doch immer alles!" Sprach Raul, er setzte sich neben mich und klopfte mir auf die Schulter. Ich lächelte schwach und sah ihn an. "Ich hoffe es..." Raul drückte noch einmal meine Schulter und nickte. "Rick, du bist Samus bester Freund, egal ob er jetzt hier in Finnland oder in Amerika ist! Seitdem ihr euch kennt, vertraut er dir alles an, wieso sollte sich das so plötzlich ändern?!" Ich zuckte mit den Schultern und sah auf den Tisch. Seit Samu alleine in Los Angeles war, hatte er kein einziges mal bei mir angerufen, wieso sollte er das jetzt tun?! Leise seufzte ich und kratzte mich am Kopf, anstatt mich für ihn zu freuen hatte ich echt Angst ihn zu verlieren! Shelly sah mich traurig an und strich immer wieder über meinen Arm, sie kannte mich in und auswendig und wusste, wenn ich traurig war, oder wenn etwas mit mir nicht stimmte. "Sorry, ich muss alleine sein!" Murmelte ich, stand auf und lief in den Flur. Nachdem ich mir meine Schuhe angezogen hatte, verließ ich mit schnellen Schritten das Haus. Ich lief die Straße nach unten und bog in den Wald, dort konnte ich am besten über alles nachdenken! Kurz blieb ich stehen und atmete tief die frische Natur Luft ein. Wie sollte es jetzt nur weiter gehen, würde mein bester Freund nun für immer in Amerika bleiben? Würde er überhaupt noch Musik mit uns machen? Wie sollte das denn gehen, wenn wir hier in Finnland sind und er in Amerika? Ich setzte mich auf einen Baumstamm und vergrub mein Gesicht hinter meinen Händen, so viele fragen hatte ich im Kopf und doch wusste ich nicht, ob sich mein bester Freund überhaupt noch mal melden würde!
Ich zog mein Handy aus der Tasche, als plötzlich ein Name drauf aufleuchtete und mein Handy zu klingeln begann. Ich rollte mit den Augen und drückte auf den grünen Hörer. "Wer hat dieses mal gepetzt?" Begrüßte ich meinen besten Freund. "Shelly hat mich angerufen, sie macht sich Sorgen um dich und nachdem was sie mir alles erzählt hat, ich auch!" Ich seufzte, sagte aber kein Wort. "Rick, du bist mein bester Freund und müsstest eigentlich am besten wissen, das ich meine Heimat für niemanden aufgeben würde! Ich... Ich weiß auch nicht, was das mit Miri ist, aber wenn ich mit ihr zusammen bin, dann... Ich weiß auch nicht, sie bringt mich einfach immer zum lachen!" Ich schloss meine Augen und fühlte mich gerade Hunde-Elend. "Ich kann dir noch nicht mal sagen, ob da Gefühle zwischen uns sind! Rick, zum ersten mal in meinem Leben muss ich nicht mehr an Emilia denken, nur darauf kommt es an!" Ich seufzte leise. "Samu es ist nicht so, das ich dir das Glück nicht gönne... Ganz im Gegenteil, ich hoffe das du endlich wieder glücklich wirst und wieder lachen kannst, ich möchte nur nicht, das du dich erneut in etwas verennst!" Jetzt war es Samu der am anderen Ende schwieg. "Ich möchte nicht, das dir erneut weh getan wird, du hast so lange hinter jemand her getrauert!" Mittlerweile war ich aufgestanden und lief langsam durch den Wald, auch wenn ich Samu nicht sehen konnte, wusste ich das er über meine Worte nachdachte. "Ich weiß und ich bin mittlerweile auch froh, das es mit Emilia komplett vorbei ist, ich möchte endlich wieder lachen können und Leben! Ich werde dich auf jedenfall auf dem laufenden halten, wie es mit Miri und mir weiter geht!" Schwach lächelte ich und schüttelte den Kopf. "Stell bloß nichts dummes an!" Murmelte ich, was Hapa zum lachen brachte. "Keine Sorge, das werde ich nicht! Aber jetzt muss ich los, ich treffe mich nämlich gleich mit ihr!" Ich wünschte meinem besten Freund noch viel Spaß und legte auf. Langsam drehte ich ich mich wieder um und lief gemütlich zu den anderen zurück.

Chaos in meinem Kopf Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt